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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten.

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Alt 03.09.2011, 15:10   #1
männlich Erich Kykal
 
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Dabei seit: 09/2011
Ort: Österreich
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Beiträge: 876

Standard Das etwas andere Naturgedicht

Du schöne Welt, womit noch dich beschreiben,
das nicht schon längst in tausend Versen geht?
So wie sich Worte am Gebrauch zerreiben,
zergeht das Zauberbild damit, das man erfleht.

Wie, schöne Welt, dich sagen mit den Worten,
die in dem Kreis, in dem sie farblos darben,
schon ungezählte Ewigkeiten lang verdorrten,
eh noch die ältesten der Dichter starben?

Ach, schöne Welt, es will mir nicht gelingen,
auf neuen Pfaden an dein Ziel zu wandern,
mit neuen Noten dein Gefühl zu singen.

Mir folgen nur die ausgelaugten Phrasen,
die anders nicht, als ebenso bei andern,
mein Bluten nach dir staun wie Metastasen.
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.09.2011, 18:27   #2
Thing
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Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

Halli Hallo, Erich Kykal -

wie ich zu Deinen Sonetten stehe, weißt Du.
Alles Weitere erübrigt sich hier,
ich lasse den Vortritt Berufeneren.


Thing
(klein)
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Alt 04.09.2011, 11:04   #3
männlich Erich Kykal
 
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Alter: 59
Beiträge: 876

Hi, Thing!

Danke für deine offensichtliche Begeisterung.
Ich hab dies hier gestern direkt in ein "Neues Thema" -Feld getippt. Wollte eigentlich ein normales Naturgedicht schreiben, weil so schön Wetter war und mir das Herz aufging, obwohl ich zur Zeit Fieber habe und nicht rauskann.
Dann allerdings kam mir der Gedanke, dass man alles eigentlich schon mal irgendwo irgendwie gelesen hat, und dass fast alles bei Naturbeschreibung aus schon mal oder oft verwendeten Versatzstücken besteht - wie auch anders bei einem so vielbedichtenen Thema!
Also wollte ich mal genau darüber schreiben. Ein Sonett ist es nur deshalb geworden, weil ich wegen meiner "Lieblingsbilder" grad so im Schwunge bin.

LG, eKy
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.09.2011, 21:29   #4
Ex-Odiumediae
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Dabei seit: 07/2010
Beiträge: 1.151

Das ist bisher ganz an mir vorbei gegangen. Mir gefällt, wie Du Form und Inhalt verquickst, indem Du in beiden Quartetten und im ersten Terzett die schöne Welt ansprichst. So sieht man auf einen Blick, dass die Synthese sich über beide Terzette erstreckt, es also drei Hauptsinneinheiten gibt. Überhaupt scheinen mir Form und Inhalt in Deinen Werken immer sehr sauber miteinander zu arbeiten. Das ist meiner Meinung nach schwer zu erreichen, weil es schnell zu Lasten des Inhalts gehen kann.

Die Verdichtung des Textes ist Dir auch sehr gelungen. Ich bin zwar etwas neidisch auf den Reim von Phrasen auf Metastasen, aber ansonsten fällt mir nichts auf, worüber ich meckern könnte.
Ex-Odiumediae ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.09.2011, 21:43   #5
männlich El Machiko
 
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Ort: bye the Godfarther! The God? the God!..... Father!
Alter: 40
Beiträge: 949

Du hast aus einer einfachen Idee, einem gefühl das jeder kennt ein gutes fehlerfreies gedicht gemacht.

Durch dich wird mir der Konflikt klar den ich hier mit einigen Usern habe.

Die meisten bevorzugen hier einen Poesie Stiel der erklärend und einleuchtend ist. So als würde man eine Glühbirne einschalten. Vor allem aber Sauber und Fehlerfrei.

Ich hingegen mag Lieber mehr ausfallende emotionen. Ich will den kampf sehen, die dramatik, Seelische achterbahnfahrten oder kurz zusammengefasst einen tiefen Konflikt oder einen Ausbruch. Dafür darf es auch mal nicht ganz so sauber sein.

Is wohl die Nintendo generation.
El Machiko ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.09.2011, 22:09   #6
männlich Erich Kykal
 
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Ort: Österreich
Alter: 59
Beiträge: 876

HI, Odi!

Gerade mit den "Metastasen" habe ich lange gerungen! Der eher medizinisch-technische Begriff schlägt sich etwas mit der lyrischen Sprachhabung des Gedichtes. Aber gerade als in dieser Hinsicht aufrüttelnden Schlusspunkt und -effekt habe ich sie schlussendlich behalten.


Hi, El Machiko! (Äh, Machete oder so? Mein Spanisch ist marginalst...)

Du bist ja 'n echter Emotionsjunkie! Ein Merkmal der Jugend, wenn ich mal mutig extrapolieren darf...
Ich hatte eher schon ausreichend davon und bin froh um jedem Tag der Ruhe und des Friedens...


Euch beiden vielen Dank für euren Zuspruch und eure Gedanken zu diesem "ad hoc"-Gedicht (Ich hab's direkt in ein "Neues Thema"-Feld in einem Forum getippt). Eigentlich sollte es erst ein "normales" Naturgedicht werden, deshalb stimmte die Rubrik, aber dann kam mir der darin letztlich beschriebene Gedanke, und ich dachte: DAZU habe ich noch nie was gemacht...

LG, eKy
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.09.2011, 22:13   #7
Ex-Odiumediae
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Beiträge: 1.151

Zitat:
Zitat von Erich Kykal Beitrag anzeigen
Gerade mit den "Metastasen" habe ich lange gerungen! Der eher medizinisch-technische Begriff schlägt sich etwas mit der lyrischen Sprachhabung des Gedichtes. Aber gerade als in dieser Hinsicht aufrüttelnden Schlusspunkt und -effekt habe ich sie schlussendlich behalten.
Ja, der Kontrast ist auf jeden Fall spürbar, ein wenig wie die Handkante im Nacken, deshalb bin ich ja neidisch auf den Reim. Ich hätte ihn wahrscheinlich in ähnlicher Weise zu nutzen versucht.

---

Jetzt, wo Erich es anspricht: El Machiko, hast du deinen Namen zufällig dem Film Blow entliehen? Denn dann weiß ich endlich, worauf du damit anspielst.
Ex-Odiumediae ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.09.2011, 23:21   #8
Thing
R.I.P.
 
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Beiträge: 34.998

Ist das der mit J.D., der den Dealer und Händler spielt?
Von der Tochter träumend in seinen alten Tagen?
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Alt 10.09.2011, 16:06   #9
männlich Erich Kykal
 
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Ort: Österreich
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Beiträge: 876

Keine Ahnung, kenn den Film nicht. Tiefsinnige Filme finde ich anstrengend und langweilig, und ich scheue die emotionale und geistige Auseinandersetzung mit anderer Leute Probleme. Kino ist für mich: Sidestep aus den Fesseln des Realen, Alltäglichen - je mehr Special Effects, desto besser! Fantasy und Science fiction bevorzugt...Futter für die Fantasie!

Worum ging's hier noch? Ah ja - das Gedicht ganz oben...

Zwinkernde Grüße, eKy
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