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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 27.12.2005, 19:50   #1
oasis.
 
Benutzerbild von oasis.
 
Dabei seit: 11/2005
Beiträge: 764

Standard zahmes feuer

vor dem Feuerlager,
sitz ich knieend,
starr es an.
meinen Blicken
weicht es aus.

immer wieder weicht es aus


vor mir,
tanzt es,
eingezäunt,
es kann nicht fliehen,
gezwungen
da zu bleiben.

doch könnt ich seine flamme weitertragen,
würd es rasen,
würd es frei sein.
würde fressen,
sich den bauch vollschlagen.

bäume fressen,
wälder fressen,
menschen fressen,
felder fressen

sein Lauf-
unaufhaltbar.

dem Mensch ein solches ebenbild.
oasis. ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.12.2005, 22:31   #2
sternenregen
 
Dabei seit: 12/2005
Beiträge: 111

Zitat:
vor dem Feuerlager,
sitz ich knieend,
starr es an.
meinen Blicken
weicht es aus.
Die Punktierung stört in meinen Augen den Lesefluss ein wenig. Vielleicht einfach nur im letzten Vers einen Punkt setzten. Die Stimmung durch die knappen und doch intensiven Wörte, wird dadurch ein wenig gehemmt.

Zitat:
immer wieder weicht es aus
Der alleinstehende Vers/Satz finde ich total schön eingesetzt. Vorallem, weil es den Nachklang der 1S wiedergibt und es dem Leser noch mehr in Erinnerung bleibt. Hier fände ich es besser, wenn du zwischen dem "wieder" und "weicht" ein Enjambament einsetzt. Finde, dass dann die Form und der Effekt der Worte bestehen bleiben.

Zitat:
vor mir,
tanzt es,
eingezäunt,
es kann nicht fliehen,
gezwungen
da zu bleiben.
Diese Strophe gefällt mir besonders, weil das Bild des Feuers richtig deutlich wird. Man sieht es förmlich, hat aber gleichzeitig etwas Melancholisches.

Zitat:
doch könnt ich seine flamme weitertragen,
würd es rasen,
würd es frei sein.
würde fressen,
sich den bauch vollschlagen.
Und hier mit dieser Strophe entsteht so ein großer Riss. Weil das Feuer das grausame Gesicht durch die Hände des Menschen bekommt. Zu allem fähig und so unerwartet. Man kann nicht einschätzen, wie weit man gehen würde. Die Spannung wird hier schön gesteigert.

Zitat:
bäume fressen,
wälder fressen,
menschen fressen,
felder fressen

sein Lauf-
unaufhaltbar.

dem Mensch ein solches ebenbild.
Das Passive, was du im Aktiv ausdrückst, hat noch mal eine verstärkte Wirkung von der Kraft des Feuers. Hier finde ich, merkt man auch einen schönen Rhythmus.

Ein schönes Gedicht *daumen.hoch
sternenregen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.12.2005, 22:54   #3
oasis.
 
Benutzerbild von oasis.
 
Dabei seit: 11/2005
Beiträge: 764

8o

Dankeschön für dein rießiges kommi!
danke für lob und kritik!
*greez
oasis. ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.12.2005, 13:57   #4
sternenregen
 
Dabei seit: 12/2005
Beiträge: 111

Kein Probem Ich hoffe, es konnte dir irgendwie helfen...weiß ja nicht, was du mit dem Gedicht ausdrücken wolltest.
sternenregen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.12.2005, 17:04   #5
himbeere
 
Dabei seit: 12/2005
Beiträge: 27

Mir gefällt es auch. Besonders der letzte Satz

"dem Mensch ein solches Ebenbild" ist super, da er sich so schön auf das fressende Feuer bezieht. Obwohl mir persönlich das Wort "fressen" in diesem Gedicht irgendwie nicht so gefällt. "Verschlingen" wäre schöner. Aber nein, dann klingt es vielleicht nicht mehr. Ach, lass es einfach so. War nur so ein Gedanke. *g*
Auch strecke den Daumen hoch ;-)

Gruß himbeere
himbeere ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.12.2005, 12:36   #6
oasis.
 
Benutzerbild von oasis.
 
Dabei seit: 11/2005
Beiträge: 764

@sternenregen-
ich gelobe besserung. und nehme deine Tipps dankbar an

@himbeere-
du hast recht fressen ist wirklich naja...ein bisschen unpassend.
aber verschlingen find ich auch nicht sooo gut.das ist zu lang denk ich**sorry
aber war ja nur so ein gedanke
´DANKE für dein Lob!

nice greez

oasis
oasis. ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.01.2006, 23:39   #7
sternenregen
 
Dabei seit: 12/2005
Beiträge: 111

Fressen hat so was Agressives an sich, finde ich. Das passt eigentlich sehr gut, weil es so banal wirkt, aber es doch nicht ist.
sternenregen ist offline   Mit Zitat antworten
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