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28.02.2007, 02:15 | #1 |
Splitter
Splitter
Scherben, Scherben, nichts als Scherben. Kreuz und quer über den Boden verstreut lagen sie. Man wusste nicht wo man einen Schritt hinsetzen sollte. Jede falsche Bewegung hätte schon zu einem Splitter im Fuß, oder zumindest zu einer blutenden Wunde führen können. Nur langsam bewegten wir uns vorwärts in diesem schier endlos wirkenden Gang. Ein Spiegelgang, sie hingen überall an den Wänden. Einige waren noch nicht zerbrochen und hingen dort in aller Seelenruhe an der Wand. Doch die meisten von ihnen sahen so aus als hätte man sie so lange mit Steinen beworfen, dass nicht einmal das letzte Stückchen Spiegelglas in ihnen zurück blieb. Und jedes mal wenn einer dieser Spiegel zerstört wurde, so starb auch ein Teil in mir. Man sah nicht sehr weit. Der schmale hohe Gang war nur mit Kerzenlicht erleuchtet. Doch dieses Licht wird auch nicht mehr lange sein. Von hinten blies ein Windhauch. Jede Kerze die er berührte verlor sofort all ihren Lebensmut und erlosch. Jeder wusste woher er kam, doch niemand wollte oder konnte etwas dagegen unternehmen. Es war kein frischer Windhauch des Aufbruchs, sondern eher eine Wolke üblen Geruchs mit einer Kälte wie wir sie noch nie erlebt hatten. Es brannte fürchterlich in den Augen. Durch den düsteren Kerzenschein erblickten wir einige Gestalten, die sich in unsere Richtung bewegten. Langsam, aber beständig schritten wir auf sie und sie auf uns zu. Wir waren uns schon fast so nah, dass wir uns die Hand hätten reichen können, doch als ich es versuchte, war es das Gefühl der Enttäuschung, das nicht zum ersten mal in mir hochstieg. Es war nur die kalte glatte Wand eines Spiegels, in dem wir uns selbst widergespiegelt hatten. Ich sah mich um. Nichts als Leere die mich umgab. Nichts, außer den Scherben auf dem Boden. Entweder sah ich nackte Steinwand, oder einfach nur mein Spiegelbild. Erst jetzt merkte ich, dass ich die ganze Zeit allein in diesem endlosen Gang gewandert war. All die Personen, die mich umgaben waren nichts weiter, als meine eigenen Spiegelbilder. Das düstere Kerzenlicht und der in den Augen brennende Wind nahmen mir alle meine Sinne. Nichts, wirklich nichts gab es hier. Die letzte Kerze erlosch. So was haltet ihr davon / was kann ich besser machen? |
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28.02.2007, 20:18 | #2 |
Hey
ich mag die Geschichte. Sie lässt sich gut lesen und ist Spannend. Ich würd sogar überlegen sie zu "Spannendes ..." zu verschieben, aber dazu frag Struppigel. Bis auf ein paar Sätze konnte ich es schnell und zügig lesen. mir stellt sich nur die Frage: Was macht die Kerzen aus? Es gibt kein offenes fenster und wenn der Protagonist daran vorbei schreitet ist er so langsam, dass er es auch nicht sein kann. gruß roan PS: ich würd die Geschichte verschieben. |
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28.02.2007, 21:06 | #3 |
die kerzen sollen eher als symbol für den lebensmut stehen. also eigentlich ist die ganze geschichte eher als interpretation gedacht. und dieser windhauch von dem jeder wusste woher er kam soll... naja ich kann das nicht so gut mit meinen worten beschreiben, weil das eher innerliche gefühle von mir sind... der soll eher so eine art hilflosigkeit oder "ich weiß was ich dagegen tun kann / müsste aber ich bin zu antriebslos"...
hoffe ich konnte deine fragen ein bisschen beantworten... |
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28.02.2007, 21:26 | #4 |
Wenn man die kerzenals Symbol nimmt, dann ändert sich der blickwinkel. Stimmt so hab ich es bis jetzt net gesehn. jetzt wo ich so drüber nachdenke ist mit den kerzen n schönes umfeld geschaffen worden. Guter vergleich.
gruß roan PS: duhast mir geholfen |
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