Station 1 b bei Poetry.de

boyfriend · 17.04.2007, 05:51

es geht nicht nach mir sie haben
mir die daunen und faunen ans bett gebracht
ja ich sehe die bilder und die wolken
am himmel und hinter dem himmel die dinge
wechseln die farben eiskalt wie aufwischlorke
die fliegenden hunde sind angeschirrt
an kahlen bettpfosten halten zu gnaden
ich trink einen schluck da knallts
jenseits des walds in den schluchten
die wilde jagd schießt fliehende hasen
über den ameisenhaufen die amseln finken stare
flöten panta rei und eiapopeia auf meinem folterbett
meine augen verweigern den dienst
am öffentlichen gemeinwohl reuelos schlaflos
ach wolkengetier und wölfe reihenweis

Sateb Deis Rhi · 17.04.2007, 09:04

Intensiv geschrieben.

Das Gedicht erinnert mich an den 66er-Hitsong von Napoleon XIV - They're Coming To Take Me Away (Klick)

boyfriend · 17.04.2007, 20:36

Lieber Sateb, ich dank dir herzlich für den Kommentar. Leider mache ich mir nichts aus Songs. Aber der von dir zitierte ist sehr schön. lg boyfriend

tagedieb · 18.04.2007, 09:44

Hallo boyfriend, Dein Gedicht wirkt durch die Kleinschreibung und die fehlende Interpunktion nakt. Das unterstützt das Gefühl des Ausgeliefert-Seins, das unter anderem stark aus dem Text hervor geht. Die Bilder, die Du uns zeigst, wirken als seien sie beheimatet in der Schnittmenge von Psychose und Lyrik. Sehr intensiv, ja.

Man kann darüber nachdenken, ob das "Station" im Titel nicht auch klein geschrieben werden sollte. Aber als Gegenpart, als Ort, in den das nakte Erleben, das Du schilderst, hineingequetscht wird, als Ort, der sich abgrenzt, bleibt die Großschreibung Kennzeichen.

Meine Meinung: Sehr gut.

17.04.2007, 05:51	#1
boyfriend Dabei seit: 04/2007 Beiträge: 7 Meine Gedichte	Station 1 b es geht nicht nach mir sie haben mir die daunen und faunen ans bett gebracht ja ich sehe die bilder und die wolken am himmel und hinter dem himmel die dinge wechseln die farben eiskalt wie aufwischlorke die fliegenden hunde sind angeschirrt an kahlen bettpfosten halten zu gnaden ich trink einen schluck da knallts jenseits des walds in den schluchten die wilde jagd schießt fliehende hasen über den ameisenhaufen die amseln finken stare flöten panta rei und eiapopeia auf meinem folterbett meine augen verweigern den dienst am öffentlichen gemeinwohl reuelos schlaflos ach wolkengetier und wölfe reihenweis

17.04.2007, 20:36	#3
boyfriend Dabei seit: 04/2007 Beiträge: 7 Meine Gedichte	station 1 b Lieber Sateb, ich dank dir herzlich für den Kommentar. Leider mache ich mir nichts aus Songs. Aber der von dir zitierte ist sehr schön. lg boyfriend

17.04.2007, 09:04	#2
Sateb Deis Rhi gesperrt Dabei seit: 12/2006 Beiträge: 327 Meine Gedichte	Intensiv geschrieben. Das Gedicht erinnert mich an den 66er-Hitsong von Napoleon XIV - They're Coming To Take Me Away (Klick)

18.04.2007, 09:44	#4
tagedieb Dabei seit: 07/2005 Beiträge: 520 Meine Gedichte	Hallo boyfriend, Dein Gedicht wirkt durch die Kleinschreibung und die fehlende Interpunktion nakt. Das unterstützt das Gefühl des Ausgeliefert-Seins, das unter anderem stark aus dem Text hervor geht. Die Bilder, die Du uns zeigst, wirken als seien sie beheimatet in der Schnittmenge von Psychose und Lyrik. Sehr intensiv, ja. Man kann darüber nachdenken, ob das "Station" im Titel nicht auch klein geschrieben werden sollte. Aber als Gegenpart, als Ort, in den das nakte Erleben, das Du schilderst, hineingequetscht wird, als Ort, der sich abgrenzt, bleibt die Großschreibung Kennzeichen. Meine Meinung: Sehr gut.