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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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15.02.2023, 11:18 | #1 |
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Begegnung
Mehr aus Versehen kamst du in die Stadt.
Dein Haus hat noch die alte Nummer Sieben. Du stehst davor wie neu, ein wenig platt, wer weiß, was dich hierher getrieben. Die Kinderjahre. Hier hast du gewohnt. Den Zaun gibt‘s immer noch, nur ohne Loch. Wie schade, denkst du, hätte sich gelohnt … Was bleibt, ist heute nur noch ein Jedoch. Ach ja, denkst du mit leichter Nostalgie. Das ist ja lange her, schon halb vergessen. Im zweiten Stock hängt quer die Jalousie, dem Hause irgendwie nicht angemessen. Es ist so still, du hörst nur deinen Schritt. Ein Ort heut, wo selbst alle Spatzen schweigen. Kein Kind, die Straße hat ein Defizit, dein Innenblick sieht noch die Drachen steigen. Hier bist du fremd, hier sieht es traurig aus. Und du gehst weiter, denkst an alte Zeiten. Drehst dich noch einmal um zu deinem Haus: Auch Häuser haben ihre Sterblichkeiten. |
16.02.2023, 09:57 | #2 |
Hallo Rumpelstilz,
gefällt mir sehr gut, dieses melancholische und schön gereimte Gedicht über ein altes Haus. Oder ein Haus aus alten Zeiten. Schöne Grüße DieSilbermöwe |
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17.02.2023, 23:22 | #3 |
Hallo Rumpelstilz
Das Gedicht gefällt mir.Es ist nostalgisch,traurig und schön.
Ich denke ans Haus an meiner Oma.Sie lebt nicht mehr.Ich habe dort mit ihr viel Zeit verbracht und die Erinnerungen wie es war.Jetzt wohnt dort meine Tante aber das Gefühl ist nicht mehr so wie früher. Der Zaun,der Garten, die Blumenbeete . Und dort bin ich jetzt irgendwie fremd.Genau wie du es beschreibst,liebe Rumpelstilz. Gruß Liina. |
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18.02.2023, 01:38 | #4 |
Hallöle Rumpelstiz,
stark geschrieben. Das nimmt mich mit. Ähnliches hab ich empfunden, als ich Häuslichkeit und Umgebung aufsuchte, wo ich meine Kinder- und Jugendjahre verbrachte. Vor allem das Sterbliche in allen Dingen. Vergebens suchte ich die beiden Apfelbäume, die für uns Kinder Zauberbäume waren, weil sie auch in der Winterszeit, mit Schnee bekleidet, für uns auf ihnen gern Kletternde und in Astgabeln Verweilende saftige, rotädrige Äpfel bereit hielten. Keine Spur von den vielfarbigen Fliederbüschen, die immer, besonders in der Sommerzeit auf einen Sandkasten Schatten warfen, selbst dieser war unter Graskaupen wie von der Zeit versenkt, nur noch für das innere Auge sichtbar. Was uns einst günstigenfalls barg, ist nicht mehr. Wenn die Erinnerung auf das Gegenwärtige trifft, kann's surreal werden. Und du drehst dich nochmal verwundert um. LG TM208 |
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18.02.2023, 08:40 | #5 |
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Begegnung
Liebe Silbermöwe, Liina und lieber TM208,
man soll eben nicht zu den Stätten vergangenen Lebens gehen. Besser ist, man behält es für sich, dort lebt der Ort weiter, wie man ihn kannte. Und man spart sich Enttäuschungen. Habt vielen Dank fürs Reinsehen und eure Kommentare. Lieben Gruß, Rumpelstilz |
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