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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

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Alt 14.12.2006, 19:58   #1
Surreal
 
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Beiträge: 116

Standard Süßes Gift

Süßes Gift

Bitt're Sucht ward mir verschuldet
Dein süßes Gift, so lang geduldet
Ertränkte mich in Liebesnot
Sah in den Augen deinen Tod.

Hass, getränkt mit blinder Wut
Tauchte meine Händ' in Blut
Der kalte Wahn, dem ich erlieg'
brachte mir den traur'gen Sieg.
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Alt 14.12.2006, 23:21   #2
Mortis
 
Dabei seit: 04/2006
Beiträge: 147

Hey Surreal,

also auf jeden Fall kann ich dies Werk oft lesen, ohne es nicht zu mögen.
Es bleibt in sich verschlossen, mag sich nicht recht mitteilen, weil es zwischen gegensätzlichen Gefühlen ächzt ohne Erklärung und Überleitung.

Leider holpert's hier und da, was dem Lesespaß schadet, mit ein paar Handgriffen wäre aber auch das schnell gelöst.

Bin gespannt auf mehr, würde mich freuen über eine homogenere Version dieses Stücks.

Lieben Gruß,
Mortis
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Alt 14.12.2006, 23:42   #3
dead_poet
 
Dabei seit: 03/2006
Beiträge: 624

hm, mir ergeht's da leider etwas anders als Mortis (schön, dass du dich mal wieder blicken lässt ).
das liegt zum einem an dem von ihm bereits angesprochenen Geholpere in der zweiten Strophe, aber auch an dem schrecklichen "traur'gen" ("Bitt're" ist auch nicht sonderlich prickelnd), der Wiederholung von 'ertränken' und (will nicht schon wieder 'ne Grundsatzdiskussion drüber führen, betrachte es einfach als meinen persönlichen Geschmack) der ausschließlich profanen Wortwahl, die nicht an einer Stelle irgendwie originell verwertet wurde.

ich würde dir zu etwas mehr Experimentierfreudigkeit raten, mal 'ungewöhnliche' Wörter in Betracht ziehen (und es gibt eine Menge davon, die nicht in jedem 2. Gedicht zu finden sind!), mal ungewöhnlich kombinieren (Verben mit Nomen aus verschiedenen Bereichen können tolle Metaphern ergeben - in II/1 findest du solch eine, nur hast du sie leider nicht 'erfunden'), ...

liebe Grüße,
dead
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Alt 15.12.2006, 11:27   #4
Lycrael
 
Dabei seit: 04/2005
Beiträge: 257

teils gefällt es mir, teilweise aber auch nicht. vor allem ist mir der holprige lesefluss in zeile zwei aufgefallen.

Hass, getränkt mit blinder Wut
Tauchte meine Händ' in Blut
Der kalte Wahn, dem ich erlieg'
bracht' mir den letzten traur'gen Sieg.

so fände ich es besser. und du hättest mich überzeugt

i`m back
lycrael
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Alt 15.12.2006, 14:28   #5
Surreal
 
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also erstmal danke für die viele kritik
ihr habt ja recht, in der zweiten strophe holperts arg, werd ich aber nach dem vorschlag von Lycrael beheben.

Jedoch ... würde ich einfach gern mal ein Beispiel für experimentelle Wortwahl hören, neue Wörter, ungebrauchte Reime/Metaphern ... denn langsam (entschuldige, aber das hört man leider überall) geht mir das langsam auf die nerven ... wenn ich mir dann gedichte von denjenigen, die so etwas kritisieren, durchlese, kann ich auch nichts neues oder außergewöhnloiches entdecken .. naja .. also ...danke nochmal
liebe grüße
surreal
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Alt 15.12.2006, 16:06   #6
Joana
 
Dabei seit: 07/2006
Beiträge: 424

-
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Alt 15.12.2006, 16:53   #7
Lycrael
 
Dabei seit: 04/2005
Beiträge: 257

joana, darüber, ob worte wie bitt're gut oder schlecht sind, darüber kannst du nicht urteilen. du kannst nicht für die allgemeinheit sprechen. es gibt halt noch wortvariationen zu unserem heutigen "neudeutsch"...

i`m back
lycrael
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Alt 15.12.2006, 17:39   #8
Joana
 
Dabei seit: 07/2006
Beiträge: 424

-
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Alt 15.12.2006, 17:43   #9
Lycrael
 
Dabei seit: 04/2005
Beiträge: 257

ich würde es niemals so sagen, doch schreiben würde ich durchaus. und für mich ist hochdeutsch einfach deutsch. oder würdest du sagen "du sprichst aber schlechtes hochdeutsch"
na jedenfalls ist das ansichtssache.

i`m back
lycrael
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Alt 16.12.2006, 17:15   #10
Surreal
 
Dabei seit: 12/2006
Beiträge: 116

Also .. jetzt noch mal was zur allgemeinem Community hier ... zumidnest zu dem was ich hier so erlebt habe ... unter all denen die hier registiert sind ist sicherlich kein genie-dichter oder ähnliches ... alle sind noch am üben und probieren sich aus ...
viele finden vielleicht "gedichte" ohne jegliche Form oder ohne zusammenhängende Worte toll, andere nicht .. andere mögen leiebr poetische geschriebene gedichte, die eine aussagen in sich haben ... naja .. und niemand würde bitt're sagen, jedoch würde man es schrieben, damit die metrik stimmt ... das ist nichts neues
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Alt 16.12.2006, 17:31   #11
Guardian
 
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aussage hat jeder text, es ist nur fraglich ob man ebendiese dem leser ins gesicht dreschen sollte, ebenso betrifft das die formale gestaltung, die ist auch bei sog. freien text nicht wahllos gewählt.
ob man nun die sprache zugunsten eines metrums verbiegen sollte - mit dem effekt dass der text furchtbar klingt, das steht auf einem anderen blatt.
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Alt 16.12.2006, 18:16   #12
Surreal
 
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naja .. auch hier ist es wieder ansichtssache, ob es dann furchtbar klingt oder nicht ... ich persönlich finde dass es furchtbar klingt irgendwelche "nicht existierenden" worte zu verwenden, nur damit man originatlität in das gedicht bekommt .. wobei es hier auch wieder ansichtssache ist ob man dies wirlklich erreicht ... und dann auch noch so wenige worte , die angeblich aussage haben sollen .. ich weiß ja nicht .. also ich kann mit so etwas nciht anfangen ... ich denke wir haben einfach unglaublich unterschiedliche vorstellungen davon, was Poesie und Lyrik sind ...
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Alt 16.12.2006, 19:15   #13
Lycrael
 
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Zitat:
ich denke wir haben einfach unglaublich unterschiedliche vorstellungen davon, was Poesie und Lyrik sind ...
wohl wahr gesprochen surreal

i`m back
lycrael
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Alt 16.12.2006, 19:58   #14
Surreal
 
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hm .. soll ich das jetzt positiv oder negativ auffassen? oO
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Alt 16.12.2006, 20:08   #15
Lycrael
 
Dabei seit: 04/2005
Beiträge: 257

fass es auf wie du möchtest. fakt ist das ich es meinte, wie es dort steht.
im eigentlichen sinne positiv.

i`m back
lycrael
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Alt 16.12.2006, 20:09   #16
Surreal
 
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Beiträge: 116

hm ... ich meinte .. dass es hierbei ja darauf ankommt was deine aufassung von poesie und lyrik ist
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Alt 16.12.2006, 20:32   #17
Lycrael
 
Dabei seit: 04/2005
Beiträge: 257

ein experimentelles gedicht kann durchaus schlecht sein und die wahrscheinlichkeit bei einem solchen liegt sogar höher als bei einem, welches nicht so sehr auf neuartigen ideen und offtmals wahrlos zusammengewürfelten wortfragmenten besteht, sondern im weitesten sinne klassisch gehalten ist.
weitaus wichtiger als die dahinterstehende idee ist auch die verwendete sprache, der bezug der einzelnen wörter untereinander und der sinn des ganzen.

i`m back
lycrael
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Alt 16.12.2006, 20:39   #18
Surreal
 
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hm .. bin da sogar deiner meinung ... mir persönlich geafllen einfach sprachlich schöne, und inhaltlöich ausdrucksstarke, realtitätsnahe werke ... was bedeutet dass manüber das schreibt was man selbst erlebt hat .. muss natürlich auch nicht sein .. find ich aber schln, weil man dadurch sieht wie wichtig es der person ist, zu schreiben ...
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Alt 16.12.2006, 20:50   #19
Guardian
 
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Beiträge: 597

stellt sich lediglich die frage, was das mit kunst zu tun hat
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Alt 16.12.2006, 21:02   #20
turmfalke
 
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Zitat:
viele finden vielleicht "gedichte" ohne jegliche Form oder ohne zusammenhängende Worte toll, andere nicht .. andere mögen leiebr poetische geschriebene gedichte, die eine aussagen in sich haben
Bei sowas könnte ich ja glatt wütend werden. Einfach ungereimten, wortgewandten Gedichten zu unterstellen, dass sie keine Aussage hätten und Wörter zusammenhangslos aneinander gehangen würden, zeugt davon, dass man es einfach nicht versteht.

Wirklich, ich finde, das muss nicht sein.

Zu deinem Gedicht:
Das Metrum ist nun halbwegs zurecht gerückt, mir gefällt diese permanente Satzumstellung allerdings nicht.
Zum Inhalt:
Naja. Mir sagt es nicht zu. Ich schreibe jetzt nicht, dass das Thema mir zu alt ist und dafür nicht gut umgesetzt wurde, weil dann nur wieder deine alten Argumente kommen.

Liebe Grüße,
Shadow
turmfalke ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.12.2006, 00:12   #21
Surreal
 
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hm ... ich unterstelle disen gedichten nicht, dass sie keine aussage hätten .. ich sage eifnach nur dass mir diese form, diese art der darstellung einfach nicht gefällt ...

zu dem thema .. naja .. dies ist eigentlich aus einem buch abgewandelt .. daher wüsste ich jetzt nicht was daran verbraucht sein soll ...

und .. ich dneke es ist schon eine kunst seine gefühle so in eine form und in worte zu bringen ... aber wie gesagt, istr dies wie ich denke ansichtssache ...

Der Spinnerin Nachtlied, Clemens Brentano

Es sang vor langen Jahren
Wohl auch die Nachtigall,
Das war wohl süßer Schall,
Da wir zusammen waren.

Ich sing und kann nicht weinen
Und spinne so allein
Den Faden klar und rein,
Solang der Mond wird scheinen.

Als wir zusammen waren,
Da sang die Nachtigall;
Nun mahnet mich ihr Schall,
Daß du von mir gefahren.

So oft der Mond mag scheinen,
Denk ich wohl dein allein,
Mein Herz ist klar und rein,
Gott wolle uns vereinen.

Seit du von mir gefahren,
Singt stets die Nachtigall,
Ich denk bei ihrem Schall,
Wie wir zusammen waren.

Gott wolle uns vereinen,
Hier spinn ich so allein,
Der Mond scheint klar und rein,
Ich sing und möchte weinen.


Ich find das ist ein sehr gutes beispiel dafür, wie man seinen gefühle ausdruck verleihen kann ... das ist die "art" von gedichten die ich mag ... ganze verse, richtige strophen, usw.
Das ist das einizige was ich die ganze zeit schon zu erklären versuche ... mir gefällt es ebene einfach nicht in einem vers nur ein wort bzw. zwei zu lesen, ohne jeden rythmus oder ohne jedes sprachliche "fließen" beim lesen .. aber wie gesagt, das ist nur meine persönliche ansicht .. wobei ich nicht denke das ich damit ganz alleine stehe ... in diesem forum vielleicht schon, wie es aussieht ...
zumindest wollte ich damit niemandem auf die füße trete oder einen streit beginnen... ich wollte nur meine meineung äußern .. und ich denke das ist doch noch erlaubt ..
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Alt 17.12.2006, 00:17   #22
Guardian
 
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brentano ist allerdings auch seit mehr als 150 jahren tot, ebenso wie die romantik. was hat nachahmung mit kunst zu tun?
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Alt 17.12.2006, 00:23   #23
Surreal
 
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wer redet hier von nachahmung? ich shcätze du hast im moment nciht die geringste ahnung was ich meine ... ich mag deses gedicht, es geht nicht darum wie lange der autor tot ist ... das Thema romantik ist nicht tot ... neumoderne gedichte mögen itneressant sein, und manchen oder auch vielen gefallen .. das bedeutet aber nciht dass alles adnere, wie eben deises gedicht, einfach .. nicht mehr existieren ... ich merke irgendwie, dass hier sehr viel intoleranz gegenüber adneren geschmäckern und adneren arten von lyrik herrscht .. das finde ich schade ... ich sage lediglich dass mir eben deine auffasung von lyrik, nicht gefällt ... sie existiert jedoch, vollkommen klar, und das ist in ordnung ... aber einfach von vorne herein alles als schlecht abzutun, nur weil man meint dass es nachahmung wäre, oder ich weiß nciht ... "tot" .. finde ich nicht ich eifnach nicht annehmbar, oder in Ordnung ... das ist alles ..
also ehrlich .. wwarum sollte man, nmur weil die Romantik ind er Lyrik vor vielen Jahren "in" war heute nicht mehr weiterleben, in den geidchten von adneren ... das verstehe ich nicht. Und ich she es auch nicht ein .,. es gibt genügend dichter, die so schreiben ... einfach weil es schön klingt, man es schön lesen kann, sich mit worten gut ausdrücken kann ... dabei kommt es natürlich auch darauf an, ob man dir form einhält, schöne reime verwendet etc... aber da kommt es dann auf die kritiken an .. denn wenn desie konstruktiv sind und einem dabei helfen können sich zu verbessern (was ich hier bisher jetzt speziell bei dir, zu meinem gedichten noch nicht bemerkt habe) , dann nimmt man sie auch dankbar an .. sebst wenn dabei das eigene gedicht schlecht bei weg kommt.
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Alt 17.12.2006, 00:36   #24
Guardian
 
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weil es hier nicht um tagebucheinträge oder poesiealbumsprüche geht, sondern um kunst, um neue ausdrucksformen finden und wege suchen, ist dass so schwer zu verstehen? ich spreche von (rezeptions-)ästhetik und von anspruch, welchen anspruch hat bitte ein text an mich als leser, der so vollkommen oberflächlich und mit der faust aufs auge daherkommt wie deine? ich lese den text, lese die autorenintention und hab schon wieder keine lust mehr. es gibt ein spannungsfeld zwischen autorenintention und leserintention, je größer dieses ist (d.h. je mehr lesarten ein text zulässt ohne dabei beliebig zu werden) desto interessanter ist ein text für mich als leser - und desto mehr gibt er mir.
wer seine texte öffentlich macht schreibt auch im hinblick auf den farrellen, alles andere kann im tagebuch bleiben. ich lese doch keinen text um die momentane stimmungslage des autoren zu erfahren oder was in der phallischen phase schiefgelaufen ist. der autor sollte bei der betrachtung eines textes nichtmal annähernd wichtig sein, texte sprechen für sich selbst und je mehr sie mit wenigen mitteln (=worten) aussagen umso besser, das zeigt mir, dass der autor weiß, wie man worte gezielt einsetzt, ohne herumzuschwafeln.

die nächste antwort bitte ohne tippfehler und diese "..."
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Alt 17.12.2006, 00:40   #25
Nothingness
 
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Ähm... Leute... -> PN
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Alt 17.12.2006, 05:24   #26
weiblich ravna
 
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@nothing
ohne dir in den rücken fallen zu wollen, aber diese diskussion empfinde ich als sehr wichtig und sie hat auch durchaus viel bezug zum gedicht. ich fände es schade, würde die diskussion in den privaten bereich verlagert.

zum gedicht:

Süßes Gift

schon der titel strotzt nur so von innovation. ich gratuliere: man könnte fast meinen, es noch nie gelesen zu haben, so unverbraucht wirken die worte. ein einem substantiv vorangestelltes attribut - hier erwartet mich offensichtlich hochkarätige lyrik.

Bitt're Sucht ward mir verschuldet

was im titel schon grandios funktioniert, sollte man gleich noch einmal wiederholen, ja. und diese antiquierte sprache - einfach herrlich. ich sehe mal, großherziger gutmensch der ich bin, darüber hinweg, dass "ward mir verschuldet" eine grammtikalisch gesehen etwas seltsame konstruktion ist, da ward als form von werden ja in der ersten oder dritten person präteritum aktiv vorhanden ist, das subjekt im satz entsprechend "bitt're sucht" ist, worauf dann als direktes objekt "mir" folgt, das satzverb "ward verschuldet" allerdings eher selten, um nicht zu sagen: nie, zweistellig gebraucht wird.
ich finde auch die offenheit, welche der satz durch das fehlen des punktes am ende bekommt, stellt eine große herausforderung an den leser.

Dein süßes Gift, so lang geduldet
Ertränkte mich in Liebesnot


verschuldet / geduldet. das ist der reim durch den wir den weltfrieden finden werden. ganz sicher. aber, liebe, sei so gut und schreib "ertränkte" klein, ja?
im übrigen finde ich deine redundante ader sehr fein, so etwas findet man heute leider viel zu selten.

Sah in den Augen deinen Tod.

hier muss ich gestehen, bekomme ich doch kleine probleme. 1. fehlt in der vorhergehende zeile das satzzeichen, welches klar macht, wie dieser vers zu den zwei vorangegangen steht, ich präferiere ja ein komma, denn dann hätten wir eine aufzählung, 2. verwirrt mich der bestimmte artikel - in welchen augen?
not auf tod zu reimen, finde ich äußerst sympathisch, dass hat so einen gryphius-chic, ich fühle mich fast wie damals im dreißigjährigen...
ach, auslautverhärtungen sind wunderbar.

Hass, getränkt mit blinder Wut

erneut baust du hier auf die wunderbare erscheinung einer adjektiv-substantiv konstruktion, wodurch dieser immense hass deutlich wird, den das lyrische ich verspürt, als es in den augen (ich bin noch immer nicht sicher, in welchen) den tod des lyrischen du sieht. eine emotionalität, die in den angeblich aktuelleren schreibformen oft verloren geht.
leider fehlt auch hier ein satzzeichen am zeilenende...

Tauchte meine Händ' in Blut

...um mir in dieser zeile klar zu machen, ob es der hass war, welcher die hände des lyr. ichs in blut tauchte, oder ob ich es mit einer ellipse zu tun habe und das subjekt fehlt. sehr schade, denn da das subjekt in diesem falle immer agens ist, weiß ich jetzt nicht, ob das lyrische ich die aktive rolle hat, oder ob es vielmehr als marionette seiner gefühle zu dieser tat genötigt wurde...

Der kalte Wahn, dem ich erlieg'

... auf grund dieser zeile nehme ich an, dass nach der ersten zeile dieser strophe ein komma fehlt, denn ist nicht der hass der wahn? das erliegen deutet außerdem auf die fäden an, an denen das lyr. ich hängt.

brachte mir den traur'gen Sieg.

ein spektakuläres finale, völlig unerwartet. wie schaffst du es nur, eine so gelungene entladung der aufgebauten spannung zu erzeugen? ich mag auch die subtile moral, diese lebensweisheit, welche aus deinem letzten satz spricht.

so, nun noch als hinweis zu eurer diskussion:

wenn du meinst, lyrik wie guardi und ich sie schreiben, sei nicht gut lesbar, lade ich dich hiermit recht herzlich zu meiner nächsten lesung ein, ein termin steht noch nicht fest, wohl im april irgendwann, ich sage dir dann bescheid.
ravna ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.12.2006, 11:56   #27
Ruth
 
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ehm, nein mir gefällt das Gedicht nicht.
Trotzdem bin ich von einigen Leuten hier enttäuscht.
Das Argument bitt´re zu schreiben ist falsch ist einfach konservativ ohne ende , ja ich bin der Meinung das Wort passt hier nicht besonders gut. Aber das Wort grammatikalischfalsch zu taufen ist schlicht und einfach dumm. Grade von Dichtern die die Sprache aufbrechen und außerhalb der Epochen (willkommen in der Postpostmoderne) schreiben hätte ich mehr Toleranz erwartet.
Ruth ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.12.2006, 13:25   #28
Lycrael
 
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etwas zu tolerieren was man selber nicht gut finden ist schwierig. trotzdem scheinen es einige gar nicht erst versuchen zu wollen, da sie sich bewusst sind, das sie es nicht können.
ich denke die diskussion ist hiermit beendet.

i`m back
lycrael
Lycrael ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.12.2006, 17:24   #29
Surreal
 
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ähm .. naja .. ganz schön viel oO
@guardian: hm .. dies hier ist nicht als tagebucheintrag gedacht, da schreibe ich nicht in strophen, und ich reime meistens auch nicht
es geht in meinen texten auch nicht immer um meine aktuelle gefühlssituation ... sowas habe ich auch nie von mir behauptet.

@ravna: also um ehrlich zu sein kommt mir dein kritik ziemlich ironisch vor ... von deinen gedichten hab ich hier noch nicht wirklich viel gesehen ...
aber zu guardians texten kann ich meine meinung äußern: ichpersönlich, ich spreche hier immer nur für mich, mag es einfach nicht, ich mag deise art von lyrik einfach nixht .. ich betreite nicht dass das heutzutage wohl verbreiteter ist als die älteren formen, aber ich mag es eben einfach nicht .. dass du das sicherlich gut lesen kannst, glaube ich dir, sonst würdest du wohl kaum vorlesungen halten.. es geht hier nur um meine persönliche meinung ...
schade finde ich trotzdem das man kritik mit so viel ironie anbringen muss .. kansnt doch einfach sagen das du guardians meinung bist

@ruth: danke für deine ehrliche meinung ... aber ich würde mir wünsche, dass du mir vielleicht sagen könntest, was du schlecht findest ?!

@lycrael: hm .. stimmt wohl schon .. zumidnest merke ich das ziemlich stark .. ich persönlich toleriere alles, das heißt aber nicht das ich es mag ... das sind zwei vollkommen unterschiedliche sachen, man sollte sie tennen können .. und wer das nicht kann .. naja .. ds finde ich ziemlich schade .. wer so engstirnig ist und meint nur so wie er schreibt, das sein toll ... das halte ich für .. sry aber erbärmlich.
Surreal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.12.2006, 18:00   #30
weiblich ravna
 
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Zitat:
@ravna: also um ehrlich zu sein kommt mir dein kritik ziemlich ironisch vor ... von deinen gedichten hab ich hier noch nicht wirklich viel gesehen ...
aber zu guardians texten kann ich meine meinung äußern: ichpersönlich, ich spreche hier immer nur für mich, mag es einfach nicht, ich mag deise art von lyrik einfach nixht .. ich betreite nicht dass das heutzutage wohl verbreiteter ist als die älteren formen, aber ich mag es eben einfach nicht .. dass du das sicherlich gut lesen kannst, glaube ich dir, sonst würdest du wohl kaum vorlesungen halten.. es geht hier nur um meine persönliche meinung ...
schade finde ich trotzdem das man kritik mit so viel ironie anbringen muss .. kansnt doch einfach sagen das du guardians meinung bist
ja, schön erkannt, meine kritik war ironisch. allerdings war sie bei weitem keine wiederholung von guardians meinung. ich wollte dir aufzeigen, wo bei diesem gedicht die probleme sind.
welche art von gedichten du magst, ist mir ziemlich wurscht, aber wenn du so schreiben möchtest, wie du es versuchst, dann mach wenigstens das richtig.

und nebenbei: vorlesungen halte ich nicht, bin noch am studieren. lesungen sind etwas anderes, die veranstalte ich schon.
ravna ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.12.2006, 18:06   #31
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hm .. also irgendwie, sra, aber kommt ihr mir hier alle etwas überheblich vor .. ihr lasst keine anderen meinungen zu, beharrt auf der euren, und meint alles besser zu wissen ... schon schade aber ich würde die diskussion hier gerne beenden, da sie mir keinen sinn zu machen scheint ..
und wieso meinst du eigentlich zu wissen wie man solche art von lyrik richtig macht? würde mich mal interessierne woher du diese überzeugung nimmst ...
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Alt 17.12.2006, 18:25   #32
weiblich ravna
 
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liebes, ich akzeptiere deine meinung. wenn du meinst, dass kunst keinen fortschritt braucht - gut, dann haben wir eben andere auffassungen von kunst.
aber dein gedicht ist schlicht und ergreifend nicht gut. es ist sprachlich langweilig, hat weder logik noch besticht es durch einen besonderen inhalt.

ich bin mit lyrik großgeworden, bevor ich lesen konnte, hat mein papa mir gedichte vorgetragen, dann las ich sie selbst. inzwischen studiere ich germanistik und auch da hört das lesen von lyrik nicht auf. seit nunmehr acht jahren produziere ich selbst bewusst lyrik, habe zwar auch vorher schon geschrieben, allerdings nicht wirklich zielgerichtet.
ravna ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.12.2006, 18:27   #33
Surreal
 
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ach liebes ... das problem ist einfach dass ich nicht wirklich merke dass man meine meinung akzeptiert ... ich zum beispiel kritisiere immer ehrlich .. und nicht unverschämt ironisch ... das ist nicht gerade niveauvoll ... meines erachtens
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