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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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09.10.2011, 19:11 | #1 |
Verdrehte Weltenuhr
Allzumenschliches verkabelt. Intensive Hoffnungen zucken wie Herzfrequenzen
nervenpiepsende Überwachung wird durchbrochen mit Stille In genau diesen Momenten weicht die zu ertränkende Angst einem ertrinkendem Gefühl. Du weisst nicht(s) Wo Warum Wer du eigentlich bist, bleibst unbeweglich narkotisiert, umnachtende kaleidoskopische Bilder, die deinen Körper umrahmen Körperlos sind Wir wortlose Berührungen wissenssüchtelnde Fragen verärgertes schlangenzischendes Warten sorgensaugende älterngewordene Gesichter kreisende Gestirne mit heliozentrischer Zuversicht Liegen bewegungslose Hände am Tellerrand einer sandigen Welt Bis jede Entkabelung dich der Menschlichkeit ein Stückweit näher bringt und die Sprache dich der Maschine entreisst sowie deine Sonne ewig scheint Dreht jetzt die lachende Gewissheit unsere Sanduhr: Die Flut bringt eine neue Zeit |
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10.10.2011, 14:20 | #2 |
Hallo pathos,
die Bilder scheinen einem Krankenhausszenario zu entstammen. Zumindest deuten "Herzfrequenzen und narkotisiert" in diese Richtung.
Stilistisch fallen Wortvariationen wie, "ertränkende/ ertrinkendem" oder Lautwiederholungen wie, "Wo Warum Wer" bzw. Wortverbindungen wie, "wissenssüchtelnde, schlangenzischendes, sorgensaugende" auf. Inhaltlich lese ich den Mensch in den Mühlen des Schicksals, das Schlussbild mit dem verinnenden Sand passt gut, auch wenn es naheliegend ist. Konstruktiv würde ich die Stilmittel etwas sparsamer einsetzen und den Text insgesamt etwas mehr verdichten, aber das entspringt nur meinem Lyrikbverständnis. LG Perry |
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11.10.2011, 06:35 | #3 |
Hallo Perry,
wiedereinmal hast du ein gutes Auge draufgeworfen. Es beschreibt die hilflose Situation, wenn eine geliebte Person im Krankenhaus um ihr Leben kämpft. Danke für deine konstruktive Kritik |
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11.10.2011, 07:53 | #4 | ||
abgemeldet
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Hallo pathos,
du hast mich gerufen? Zitat:
Als Erstes viel mir die Grafik deines Textes aus, der einer senkrecht halbierten Sanduhr gleicht. Die Sanduhr wird ja gern als Sinnbild für unsere unaufhaltsam verrinnende Zeit gebraucht. "verkabelt" oder "verschlaucht" wird man auf der "Intensiv"-Station. Zitat:
Aber das ist nur meine Interpretation. Um wen es sich auch handeln mag, es ist immer eine Ausnahmesituation, wenn ein Leben am seidenen Faden hängt und man nur hilflos dabeistehen kann. Du hast ergreifende Worte dafür gefunden. lg, kalei |
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11.10.2011, 19:19 | #5 |
Hallo Kaleidoskop,
Haha,ja genau.Du wurdest beim Namen genannt Die Sanduhr dient als Metapher für die verlebte/verrinnende Zeit, die jedem bleibt.Manchmal bekommt man im Leben eine neue Chance und darf die Uhr nochmal drehen. "Älterngewordene" ist eine Mixtur aus Eltern und älter werden.Älter werden wir alle,aber als Eltern wird man irgendwie schneller älter,liegt wohl an der Verantwortung und der nervlichen Belastung Merci fürs "ergriffen sein" |
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11.10.2011, 19:33 | #6 |
R.I.P.
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Ja, das "älterngewordene" ist sehr auffallend.
Schade, daß es nicht zweideutiger zu formulieren ist. Die halbierte Sanduhr ist - obwohl ich solche Bildspielereien eigentlich nicht mag - sehr gut gewählt. Nicht übel! Thing |
12.10.2011, 06:23 | #7 |
Danke alter Wolfszögling,
aber wie meinst du das mit dem zweideutiger formulieren? Kannst du mir ein Beispiel geben? |
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