Ein mutiger Poet in der Diktatur bei Poetry.de

Ex-Erman · 22.12.2011, 23:02

Hier entsprießen alle arten der Poetik, wie veilchenblauer Nebel.
Wann wird endlich die Tyrannei versinken?
Und in der Dämmerung der elenden Menschheit, die Messer unserer Träume Verrosten?
Die grausame Wirklichkeit in diesem Hochland zu bezaubern,
in der der Menschenmorast alle Horizonte vergiftet, wann?
Und hier blutet mein Herz wie eine Wunde.

Und alle Zweifel ähneln gezogenen Waffen!
Des Öfteren übersteigen diese Komödien die reine Vernunft:
Gibt uns das Leben!
Der rote Rachen der Zukunft galvanisiert mein Gehirn.
Das Wasser soll fließen!
Freuen sollen sich die Reisenden!
Und heilig soll die Erde sein, die nach Poesie und Eiter riecht!

Aus unserer Schwindelerregung werden die Ozeane sprudeln:
Wie Rosenstaube wird der Wind, das ferne Erwachen bringen.
Warum sollen wir dann so schwer sein, wie die Totengruft?
Wie der verbrannte Kalk, quält dich einzig der Traum von Freiheit,
als hättest du mehr zu verlieren, als dein versklavtes Leben.
Auf diesen Pfaden der Freiheit suchen wir die Heilung.

ZUKUNFT! :

Wenn du wirklich nie stirbst, verwandele
meine Nachtwache in ein Handtuch.

LG Erman

ZychoyZ · 23.12.2011, 17:36

hat was, viele schöne bilder.
schöne grüße Z.

Ilka-Maria · 23.12.2011, 18:15

Zitat:

Und alle Zweifel ähneln gezogenen Waffen!

Diesen Vers, lieber Erman, solltest Du Dir vergoldet über die Eingangstür hängen!

Ich habe schon viele Attribute gelesen, die das Gefühl des Zweifels beschreiben sollten: nagend, fressend, zermürbend, tollhausreif, verzagend usw.

Aber Dein Psychogramm des Zweifels schlägt dem Fass den Boden aus! (Ich gehe davon aus, daß die Waffe auf den Zweifler selbst gerichtet ist.)

LG
Ilka

Ex-Erman · 23.12.2011, 21:07

@Hallo ZychoyZ,

Freut mich, dass dir meine Zeilen gefallen haben.

LG Erman

@Liebe Ilka,

Ja, die Waffe IST auf den Zweifler selbst gerichtet..Ihm bleibt ja als Dichter, nach der Erkenntnis des Dahinvegetierenden/Sklaven/Stummdaseins, in einer Diktatur nichts anderes..doch das ganze spielt sich nur in seinem Kopf ab..

Es kommt noch dazu, dass ein Dichter der in einer Diktatur so spricht, würde auch andere Waffen auf sich ziehen ...

Freut mich, dass dir dieser Satz gefallen hat.

Lieben Gruß
Erman

22.12.2011, 23:02	#1
Ex-Erman Dabei seit: 12/2010 Beiträge: 1.453 Meine Gedichte	Ein mutiger Poet in der Diktatur Hier entsprießen alle arten der Poetik, wie veilchenblauer Nebel. Wann wird endlich die Tyrannei versinken? Und in der Dämmerung der elenden Menschheit, die Messer unserer Träume Verrosten? Die grausame Wirklichkeit in diesem Hochland zu bezaubern, in der der Menschenmorast alle Horizonte vergiftet, wann? Und hier blutet mein Herz wie eine Wunde. Und alle Zweifel ähneln gezogenen Waffen! Des Öfteren übersteigen diese Komödien die reine Vernunft: Gibt uns das Leben! Der rote Rachen der Zukunft galvanisiert mein Gehirn. Das Wasser soll fließen! Freuen sollen sich die Reisenden! Und heilig soll die Erde sein, die nach Poesie und Eiter riecht! Aus unserer Schwindelerregung werden die Ozeane sprudeln: Wie Rosenstaube wird der Wind, das ferne Erwachen bringen. Warum sollen wir dann so schwer sein, wie die Totengruft? Wie der verbrannte Kalk, quält dich einzig der Traum von Freiheit, als hättest du mehr zu verlieren, als dein versklavtes Leben. Auf diesen Pfaden der Freiheit suchen wir die Heilung. ZUKUNFT! : Wenn du wirklich nie stirbst, verwandele meine Nachtwache in ein Handtuch. LG Erman

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23.12.2011, 21:07	#4
Ex-Erman Dabei seit: 12/2010 Beiträge: 1.453 Meine Gedichte	@Hallo ZychoyZ, Freut mich, dass dir meine Zeilen gefallen haben. LG Erman @Liebe Ilka, Ja, die Waffe IST auf den Zweifler selbst gerichtet..Ihm bleibt ja als Dichter, nach der Erkenntnis des Dahinvegetierenden/Sklaven/Stummdaseins, in einer Diktatur nichts anderes..doch das ganze spielt sich nur in seinem Kopf ab.. Es kommt noch dazu, dass ein Dichter der in einer Diktatur so spricht, würde auch andere Waffen auf sich ziehen ... Freut mich, dass dir dieser Satz gefallen hat. Lieben Gruß Erman