Erinnerungen an Wärme

[Lux]

Meine Güte, ist das plötzlich kalt geworden! Den ganzen Dezember hatten wir Frühlingswetter und die Krokusse streckten bereits die Köpfchen aus der Erde, aber jetzt, gegen Ende Januar, gibt es Tatsächlich noch einmal ein paar Minusgrade.

Natürlich: Gerade an so einem Tag habe morgens auf die dicke Winterjacke verzichtet, ohne dabei an den abendlichen Termin in der Stadt zu denken. Parkplätze waren wie immer Mangelware und so legte ich den langen Hin- und Rückweg zum Wagen bibbernd und – um mich ein wenig aufzuwärmen - hüpfend und laufend zurück. Nichts davon zeigte Wirkung und als ich endlich wieder in meinem Corsa saß, war dieser derartig ausgekühlt, dass auch das Aufdrehen der Heizung auf volle Kraft (ich weiß, man soll damit warten bis der Motor warm ist und so, ich mach‘s trotzdem immer) rein gar nichts brachte.
Zu Hause angekommen war ich bis auf die Knochen durchgefroren und - vielleicht liegt es daran, dass ich eine Erkältung ausbrüte - es wurde auch unter einer warmen Wolldecke nicht besser. Also drehte ich die Heizung auf Stufe fünf und überlegte, was sonst noch helfen könnte. Etwas, das von innen wärmt, wäre jetzt gut. Einen Moment liebäugelte ich mit der Flasche Glühwein, verwarf den Gedanken dann aber. Auf Tee hatte ich keine Lust, also was sonst? Im Küchenschrank fand ich noch etwas gekörnte Brühe. Warum nicht? Mein Vater hatte dazu immer „Bouillon“ gesagt und auch ich finde, das klingt viel feiner. Mit Bouillon verbinde ich eine schöne, kleine Kindheitserinnerung.

Im Winter holte mein Vater mich einmal in der Woche abends vom Schwimmkurs ab. Jeder, der sich schon einmal ein, zwei Stunden im Hallenbad ausgepowert hat, weiß, wie herrlich erschöpft und schläfrig man danach ist. Zu Hause angekommen spielte sich dann immer das gleiche Ritual ab. Mein Vater band sich eine Küchenschürze um und tat etwas, was man nicht sehr oft beobachten konnte: er stellte sich an den Herd.
Meine Mutter verdrehte die Augen, wenn er mit theatralischen Gesten die gekörnte Brühe aus dem Regal nahm, Wasser zum Kochen brachte und seine Spezial-Bouillon zubereitete. Ein paar Suppen-Nüdelchen gehörten natürlich auch in die kräftige Brühe. „Jetzt kommt meine Geheimzutat.“ raunte er mir stets zu und streute ein wenig Paprikapulver und Curry in die brodelnde Suppe. Zu diesem Zeitpunkt verließ Mutter meistens genervt den Raum. Ich hingegen fand es großartig.
Mit angezogenen Knien hockte ich auf meinem Platz am Küchentisch und löffelte genüsslich Papas Kochkunst in mich hinein. Die Wärme der Bouillon breitete sich erst in meinem Bauch und dann wohltuend im ganzen Körper aus. Schläfrig blinzelnd beobachtete ich meinen Vater dabei, wie er das Geschirr abwusch und die Küche – viel Arbeit war es nicht – wieder in Ordnung brachte. Nach diesen Abenden konnte ich immer besonders gut und leicht einschlafen.

Als ich so in meiner Küche stand und in Erinnerungen versunken die Bouillon anrührte, musste ich lächeln. Hinten im Gewürzschränkchen fand ich auch noch etwas Paprikapulver, eine von Papas „geheimen“ Zutaten. Die dürfte natürlich nicht fehlen. Erstaunlich, was gekörnte Brühe alles so bewirken kann. Mir jedenfalls wurde es ganz warm.

[marlenja]

Wie wenig es braucht um glückliche Erinnerungen zu schenken.
Ein Papa von dem sich das Kind geliebt fühlt und einen Teller
voll heisser Suppe. Schön. Mein Herz hat es erwärmt.

[Thing]

Eine reizende kleine Geschichte, die auch in mir Erinnerungen wachrief.
Ähnlicher Art und danach eine richtige "Kino"- Folge.

Wie beglückend, daß einem solche Erlebnisse beschert wurden!
Ich habe jetzt noch den Schürzenduft meiner Großmutter (Küche und Kräutergarten!) in der Nase. Wenn die Erinnerung geweckt wird.

Dazu hast Du beigeholfen.

LG
von
Thing


(ein paar Flüchtigkeitsfehler kannst Du vielleicht noch korrigieren?)

[Ex-Ralfchen]

Natürlich: Gerade an so einem Tag habe morgens auf die dicke Winterjacke verzichtet, ohne dabei an den abendlichen Termin in der Stadt zu denken.

wenn ich gleich in den ersten paar zeilen fehler entdecke, frage ich mich: was ist aus dieser poetin "vom feinsten" geworden? parkplätze als mangelware? sehr schwach. im zweiten absatz ist mir zuviel unlogisches. die zeiten werden immer wieder gewechselt. das verdirbt einem den gusto aufs weiterlesen. es gibt keine flasche mit glühwein. den muss man erst selbst machen.

paprika in einer fertigsuppe, kann wohl nicht ein rezept des vaters sein. und: paprika passt in so etwas m.m.n. nicht hinein. bestenfalls in eine goulaschsuppe.

ein relativ schwacher und uninteressanter text. keine spannungsbögen, nichts das einen zum mehr als überfliegen überzeugen würde.

[Lux]

Liebe Marlenja,

freut mich sehr, wenn ich dich "mitwärmen" konnte. Danke fürs Lesen.

Hi Thing,

dir auch vielen Dank. Schön, dass ich helfen konnte. Was die Fehler betrifft: Hilfst du mir ein bissel beim Suchen? Ich bin - was das betrifft - oftmals blind. Weißt du ja.

Liebe Grüße
Lux