Black Symphony

[Setom]

Langsam fließt das Blut aus Schwärzen
tropfend in den Zwischenraum,
wo es sich mit toten Herzen
eint zu einem Judas-Traum,

der sich dank Klaviersonaten
und dem edlen Geigenklang
formt zu DNA-Kantaten,
denn es gilt der Lachenzwang...

Doch bei all den Meisterwerken,
die man in den Sälen hört,
meint man, das Musik würd' stärken,
wär' da nicht das Blut, das stört...

Denn hier gibt der Deckenboden
langsam sich der Schwerkraft hin
und sorgt dank der Flussmethoden
für des Hörers Zugewinn...

Dieser merkt des Blutes Reigen
erst, als ihn ein Tropfsteinakt
stetig zwingt, sich ihm zu zeigen,
weshalb ihn die Panik packt...

Stürmend lässt er alles fahren,
was ihm lieb und heilig ist
und geht mit des Geistes Mahren
hin zu dem, der anders misst...

Blaulicht säumt nach kurzen Zeiten
Säle, die einst glücklich war'n,
Klang und auch Musik zu leiten
hin zu all den Hörerschar'n...

Alle sind nun Zeuge dessen,
was ein Ort verbergen kann,
wenn man sich in nacht'nen Messen
irrt und nicht im Licht kommt an...

Denn dort, wo sich die Sünden winden
am Tag und mit dem Nachtesglanz,
kannst du meist wahre Schätze finden,
da Menschen sind ein Schattentanz...

Der Boden auf dem Dach der Welten,
der hier schon längst als Tatort gilt,
verkauft dir zwar die Macht von Zelten,
ist leider jedoch angefüllt

mit Leichen und dem Blut von Jahren,
die niemand mehr zu kennen meint
und die sich nun in knoch'nen Maaren
dir zeigen, bis die Seele weint...

Ein Friedhof ist kein Kunstverächter
und dennoch fehlt ein Maßesstab
für diesen Feind und Menschenschlächter:
Es ist das reinste Massengrab...






Alternative zu den letzten beiden Zeilen:

...für diesen Feind und Menschenschlächter,
denn vor uns liegt ein Massengrab...