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Alt 03.12.2023, 14:39   #1
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Standard Weihnachten etwas anders betrachtet

Weihnachten etwas anders betrachtet

Weihnachten, wozu Weihnachten werden sich manche Leute fragen. Nun heutzutage wird alles in Frage gestellt. Mythen ranken um Weihnachten, Maria und Josef kommen darin vor,zwei Leute die auf Herbergsuche sind. Ist da nicht immer jemand auf Herbergsuche ?

Da wir schon dabei sind alles zu hinterfragen, öffnen wir gerne Tür und Tor für Fremde? Egal ob sie Maria und Josef, Yilmaz oder Demir oder sonst irgendwie heißen?
Ich behaupte nein, nein schon deshalb , weil Viele Furcht vor dem Fremden haben und Angst davor, dass uns etwas Liebgewonnenes weg genommen werden könnte.

Maria und Josef müssten auch heute noch Glück haben, einen Stall mit Ochs und Esel zu finden, schon deshalb, weil sie eben wie damals nicht als Eltern des Christkindes erkannt werden könnten.
Ich hege beinahe den Verdacht, dass Ochs und Esel viel toleranter wären obwohl auch sie nicht, über die Herkunft der Fremdlinge Bescheid wüssten, die sich zu ihnen in den Stall gesellten.

Sie würden die Ankömmlinge beäugen, vielleicht beschnuppern und das wär`s auch schon gewesen. Störenfriede für uns ? Könnten wir daraus nicht etwas lernen?


Aber gerade zur Weihnachtszeit traue ich mich zu behaupten, dass ein Umdenken stattfindet, Herzen öffnen sich ein wenig, es wird für Bedürftige gespendet und man ist oder denkt zumindest etwas anders als sonst.
Man hört Weihnachtsmusik aus dem Radio, wenn auch reichlich verenglischt, aber auch so wird einem Weihnachtszeit suggeriert.

Für die Krippen wird rasch noch frisches Moos gesammelt. Liebevoll werden die Figuren aufgestellt und plötzlich ist Platz für Maria und Josef und das Jesuskind. Sorgfältig werden Schafe, Hirten, Engel und eben auch Ochs und Esel platziert. Letztere sogar nahe an der Krippe bei der heiligen Familie.

Warum glauben wir plötzlich daran, dass da etwas Besonderes, etwas Gutes passiert ist? Vielleicht weil wir insgeheim hoffen , dass es so war und wir uns wünschen, dass das Gute im Leben siegen könnte, auch wenn uns der Glaube daran manchmal schwerfällt.

Eigenartig, viele Menschen begegnen sich, gerade jetzt, anders, beinahe jedem entfährt ein „ frohe Weihnachten“ und sieht dabei zufrieden, ja beinahe etwas glücklich aus. Jedenfalls öffnet man sich auch dem Fremden gegenüber etwas und stellt, für einen kurzen Augenblick, nicht mehr alles in Frage.

Auch im Kreis der Familie wird emsig das Weihnachtsfest vorbereitet. Der Christbaum wird geschmückt und wenn dann das Glöckchen ertönt und alle, um den hell erleuchtet Baum, versammelt sind und „Stille Nacht, heilige Nacht“ singen, wage ich zu behaupten, dass schon aus diesem Grunde Weihnachten Sinn macht und dass, gerade in diesem Moment, wenn Maria und Josef anklopfen würden, sich das Herz öffnen und ihnen Einlass gewährt würde.

Somit liegt vieles an den äußeren Umständen, die wir doch nicht ändern können, aber das eigene Herz zu spüren und andere daran teilhaben zu lassen, ist es zumindest Wert ,manches zu versuchen. Weihnacht macht daher, zumindest für mich, schon aus diesem Grund Sinn.

Frohe Weihnachten
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