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Alt 10.10.2005, 23:55   #1
Belial
 
Dabei seit: 10/2005
Beiträge: 1

Standard Everything Burns

Mein erster Post Kritiken, Anregungen, alles erwünscht, alles erbeten



Everything Burns

Ziellos laufe ich durch die Straßen, ich weiß nicht mehr, wie lange, ich habe aufgehört, mir darüber Gedanken zu machen, Minuten zu zählen, Stunden, Tage. Menschen drängen sich über den Bürgersteig, während der Nieselregen, der vom Himmel, welcher von dunkelgrauen Wolken verhangen ist, nicht mehr aufhören will. Ihr Gemurmel dringt an meine Ohren, ihre Flüche, ihre Worte, die ich nicht mehr hören will, doch egal, wie sehr ich meine Hände gegen meinen Kopf drücke, egal, wie sehr ich mich bemühe, alles vor meinem Geist auszuschließen, es wird nicht leiser, das Gekreische, die schrillen Geräusche, die sich unbarmherzig ihren Weg in meine Gedanken suchen.
Ich halte an.
Ich weiß nicht, warum, doch jeder Schritt, den ich vorwärts gehe, ist zu einer Last geworden, der es mir schwerer macht, einen Fuß vor den anderen zu setzen, der mir den Mut raubt, überhaupt noch etwas zu tun, während ich mich immer weiter von dem Ort entferne, an dem ich gewesen bin und der es in den kältesten Nächten geschafft hat, Wärme zu spenden. Aufgegeben habe ich ihn, es nicht geschafft, mich halten zu lassen, sondern stattdessen nach mehr, nach Neuem gestrebt, nach dem, was der Mensch als Normalität deklariert, bezeichnet und doch nicht weiß, was es ist, ein Begriff, ein Wort, das er sich ausgedacht hat, um etwas zu finden, an dem er sich orientieren kann – Normalität ist das, was von der Allgemeinheit festgelegt wird. Und doch ist keiner der Menschen, die ich gesehen habe, das gewesen, was man sich unter diesem Begriff irgendwann vorgestellt haben wird.
Die Wände der Häuser sind grau, in den Schaufenstern spiegelt sich nur eine schwarze Masse der vorübereilenden Wesen, frei von jedweder Kontur, frei davon, sie voneinander unterscheiden zu können. Ich sehe auf eine jener Glasscheiben, unfähig, mich umzudrehen. Mir fehlt der Mut, mich dem gegenüber zu stellen, von dem ich meine, das es hinter mir lauert.
Es schnürt mir den Atem ab. Das Wissen, dass es dort ist, die Angst vor dem, was in der Dunkelheit, in den Schatten jener Masse auf mich lauert, in jedem Einzelnen, im großen Ganzen, von dem meine Konturen sich abheben, als wenn sie nicht dazu gehören würden.
Es ist kalt.
Der Regen fällt in dicken Tropfen von meinen nassen Haaren hinunter, hat meine Kleidung durchnässt, die an meinem Körper klebt, während sich ein beständiger Schauer über meinen Rücken schleicht, immer und immer wieder. Es ist keine Kälte, die nur meinen Körper einnimmt, es ist eine solche, die tiefer hineindringt, ein Gefühl, das mich bis in die letzten Ecken meiner Seele erfüllt. Etwas, das nichts aus mir hat vertreiben können, etwas, das seine Berührungen nicht zu zerstören wussten, die sich wie Feuer auf meine Haut gebrannt haben, in jedem Augenblick, den er mich angefasst hat.
Seine Hände auf meinem Körper.
Es ist keine Trauer, die Tränen in meine Augen treibt, es ist Angst, immer wieder jene kalte Angst, die mich unfähig macht, mich zu regen, jene Angst, die ewig allgegenwärtig sein wird, die sich nicht auslöschen lässt.
Es ist nur einer knapper Blick, den ich zur Seite werfe, lediglich aus dem Augenwinkel heraus, so dass ich die gesichtslosen Menschen betrachten kann, die an mir vorüber ziehen, die schwarzen, knochigen Bäume, die sich zum Himmel recken, verkohlt, ausgebrannt, zu oft berührt, zu viel gesehen, zu viele Menschen, die an ihnen vorübergehen, zu viele Menschen, die sie mit jedem Atemzug nur noch mehr zerstören ohne es zu wissen.
Ich ertrage es nicht.
Ertrage es nicht, zu sehen, was sich meinen Augen eröffnet, während meine Tränen sich mit den Tropfen des Regens mischen, das geräuschlose Weinen ein Ausdruck innerer Verzweiflung wird, jener, die mich weiter treibt, jener, die mich einen Fuß vor den anderen setzen lässt, jener, die mich von dem Ort entfernt hat, an dem ich gewesen bin.
Es ist sein Atem, den ich in meinem Nacken spüre, es ist seine Stimme, die ich höre, die leise an meinen Geist dringt, die meinen Körper dazu bringt, sich zu verkrampfen, der jener Angst neue Nahrung bringt, sie aufwallen lässt wie eine riesige Welle, die sich über eine kleine Insel hinwegrollt und alles verschlingt, was dort zufinden ist. Es ist das, was meinen Körper trotzdem noch zum Zittern bringt, die Jahre, die vergangen sind, nichtig macht, die alles so greifbar, so nahe macht. Und egal, wie weit meine Füße mich auch immer tragen mögen, dieses Gefühl wird nicht vergehen, es wird ewig sein.
Der Ort den ich kannte, der Ort, an dem ich mich selbst gefunden habe, der Ort, der sich in meinen Geist eingebrannt hat und doch nur zu einer verschwommenen Erinnerung geworden ist, einer Sehnsucht, die in mir wütet, die mich zurückzuziehen gedenkt, zurück in die Fesseln, aus denen ich mich gelöst habe, um frei zu sein – und letztlich zu bemerken, dass ich nur noch gefangener bin als es zuvor der Fall gewesen ist, die Ketten, die mich halten, die meinen sind, die meiner Erinnerung.
Und es sind seine Berührungen auf meiner Haut, die ich spüre, sein Atem in meinem Nacken, sein Körper so nah, während ich mein eigenes Spiegelbild betrachte – und erkenne, dass jene Wesen, die hinter mir die Straße entlanggehen, trostlos und in sich selbst gekehrt, unfähig, eine Hand auszustrecken, um jemanden in ihrer Nähe zu berühren, zu halten, zu trösten, ein Gesicht besitzen, dass mir wohl bekannt ist, ein Gesicht, das sich in meinen Geist gebrannt hat, Narben, die niemals aufhören zu schmerzen – sein Gesicht.
Belial ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.10.2005, 15:12   #2
Riif-Sa
 
Dabei seit: 11/2004
Beiträge: 253


Eigentlich wunderschön, nur deine Sätze sind zu lang und viel zu verschachtelt, was das ganze doch etwas verwirrend macht. Ich musste besonders am Anfang fast jeden Satz zweimal lesen, also sehr gewöhungsbedürftig...

LG, Riif-Sa
Riif-Sa ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.10.2005, 17:41   #3
Haumichblau
abgemeldet
 
Dabei seit: 06/2005
Beiträge: 107


prosa interessiert mich ueberhaupt nicht.
habe nur die englishe ueberschrift gelesen.
hast du keine deutsche gefunden ?
Everything burns is false, the right way is "" everything is burning ""


In der Kuerze liegt die Wuerze,
in der Ruhe liegt die Kraft,
deine Story ist zum kotze,
hat mir gar ke freud gmacht.
Haumichblau ist offline   Mit Zitat antworten
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