Tausend Kleinigkeiten bei Poetry.de

Lucky · 01.01.2018, 13:50

Viele tausend Kleinigkeiten sind's,
die ich an dir so mag.
Ich erzähl sie dir beizeiten,
entdecke mehr von Tag zu Tag.
Sie zeigen mir was in dir steckt,
Ich könnt vor Sehnsucht brennen.
Die Liebe wurde so geweckt,
kannst Du sie auch erkennen?
Sie wächst und wächst, gar grenzenlos.
Ein Leben lang? Wie schaff ich's bloß?

Heinz · 05.01.2018, 13:32

Liebe Lucky,
ja, den anderen zu entdecken, das kann ein lebenslanges Unterfangen sein (und ein spannendes dazu).
Mich erinnerte, ich weiß nicht wieso, Dein Gedicht an das biblische "und er erkannte sie". Dieses Erkennen oder Entdecken darf nur nicht zur bohrenden Neugierde werden, sondern muss dazu dienen, den anderen so zu sehen und zu akzeptieren, wie er ist.
Aber mein Kommentar soll nicht zur Predigt ausarten. Ich sehe Potential bei Dir und schau mir mal Deine anderen Gedichte an.
Liebe Grüße, Heinz

Lucky · 05.01.2018, 15:47

[QUOTE=Heinz;479605]
den anderen zu entdecken, das kann ein lebenslanges Unterfangen sein

Da hast Du Recht; es kann...
In einer Beziehung verebbt oftmals das Interesse daran leider viel zu schnell.
Der Alltag wird zur Routine und Ablenkungen lauern überall.

[QUOTE=Heinz;479605]
Dieses Erkennen oder Entdecken darf nur nicht zur bohrenden Neugierde werden, sondern muss dazu dienen, den anderen so zu sehen und zu akzeptieren, wie er ist.

Die bohrende Neugierde, erinnert mich an einen Stalker, dessen einseitige Liebe nicht erwidert wird.
Eine brennende Neugierde, würde man dann wohl eher bei einem frisch verliebten Paar erkennen können.

Die Akzeptanz in einer Beziehung finde ich sehr wichtig!
Sein und Sein lassen... auf einander eingehen und verstehen...

Danke Heinz für deine interessanten und lieben Worte... Ich freue mich schon auf weitere Kommentare

LG Lucky
deinerseits zu meinen sinnigen und unsinnigen Beiträgen ;-)

Eisenvorhang · 05.01.2018, 18:43

Ein schwieriges Thema!

Sein und sein lassen. Über die Jahre stumpfte ich wohl ab und unterstelle der Liebe ein nicht minderes animalisches Wesen, dass sich oft nur in Kurzweil goutiert.

Sobald jeder Reiz verflogen ist, kehrt Bitteres ein bis es eigene Wege zu einem immer neueren Reize sucht und verfolgt.

Außerdem: jemanden zu entdecken ist kein triviales Unterfangen. Man muss dem anderen immer erst die Möglichkeit geben sich zeigen zu können.
Weswegen ich die Menschen gern von ihren Ufern abhole.

So richtig, auch in die dunkelste Stelle der Seele, wird man wohl nie durchdringen.

Liebe wächst wohl nicht in Ringen, sondern in vielen unerklärbaren Dingen.
Sie ist eine unglaubliche Chuzpe.

Was ich an diesen Zeilen wirklich sehr mag, ist die Naivität, die sehr unschuldig wirkt.

Das finde ich wirklich schön und geht nahe!

gursky

Heinz · 05.01.2018, 20:11

Liebe Lucky,
Du sprichst mit dem Satz "In einer Beziehung verebbt oftmals das Interesse daran leider viel zu schnell." ein großes Wort gelassen aus.
Ich bin ein ausgesprochener Erich-Fromm-Fan und weiß, dass er bei der Definition von Liebe das Interesse (im Sinn von Inter-Esse, also den Wunsch, in die Essenz des anderen zu tauchen) als einen Grundpfeiler der Liebe beschreibt (Erich Fromm - "Die Kunst des Liebens").
Man könnte aus den "Pfeilern" einen ganzen Gedichtzyklus machen.
Liebe Grüße,
Heinz

Lucky · 06.01.2018, 20:30

Hallo gursky danke für deinen Kommentar

Er wirft aber einige Fragen bei mir auf...

"So richtig, auch in die dunkelste Stelle der Seele, wird man wohl nie durchdringen."

Würdest Du das denn bei Dir selbst wollen? Dass ein anderer Mensch die dunkelsten Stellen deiner Seele erfasst? Würde das denn nicht eine große Belastung für den anderen darstellen? Führte das nicht zu einem Gefühl der Unsicherheit bei Dir, weil Du ihm dadurch völlig ausgeliefert bist? Was ebenso eines unbedingten Vertrauens bedarf....

"Liebe wächst wohl nicht in Ringen, sondern in vielen unerklärbaren Dingen."

Mein Lieblingsspruch ist: Alles ist berechenbar, nur die Liebe nicht!

Lucky · 06.01.2018, 20:42

Lieber Heinz, wenn Du dich jemals diesem besagten Gedichtzyklus widmen würdest,
wäre ich bestimmt eine der am ungeduldigsten Wartenden.

Eisenvorhang · 06.01.2018, 22:18

Hey Lucky,

was soll ich sagen.

Wenn du mich persönlich fragst, wie und ob man jemanden kennen lernen kann...

So würde ich die Frage mit "nein" beantworten.

Heute liebt sie bart und morgen schon die Glatze.
Aus Andreas wird auch schnell der Matze.

Persönlichkeiten sind variabel, genau wie Dunkelheiten und Besonderheiten einer Persönlichkeit. Mal zeigen sie sich, dann wieder nicht.
Ob man es will oder nicht. Der Mensch verrät sich von allein! Ob er ein leben lang so bleibt ist nicht gewiss.

Also: wenn ich Dich heute kennenlern, wirst du in zehn Jahren sicher eine ganz andere sein. Deswegen begegne ich lieber Menschen als sie kennenzulernen.
Das Bild eines Menschen wird nie zu ende gemalt sein - nur der Tod erfordert einen neuen Pinsel.

Unsicherheiten sind menschlich - jeder kann, soll und darf das zeigen, was er zeigen möchte.

:-)

gursky

01.01.2018, 13:50	#1
Lucky Dabei seit: 01/2018 Beiträge: 100 Meine Gedichte Meine Favoriten	Tausend Kleinigkeiten Viele tausend Kleinigkeiten sind's, die ich an dir so mag. Ich erzähl sie dir beizeiten, entdecke mehr von Tag zu Tag. Sie zeigen mir was in dir steckt, Ich könnt vor Sehnsucht brennen. Die Liebe wurde so geweckt, kannst Du sie auch erkennen? Sie wächst und wächst, gar grenzenlos. Ein Leben lang? Wie schaff ich's bloß?

Ähnliche Themen
Thema	Autor	Forum	Antworten	Letzter Beitrag
Tausend Gefühle	lecram1	Liebe, Romantik und Leidenschaft	0	28.02.2016 21:17
Tausend Tode	Schmuddelkind	Liebe, Romantik und Leidenschaft	4	06.08.2012 18:27
mal tausend	zauberzunge	Sonstiges Gedichte und Experimentelles	0	22.01.2007 13:14
Kleinigkeiten	gedanken-strich	Gefühlte Momente und Emotionen	0	02.07.2006 16:22

05.01.2018, 13:32	#2
Heinz Dabei seit: 10/2006 Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow Beiträge: 7.879 Meine Gedichte Meine Favoriten	Liebe Lucky, ja, den anderen zu entdecken, das kann ein lebenslanges Unterfangen sein (und ein spannendes dazu). Mich erinnerte, ich weiß nicht wieso, Dein Gedicht an das biblische "und er erkannte sie". Dieses Erkennen oder Entdecken darf nur nicht zur bohrenden Neugierde werden, sondern muss dazu dienen, den anderen so zu sehen und zu akzeptieren, wie er ist. Aber mein Kommentar soll nicht zur Predigt ausarten. Ich sehe Potential bei Dir und schau mir mal Deine anderen Gedichte an. Liebe Grüße, Heinz

05.01.2018, 15:47	#3
Lucky Dabei seit: 01/2018 Beiträge: 100 Meine Gedichte Meine Favoriten	[QUOTE=Heinz;479605] den anderen zu entdecken, das kann ein lebenslanges Unterfangen sein Da hast Du Recht; es kann... In einer Beziehung verebbt oftmals das Interesse daran leider viel zu schnell. Der Alltag wird zur Routine und Ablenkungen lauern überall. [QUOTE=Heinz;479605] Dieses Erkennen oder Entdecken darf nur nicht zur bohrenden Neugierde werden, sondern muss dazu dienen, den anderen so zu sehen und zu akzeptieren, wie er ist. Die bohrende Neugierde, erinnert mich an einen Stalker, dessen einseitige Liebe nicht erwidert wird. Eine brennende Neugierde, würde man dann wohl eher bei einem frisch verliebten Paar erkennen können. Die Akzeptanz in einer Beziehung finde ich sehr wichtig! Sein und Sein lassen... auf einander eingehen und verstehen... Danke Heinz für deine interessanten und lieben Worte... Ich freue mich schon auf weitere Kommentare LG Lucky deinerseits zu meinen sinnigen und unsinnigen Beiträgen ;-)

05.01.2018, 18:43	#4
Eisenvorhang Dabei seit: 04/2017 Ort: Erzgebirge Alter: 38 Beiträge: 2.684 Meine Gedichte Meine Favoriten	Ein schwieriges Thema! Sein und sein lassen. Über die Jahre stumpfte ich wohl ab und unterstelle der Liebe ein nicht minderes animalisches Wesen, dass sich oft nur in Kurzweil goutiert. Sobald jeder Reiz verflogen ist, kehrt Bitteres ein bis es eigene Wege zu einem immer neueren Reize sucht und verfolgt. Außerdem: jemanden zu entdecken ist kein triviales Unterfangen. Man muss dem anderen immer erst die Möglichkeit geben sich zeigen zu können. Weswegen ich die Menschen gern von ihren Ufern abhole. So richtig, auch in die dunkelste Stelle der Seele, wird man wohl nie durchdringen. Liebe wächst wohl nicht in Ringen, sondern in vielen unerklärbaren Dingen. Sie ist eine unglaubliche Chuzpe. Was ich an diesen Zeilen wirklich sehr mag, ist die Naivität, die sehr unschuldig wirkt. Das finde ich wirklich schön und geht nahe! gursky

05.01.2018, 20:11	#5
Heinz Dabei seit: 10/2006 Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow Beiträge: 7.879 Meine Gedichte Meine Favoriten	Liebe Lucky, Du sprichst mit dem Satz "In einer Beziehung verebbt oftmals das Interesse daran leider viel zu schnell." ein großes Wort gelassen aus. Ich bin ein ausgesprochener Erich-Fromm-Fan und weiß, dass er bei der Definition von Liebe das Interesse (im Sinn von Inter-Esse, also den Wunsch, in die Essenz des anderen zu tauchen) als einen Grundpfeiler der Liebe beschreibt (Erich Fromm - "Die Kunst des Liebens"). Man könnte aus den "Pfeilern" einen ganzen Gedichtzyklus machen. Liebe Grüße, Heinz

06.01.2018, 20:30	#6
Lucky Dabei seit: 01/2018 Beiträge: 100 Meine Gedichte Meine Favoriten	Hallo gursky danke für deinen Kommentar Er wirft aber einige Fragen bei mir auf... "So richtig, auch in die dunkelste Stelle der Seele, wird man wohl nie durchdringen." Würdest Du das denn bei Dir selbst wollen? Dass ein anderer Mensch die dunkelsten Stellen deiner Seele erfasst? Würde das denn nicht eine große Belastung für den anderen darstellen? Führte das nicht zu einem Gefühl der Unsicherheit bei Dir, weil Du ihm dadurch völlig ausgeliefert bist? Was ebenso eines unbedingten Vertrauens bedarf.... "Liebe wächst wohl nicht in Ringen, sondern in vielen unerklärbaren Dingen." Mein Lieblingsspruch ist: Alles ist berechenbar, nur die Liebe nicht!

06.01.2018, 20:42	#7
Lucky Dabei seit: 01/2018 Beiträge: 100 Meine Gedichte Meine Favoriten	Lieber Heinz, wenn Du dich jemals diesem besagten Gedichtzyklus widmen würdest, wäre ich bestimmt eine der am ungeduldigsten Wartenden.

06.01.2018, 22:18	#8
Eisenvorhang Dabei seit: 04/2017 Ort: Erzgebirge Alter: 38 Beiträge: 2.684 Meine Gedichte Meine Favoriten	Hey Lucky, was soll ich sagen. Wenn du mich persönlich fragst, wie und ob man jemanden kennen lernen kann... So würde ich die Frage mit "nein" beantworten. Heute liebt sie bart und morgen schon die Glatze. Aus Andreas wird auch schnell der Matze. Persönlichkeiten sind variabel, genau wie Dunkelheiten und Besonderheiten einer Persönlichkeit. Mal zeigen sie sich, dann wieder nicht. Ob man es will oder nicht. Der Mensch verrät sich von allein! Ob er ein leben lang so bleibt ist nicht gewiss. Also: wenn ich Dich heute kennenlern, wirst du in zehn Jahren sicher eine ganz andere sein. Deswegen begegne ich lieber Menschen als sie kennenzulernen. Das Bild eines Menschen wird nie zu ende gemalt sein - nur der Tod erfordert einen neuen Pinsel. Unsicherheiten sind menschlich - jeder kann, soll und darf das zeigen, was er zeigen möchte. :-) gursky