Black Stories

[simbaladung]

Hi, Schmuddel, Ilka und alle, die sonst noch miträtseln,

schrieb die untreue Gattin vielleicht heimlich Krimis unter einem Pseudonym?
Beschrieb in einem, den ihr Mann (durch Zufall, oder ihm zugespielt?) gelesen hatte, ihre Situation und ihren Plan, ihren Mann am Weihnachtstag mit einem Messer umzubringen (schön als Geschenk verpackt) ...

lg simba

[Schmuddelkind]

Schöner Einfall, aber leider nein.

[Ilka-Maria]

Die Tat war nicht geplant, wenn ich ich mich richtig erinnere, sondern eine Affekthandlung. Der Ehemann hatte zwar einen Hinweis, aber keine Vorstellung vom Verlauf der Bescherung, weil er den Beweisgegenstand für die Untreue noch nicht kannte.

Grübel - und das passiert ausgerechnet mir, die sich von Krimis normalerweise nicht anmachen lässt!

[Schmuddelkind]

Richtig: vorher hatte er nichts Derartiges im Sinn. Aber nachdem er das Letzte Geschenk ausgepackt hatte, wusste er, dass sie ihm untreu gewesen sein musste und da er bereits ein Messer in der Hand hielt... er musste nur noch zustechen.

Die Frage ist eben: warum wusste er es dann? Was hat sich mit dem letzten Geschenk geändert?

[Ilka-Maria]

Ich muss jetzt erst mal raus, meine Zeitungen holen. Vielleicht fällt mir in der Zwischenzeit was ein.

[simbaladung]

Noch ne Idee!

Das letzte Geschenk von ihr war ein "Liebesbrief": Schatz, wir bekommen ein Kind!! ... der Gehörnte hatte sich aber schon vor langer Zeit ohne ihr Wissen sterilisieren lassen ....
Sie wollte wohl ihr Nest trotz ihrer Affaire nicht verlassen, solche Frauen soll´s geben.

[Ex Chip]

Hat die Frau das Messer vorher schonmal benutzt?

[Ilka-Maria]

Zitat von simbaladung

Noch ne Idee!

Das letzte Geschenk von ihr war ein "Liebesbrief": Schatz, wir bekommen ein Kind!! ... der Gehörnte hatte sich aber schon vor langer Zeit ohne ihr Wissen sterilisieren lassen ....
Sie wollte wohl ihr Nest trotz ihrer Affaire nicht verlassen, solche Frauen soll´s geben.

Das funktioniert nicht, denn das letzte Geschenk war das Messer. Bleiben zunächst zwei Fragen: Wieso kam das Messer beim Auspacken zuletzt dran bzw. wie konnte das so eingefädelt werden? Was ist an dem Messer so spezifisch, dass es zu einem Beweisgegenstand wird?

***

Sorry, habe eben festgestellt, dass es nicht ganz eindeutig ist, ob das Messer in dem zuletzt geöffneten Paket war.

[Ilka-Maria]

Eine einfache Idee wäre, dass der Ehemann einem Freund / Bruder / Bekannten das Messer einst geschenkt hatte und dieser es an die untreue Ehefrau weiterverschenkte, die es ihrem Gatten dann ahnungslos unter den Tannenbaum gelegt hat. Funktioniert aber auch nicht, denn erstens wäre das von dem Geliebten nicht besonders clever gewesen, zweitens wurde ja bereits gesagt, dass der Ehemann das Messer vorher nicht kannte.

[Schmuddelkind]

Das letzte Geschenk von ihr war ein "Liebesbrief": Schatz, wir bekommen ein Kind!! ... der Gehörnte hatte sich aber schon vor langer Zeit ohne ihr Wissen sterilisieren lassen ....
Sie wollte wohl ihr Nest trotz ihrer Affaire nicht verlassen, solche Frauen soll´s geben.

Nein. Das wäre ja voll fies von der Frau; aber hast recht: soll es geben.

Hat die Frau das Messer vorher schonmal benutzt?

Nein

Sorry, habe eben festgestellt, dass es nicht ganz eindeutig ist, ob das Messer in dem zuletzt geöffneten Paket war.

Ja, ja. Das ist so.

Was ist an dem Messer so spezifisch, dass es zu einem Beweisgegenstand wird?

An dem Messer ist gar nichts Besonderes. Es geht ehrlich gesagt gar nicht wirklich darum, dass es ein Messer war, sondern darum, dass es nicht kein Messer war. (ich weiß: logisch gesehen dasselbe, aber vielleicht kommt er jetzt drauf)

[Ilka-Maria]

Zitat von Schmuddelkind

Es geht ehrlich gesagt gar nicht wirklich darum, dass es ein Messer war, sondern darum, dass es nicht kein Messer war. (ich weiß: logisch gesehen dasselbe, aber vielleicht kommt er jetzt drauf)

Doch, da steckt Logik drin, wenn das heißen soll, dass der Mann etwas anderes als das Messer erwartet hat.

[Schmuddelkind]

Genau!
...

[Ilka-Maria]

Okay, also von vorne:

Der Ehemann hatte einen Hinweis, seine Fraus sei ihm untreu.
Er weiß aber nicht, ob das stimmt, denn er hält diese Information bis Weihnachten zurück.
Erst an Heiligabend hält der den Beweis in der Hand, dass es wahr ist.
Er benutzt den Beweis, ein Messer, um seine Frau im Affekt zu töten.
Es hatte gehofft, in dem Geschenkpaket etwas anderes als das Messer vorzufinden.
Das kann im Klartext nur heißen: Etwas anderes als das Messer wäre der Beweis gewesen, dass seine Frau nicht untreu war.
Das bedeutet weiter, dass das Messer und dieser andere Gegenstand einen Code bildeten.

Erst einmal bis hierher. Ich habe noch eine weitere Überlegung, aber erst will ich wissen, ob es bis zu diesem Punkt stimmt.

[Schmuddelkind]

Der Ehemann hatte einen Hinweis, seine Fraus sei ihm untreu.
Er weiß aber nicht, ob das stimmt, denn er hält diese Information bis Weihnachten zurück.
Erst an Heiligabend hält der den Beweis in der Hand, dass es wahr ist.

So wie du es beschreibst, klingt es, als hätte er schon vorher den Verdacht gehabt und dann als er das Messer ausgepackt hat, hatte er den Beweis. So war das nicht. Er hatte zwar vorher einen Hinweis, konnte ihn aber überhaupt nicht deuten, so dass er keinen Verdacht schöpfte. Erst als er das Messer (das letzte Geschenk) ausgepackt hat, hat er die Hinweise von damals verstanden und wusste sofort, dass sie ihm untreu war.

Er benutzt den Beweis, ein Messer, um seine Frau im Affekt zu töten

Ja

Es hatte gehofft, in dem Geschenkpaket etwas anderes als das Messer vorzufinden.

Ja! Das ist das Entscheidende!

Das kann im Klartext nur heißen: Etwas anderes als das Messer wäre der Beweis gewesen, dass seine Frau nicht untreu war.

Ja und zwar nicht irgendetwas, sondern etwas ganz Spezielles. Mach jetzt nicht den Fehler, herausfinden zu wollen, was es Genau war. Überleg nur: wenn er ein besonderes Geschenk bekommen hätte, das erwartet hatte, wäre alles gut... Du bist ganz kurz davor, Ilka!

Das bedeutet weiter, dass das Messer und dieser andere Gegenstand einen Code bildeten.

Wie meinst du das genau?

[Ilka-Maria]

Zitat von Schmuddelkind

Wie meinst du das genau?

Ich hatte überlegt, ob der Ehemann einen Detektiv beauftragt und mit ihm einen Code ausgemacht hat: Gegenstand xyz = treu, Messer = untreu.

Aber das fällt ja nun wohl auch weg.

[Schmuddelkind]

Nee, kein Detektiv, kein Code.

[Ilka-Maria]

Vielleicht war es viel einfacher, und jemand hat dem Ehemann so einen Spruch zugeflüstert wie: "Deine Frau ist scharf wie ein Messer."

[Schmuddelkind]

Nee.

[Ilka-Maria]

Zitat von Schmuddelkind

Ja und zwar nicht irgendetwas, sondern etwas ganz Spezielles. Mach jetzt nicht den Fehler, herausfinden zu wollen, was es Genau war. Überleg nur: wenn er ein besonderes Geschenk bekommen hätte, das erwartet hatte, wäre alles gut...

Das klingt für mich allerdings unlogisch: Es hätte ein spezieller Gegenstand sein müssen, aber es soll für mich irrelevant sein, welcher genau. Das Messer ist ein Beweis für die Untreue der Ehefrau, an ihm haftet aber nichts Spezifisches.

Offen gesagt weiß ich jetzt nicht mehr, wonach ich noch forschen soll.

[Schmuddelkind]

Also: er hatte ein ganz konkretes Geschenk erwartet und bekam irgendein anderes... Du bist doch nur einen Millimeter vom Ziel entfernt.

[Ilka-Maria]

War das Päckchen versehentlich vertauscht worden?

[Schmuddelkind]

Nein.
Er hat das Päckchen gekriegt, das ihm zugedacht war, aber nicht das, das er erwartet hatte.

[Ilka-Maria]

Es war aber nicht von seiner Frau, vermute ich.

[Schmuddelkind]

Doch, es war von seiner Frau - sowohl das, das er bekam (das Messer), als auch das, das er nicht bekam.

[Ilka-Maria]

Zitat von Schmuddelkind

Doch, es war von seiner Frau - ... auch das, das er nicht bekam.

Jetzt wird's wirklich witzig!

[Schmuddelkind]

Du bist so kurz davor. Wenn er ein Geschenk erwartete und nach dem letzten Geschenk wusste, dass sie eine Affäre hat (weil er zuvor mal irgendwas beobachtet hat, das er erst jetzt in diesem Sinne deuten kann), wie wird das dann wohl gewesen sein?

auch das, das er nicht bekam.

Anders gefragt: wer bekam wohl das Geschenk, das er nicht bekam?

[Ilka-Maria]

Zitat von Schmuddelkind

Ich weiß, dass es rätselhaft klingt; ich gebe euch einen Tipp: der Mann hatte schon vorher eine Information, die er erst als einen Beweis der Untreue seiner Frau deuten konnte, als er das Messer ausgepackt hat.

Das hatten wir schon.

[Schmuddelkind]

auch das, das er nicht bekam.

Anders gefragt: wer bekam wohl das Geschenk, das er nicht bekam?

[Ilka-Maria]

Na, der Liebhaber. Deshalb hatte ich bereits gefragt, ob das Geschenkpäckchen versehentlich vertauscht worden war.

[Schmuddelkind]

Nein, ist nicht vertauscht worden: er bekam nur nicht das, was er erwartet hatte; das bekam nämlich, wie du sagtest, der Liebhaber. Im Prinzip ist es gelöst. Soll ich jetzt ganz auflösen oder willst du noch das letzte kleine Puzzle-Teilchen erraten?

[Ilka-Maria]

Dann muss der Liebhaber bei der Bescherung anwesend gewesen sein, so dass der Ehemann gesehen hat, was in dessen Päckchen war.

[Schmuddelkind]

Nein, der Liebhaber war nicht bei der Bescherung anwesend, aber mit dem Nebensatz hast du es eigentlich aufgelöst:

Der Ehemann hatte tatsächlich (ein paar Wochen zuvor) gesehen, was der Liebhaber bekommen sollte, als er zufällig beobachtete, wie seine Frau es einpackte. Da dachte er natürlich, es sei für ihn (es war nämlich Sex-Spielzeug; das konnte ja nur für ihn sein). Bei der Bescherung hat er also erwartet, das Spielzeug auszupacken, aber als es auch nicht im letzten Geschenk war, schloss er, dass es für einen anderen Mann sein müsse und mit der Tatwaffe bereits in der Hand, schritt er unbedacht und erhitzt zur Tat.

[Schmuddelkind]

Du bist dran, Ilka.