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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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02.04.2011, 16:22 | #1 |
Das Schüttelkind
Geschrei genug! Ich geh. Bleib liegen.
Ich werd ihn jetzt mal härter wiegen in meinem Arm. - Tyrannisieren, das soll er nicht mit mir ausprobieren! Auffliegt die Tür. Da liegt der Wurm krebsrot, im Magen wühlt ein Sturm von blähendem Verderben. Die Mutter, bang, ahnt Scherben. Er reißt ihn hoch, er schüttelt hin. Mein Chef wünscht morgen Disziplin von mir - wie ich - von dir - kapier! und schüttelt lange ihn - wie irr. Der Kopf, zerbrechlich, aber schwer, fliegt unbefestigt hin und her und baumelt schließlich seltsam leer in einer Stille - wie ein Meer. Das Kind gedeiht, es schreit nicht mehr, der Körper wächst, der Kopf bleibt leer. Man schiebt es stumm in seinem Wagen - und lebenslang verfolgen Fragen. |
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02.04.2011, 16:29 | #2 |
in der vierten Zeile muss es "probieren" (nicht: ausprobieren) heißen
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02.04.2011, 16:41 | #3 |
abgemeldet
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Fürchterlich! (Die Szene, nicht das Gedicht)
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02.04.2011, 16:57 | #4 |
Halo Schamanski,
ja, fürchterlich, aber passiert. In der 3 Strophe ist auch ein Fehler: ihn statt hin. Habe dir hoffentlich nicht den Nachmittag verdorben. LG gummibaum |
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03.04.2011, 09:56 | #5 |
Forumsleitung
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Die Situation ist grausig, aber dichterisch gut umgesetzt.
Babygeschrei ist eine Folter. Wer schwache Nerven hat, sollte besser auf Kinder verzichten. LG Ilka-M. |
03.04.2011, 11:17 | #6 |
R.I.P.
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Halli Hallo, Gummibaum -
ich schließe mich allen Vorkommentierenden an. Grausig. Grausig gut gemacht. Thing |
03.04.2011, 12:10 | #7 |
Lieber Schamanski, liebe Ilka, lieber Thing,
danke euch fürs Lesen und die ähnlich lautenden Einschätzungen. Ich habe drei Kinder (20/18/16) und sie sind glücklicherweise alle gesund. Aber ich war, als sie klein ware, auch nicht immer nur geduldig. Sonntagsgrüße von gummibaum |
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03.04.2011, 12:16 | #8 |
Forumsleitung
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Da bewundere ich Dich aufrichtig. Ich mache um Kinder einen großen Bogen.
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