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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft.

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Alt 09.07.2014, 15:50   #1
weiblich Merith
R.I.P.
 
Dabei seit: 10/2013
Ort: Im Isental
Alter: 83
Beiträge: 3.380

Standard Einen Sommer lang

Noch sind die Tage de Rosen,
noch zerrt der Wind im Haar,
noch liegen wir auf grünen Moosen,
noch ist die Hoffnung da.

Wir vertrauen der Liebe
und wenn das Herz auch weint,
so glauben wir doch, in Tränen vereint,
dass uns die Hoffnung bliebe.

Noch geh'n wir Hand in Hand,
der Tag wird uns zum Jahr.
Vor uns liegt unbekanntes Land,
noch ist die Treue da.

Wir vertrauen der Liebe
und wenn das Glück auch zagt,
haben wir die Freiheit gewagt,
dass uns die Treue bliebe.

Noch sitzen wir flüsternd am Rain,
du fragst mich leis', ich sage ja,
ich lache, juble weine,
noch ist der Gaube da.

Wir vertrauen der Liebe,
auch wenn die Herzen klagen,
Kein Zweifel, keine Fragen,
dass uns der Glaube bliebe.

Noch träumen wir selig die Stunden,
ein letztes Mal wird unsre Liebe wahr,
Für kurze Zeit hat uns das Glück gefunden
und die Erinnerung ist da.

Wir vertrauen der Liebe,
auch wenn der Abschied naht.
Ich gab dir mein Herz, hab nicht gefragt,
dass uns die Erinnerung bliebe.

Aus meinem Tagebuch-Fundus
vor 100 Jahren

Merith
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Alt 09.07.2014, 16:50   #2
weiblich Rosmarie
 
Benutzerbild von Rosmarie
 
Dabei seit: 02/2014
Ort: Pfalz
Alter: 77
Beiträge: 591

Liebe Merith,

dein Gedicht geht mir unter die Haut. Dieses Noch der vielen ersten Strophen! Es trifft mich mitten ins Herz, während der Glaube an dieses Glück noch währte und meiner beim Lesen auch...

Irgendetwas tut in mir weh. Vielleicht ist es deine Erinnerung und deine enttäuschte Hoffnung, vielleicht aber auch meine eigene...

Liebe Grüße
Rosmarie
Rosmarie ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.07.2014, 21:04   #3
weiblich Merith
R.I.P.
 
Dabei seit: 10/2013
Ort: Im Isental
Alter: 83
Beiträge: 3.380

Liebe Rosmarie,

du hast das gut nachempfunden, es ist die Erinnerung an die Jugend und an die verlorene erste Liebe, in der Jugend geschrieben ..-

Lieben Gruß
Merith
Merith ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.07.2014, 06:53   #4
weiblich Rosmarie
 
Benutzerbild von Rosmarie
 
Dabei seit: 02/2014
Ort: Pfalz
Alter: 77
Beiträge: 591

Liebe Merith,

die erste Liebe... Ach, war die schön und schmerzhaft! Und all die ersten Lieben (denn ist nicht jede Liebe etwas Neues, Einzigartiges) danach...

Ich staune, dass du damals schon solch schöne Gedichte schreiben konntest!

Liebe Grüße und dir einen schönen Tag
Rosmarie
Rosmarie ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.07.2014, 07:57   #5
männlich Walter
 
Benutzerbild von Walter
 
Dabei seit: 02/2012
Ort: Ludwigshafen am Rhein
Beiträge: 905

Liebe Merith,

die Rosen mit ihrem stillen Leuchten sind ein wichtiger Blickpunkt dieses traurigen und doch so schönen Gedichtes.
"Noch sind die Tage der Rosen" heißt es da.
Aber die Rosen bleiben , liebe Merith.
Sie sind erinnerungsträchtig,
und sie tragen die Trauer über die Trauer hinaus.

Bin sehr gerührt von Deinen ansprechenden Versen.

Liebe Grüße
Walter
Walter ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.07.2014, 16:11   #6
weiblich Merith
R.I.P.
 
Dabei seit: 10/2013
Ort: Im Isental
Alter: 83
Beiträge: 3.380

Liebe Rosmarie,

wie schön, dass du dich ein zweites Mal meldest.
Ich glaube, die erste Liebe, die sog. Jugendliebe bleibt einmalig in ihrer Zartheit, ihrer Zögerlichkeit mit dem instinktiven Wissen, dass es keine Zukunft geben kann.

Als ich in den letzten Tagen beim Durchblättern meines "historischen" Gedicht-Tagebuchs dieses Gedicht wieder fand, habe ich beinahe dasselbe gedacht, was du mir schreibst, nämlich wie war es möglich, dass ich in jungen Jahren so locker, so flüssig, so wahr schreiben konnte, im Reimen nicht stimmig ohne Ahnung von Jamben, Metaphern etc. . Ich denke es war die Unschuld des Herzens, die "Gedankenlosigkeit" im positiven Sinn.
Vielleicht wird mir jetzt im Alter nie mehr ein so kindliches Gedicht gelingen und das macht mich traurig.

Ich danke dir.

Merith
Merith ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.07.2014, 16:39   #7
weiblich Merith
R.I.P.
 
Dabei seit: 10/2013
Ort: Im Isental
Alter: 83
Beiträge: 3.380

Lieber Walter,

wie ich mich freue, dass dir mein Gedicht gefällt.
Woran liegt das nur, lieber Walter, dass ich immer zögerlicher werde, solche romantischen Lippenbekenntnisse zu verfassen oder geschriebene ins Forum zu stellen ? Ich glaube nämlich nicht, dass die Zeit für uns Romantiker vorbei ist, Liebesgedichte wird es immer geben, muss es immer geben und die Tage der Rosen auch ..., wie tröstlich deine Worte sind !
Darf ich dir irgendwann einmal eine langatmige, literaturbezogene PN schicken ?

Herzlichen Gruß
Merith
Merith ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.07.2014, 22:14   #8
weiblich Rosmarie
 
Benutzerbild von Rosmarie
 
Dabei seit: 02/2014
Ort: Pfalz
Alter: 77
Beiträge: 591

Zitat:
Zitat von Merith Beitrag anzeigen
...Vielleicht wird mir jetzt im Alter nie mehr ein so kindliches Gedicht gelingen und das macht mich traurig.
Liebe Merith,

natürlich macht es traurig, dass sich die Uhr nicht mehr rückwärts drehen lässt. Was wir früher nicht so empfanden, erkennen wir jetzt vielleicht: Diese Naivität der damaligen Gefühle, dieses Sehnen und Hoffen jenseits aller negativen Erfahrungen, diese vermeintliche Klarheit, was richtig wäre, diese Unbedingtheit... Das alles hatte auch einen Wert in sich. Es schenkte uns damals etwas, was wir in unserem jetzigen Alter nicht mehr bekommen und nicht mehr fühlen können...

Du sprichst von Naivität in der Gestaltung deines Gedichts (z.B. in der Metrik). Gerade die passt wunderbar zum Inhalt!

Dein Gedicht berührt mich immer noch!

Schlaf gut!
Rosmarie
Rosmarie ist offline   Mit Zitat antworten
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