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Sonstiges und Experimentelles Andersartige, experimentelle Texte und sonstige Querschläger.

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Alt 19.11.2008, 21:26   #1
Mari
 
Dabei seit: 11/2008
Beiträge: 2

Standard Mir ist noch nicht so wirklich ein Titel eingefallen...

Manchmal hab ich einfach so Gedanken im Kopf und kann sie sogar in richtig zusammenhängende Sätze fassen...
Ich wollte schon vor einiger Zeit mal versuchen eine Geschichte zu schreiben, aber mir ist nie etwas brauchbares eingefallen.
Aber letztens kam plötzlich von einem auf den anderen Moment das hier
Ist nur ein Anfang und vielleicht schreib ich das auch garnicht weiter...
naja könnt ja mal was dazu schreiben, damit ich in etwa weiß, ob es einigermaßen in Ordnung ist =)


Es war ein regnerischer Tag. Vormittags hatte es mit einem leichten Nieseln angefangen, dass jetzt zum späten Nachmittag zu einem unaufhörlich scheinenden Regenschauer geworden war. Wie der Wind zogen die Menschen, eiskalt durch die Straßen. Jeder einzelne von ihnen schien in seinen eigenen Tagtraum versunken zu sein. An den Gesichtern konnte man jedoch erkennen, dass diese Tagträume überfüllt mit negativen und verzweifelten Sequenzen waren. In jedem dieser leeren Blicke zeichnete sich eine starke Sehnsucht ab, die Sehnsucht nach Zufriedenheit. Mit sich selbst und ihrem Leben. Jeden Tag schufteten sie mehrere Stunden an ihren Arbeitsplätzen und versuchten so ihre Sehnsucht zu stillen. Ein scheinbar hoffnungsloser Kampf, jedoch dachte keiner von ihnen daran aufzugeben. Die wenigen die es taten, fand man erhängt, erschossen, erstickt in ihren Wohnungen und Häusern auf. Jedesmal wenn dies geschah, waren Freunde und Verwandte schockiert, da sie immer dachten, ihr Freund, ihr Verwandter hatte ein vollkommenes Leben und keinen Grund dies zu beenden. Verständlich, denn die wahren Beweggründe kannte meist nur der Selbstmörder selbst, und doch waren sie so simpel. Unteranderem keine glückliche Familie und kein gut bezahlter Job.

In der Einkaufspassage drängelten sich zahlreiche Menschen die dachten, dass sie durch das Einkaufen, für eine kurze Zeit zufrieden sein könnten. Sich gegenüber lagen der Second-hand Laden und eine Edelboutiqe. Oberflächlich betrachtet hätte man meinen können, dass sich dort zwei Welten gegenüber standen. Elegant und extravagant gekleidete Menschen betraten und verließen die Edelboutique. Auf der anderen Straßenseite konnte man spärlich gekleidete Menschen in den Second-hand Laden gehen sehen. Doch an Ihren Mienen konnte man sehen, das all diese Menschen Sehnsucht in ihren Augen hatten. Der Edelboutiqe-Einkäufer sehnte sich nach Liebe, nach Wärme - nach einer Beziehung. Der Second-hand Laden Einkäufer hatte das wovon sein Gegenüber täglich träumte, jedoch fehlte ihm das was sein Gegenüber in Überschuss hatte. Geld, ein großes Haus, alles was ein Herz an materiellen Dingen begehren konnte.

Die Gleichheit dieser Menschen, nahm jedoch weder ein Außenstehender noch die mit Sehnsucht erfüllten Menschen selbst wahr.
Nur sie - sie strich durch die Straßen und beobachtete einzelne Menschen und Menschengruppen intensiv. Sie suchte etwas um sich von ihren eigenen Sorgen und Problemen für einige winzige Augenblicke abzulenken, ja sie sogar für einpaar Augenblicke von sich zu werfen. Es klappte nur selten, denn zu sehr erinnerte sie der Blick der anderen Menschen an ihr eigenes Leid. An ihr eigenes kaputtes Leben.
Sie vertiefte ihren Blick in ein kleines Mädchen, das an der Hand ihrer Mutter glücklich und strahlend durch den Regen sprang. Ein Stich ging durch ihren Magen, darauf folgte ein drückender Schmerz. Wieder einmal wurde sie an ihre Mutter erinnert, an sorglose Kindertage.
Mari ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.11.2008, 21:39   #2
J.J.Jedermann
Gast
 
Beiträge: n/a

Hallo Mari,
es gibt qualifiziertere Kommentatoren als mich, was solche Geschichten angeht, aber ich will dir dennoch sagen, dass mich das nicht vom Hocker reißt.
Beginnend mit unaufhörlichen Schauern und leeren Blicken voller Sehnsucht (Widersprüche in sich), geht es über ziemliche Klischees (reicher Edelboutiquen-, armer Second-Hand-Laden-Besitzer) hin zur einzig sehenden Protagonistin. Wenn die jetzt nicht aus seelischer Misere wenigstens das Kind umbringt, dann sehe ich keine Rettung mehr für die Geschichte. Nein, das war zynisch, entschuldige bitte. Aber entweder hat man sehr gute Beschreibungen so relativ alltäglicher Vorkommnisse oder man hat eine Story. Keins von beiden, das wird schnell langweilig, jedenfalls mir.
Das war jetzt nicht sehr hilfreich, nicht wahr? Tut mir leid, aber mehr habe ich nicht zu bieten.
Gruß
J.
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Alt 20.11.2008, 19:07   #3
Mari
 
Dabei seit: 11/2008
Beiträge: 2

hey, also ich versteh dein Kommentar schon und ich danke dir auch dafür.
Naja es war mir schon klar, dass das jetzt nicht so der Hammer ist.

Vielleicht liegt es auch daran, dass ich erst 16 Jahre alt bin..
ich schätze mal die meisten hier sind dann doch etwas älter oder?
Bitte nicht als Beleidigung sehen =)
Mari ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.11.2008, 20:58   #4
J.J.Jedermann
Gast
 
Beiträge: n/a

Zitat:
Zitat von 'Mari',index.php?page=Thread&postID=206079#post206 079
ich schätze mal die meisten hier sind dann doch etwas älter oder?
Bitte nicht als Beleidigung sehen =)
Oh weia, ist das jetzt schon eine Beleidigung?

Den hammer gibt es in solchen Foren ohnehin höchst selten. Insofern bist du hier schon richtig. Und wenn du dein jugendliches Alter nicht als Entschuldigung, sondern als Verheißung empfändest, fände ich das noch besser!

Gruß
J.
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Alt 21.11.2008, 12:56   #5
weiblich Orange
 
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Ort: dort, wo Orangen vom Schreibtisch gepflückt werden...
Alter: 32
Beiträge: 92

Hi Mari!
Dein Alter ist sicher keine Entschuldigung.
Zu deiner Geschichte: Ich will die bisher gegebene Kritik nochmal ergänzen.
1. Klischees: musst du es unbedingt Regnen lassen? In allen verzweifelten Geschichte regnet es immer!
Die Edelbotiquen würde ich nicht so pauschal nennen. Nenn ein paar Marken, weiß ja jeder was gemeint ist. Kennst du irgendeine Straße, in der Edelbotiquen und Second-handshops gegenüber? Also in München gibt es keine. Dann sind Secondhandshops schon lange nicht mehr der Inbegriff der Armut, dass sind heute Kleidermarken, wie "Kik" oder C&A. Warum sind die "Reichen" ohne Liebe? Nur weil man bei Prada einkauft, muss die Ehe noch nicht voll daneben sein und andersherum, bei den "Armen". Überhaupt ist diese Einteilung in unserer Gesellschaft etwas hinfällig. Überhaupt habe ich die Erfahrung gemacht, dass eher die "Armen" extravagant gekleidet sind.
2. Beschreibungen: du beschreibst ein allg. Phänomen, für eine Geschichte würde ich mir einzelne Leute rausgreifen, die Protagonistin über ihre geheimsten Wünsche und Träume spekulieren lassen. Deine Beschreibungen sind voll von Adjektiven, aber Adjektive tragen nicht unbedingt dazu bei, dass man sich die Situation besser vorstellen kann. Metaphern sind oft besser. Z.b. versteht jeder unter extravagant etwas anderes. Teile den Leute bestimmte Kleidungsstücke zu, beschreibe ihr Äußeres.
3.Handlung: du hast keine Handlung, reine Beschreibungen sind - selbst wenn sie gut sind - meistens langweilig. Du solltest Handlung einbauen, gib deiner Protagonistin ein Ziel, einen Hintergrund, und einen Charakter.
So das war's eigentlich schon! Ich hoffe du kannst mit meiner Kritik etwas anfangen!
Sonnige Grüße
Orange
Orange ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.11.2008, 17:05   #6
J.J.Jedermann
Gast
 
Beiträge: n/a

Ich wollte nur schnell anfügen, dass ich sehr wohl wusste, was ich schreibe, als ich sagte, dass es qualifiziertere Kommentatoren als mich gäbe. Ich denke, Mari, dass Orange dir da ein paar sehr wertvolle Hinweise gibt.
Gruß
J.
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