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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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16.01.2021, 04:41 | #1 |
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Angekommen (Autobio für J.)
Angekommen
(Autobio für J.) Mein Herz wird weich und ich benommen, bin ich in deinen Arm genommen. Du duftest frisch wie klares Leben, bringst meine Hände zart zum Beben. Du öffnest deinen weichen Mund und gibst mir Süsses ohne Grund. Denn Du bist frei in deinem Schenken, ohne ein Ziel gar zu bedenken. Mag alles letztlich Lüge sein, am Ende bist auch du allein. Ich hatte früher nie gedacht, als junger Gott schallvoll gelacht. Drum bring ich es als Frauenkenner, egal was wahr, auf einen Nenner: Ich war leblang zwar nie besonnen, nun bin ich endlich angekommen. |
16.01.2021, 08:50 | #2 |
Forumsleitung
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Guten Morgen, Ralfchen,
jetzt ist zur Abwechslung mal der Romantiker aus dir herausgebrochen. Sehr schön. Nachdem du mehr als einmal darüber klagtest, keine Ratschläge zu deinen Gedichten zu erhalten, erbarme ich mich und falle über dein neuestes Werk her, damit dein Bedarf an Aufmerksamkeit endlich gedeckt wird: Zunächst das "weiche" Herz. Zum einen ist es als ein Fabrikat der innerorganischen Art immer weich, und es wäre schlimm, wenn es aus Stein wäre. Vielleicht wäre "mild" oder "sanft" als emotionaler Ausdruck vorzuziehen gewesen, zumal "weich" später nochmal im Gedicht vorkommt. Außerdem passt das Hilfsverb nicht gleichzeitig auf Herz und auf Ich, es müsste "wird" und dann "werde" heißen. Das Passiv in Zeile zwei kann man machen, bremst aber schon jetzt den Lesefluss, denn es wirkt ungelenk. Vorschlag: Mein Herz wird weich, ich bin benommen,Nächste Strophe: Warum "ohne Grund" ? Okay, es gibt einen philosophischen Streit, ob wirklich alles nach dem Ursache-Wirkung-Prinzip stattfindet, aber hier scheint der "Grund" dem Reim geschuldet zu sein. Die "selbstlose", auf das Du gerichtete Liebe ist allerdings sehr schön. Martin Buber lässt grüßen. Der letzte Vers dieser Strophe kippt vom Jambus in den Trochäus um, und "Ziel" spielt eine etwas vage Rolle. Gemeint ist wohl, mit Hingabe, also ohne an sich selbst zu denken. Vorschlag: Du öffnest deinen weichen MundDie beiden letzten Strophen scheinen mir zu dem romantischen Bild nicht zu passen, und sie wirken in ihren Aussagen unvollständig. Die Liebe als Kompensation für unerfüllte Träume und für Einsamkeit ist kein neues Thema, damit kann jeder etwas anfangen. Insgesamt stehen die Verse aber ein bisschen zusammenhanglos da. Vor allem der Vers "ich hatte früher nie gedacht" bedarf der Genauigkeit, denn dass das Lyrische Ich völlig gedankenlos durch die Gegend schusselte, ist kaum zu glauben. Gemeint ist wohl eher eine Unbedachtsamkeit. Kurz gesagt: Mit der vorletzten Strophe komme ich inhaltlich nicht zurecht. Was will sie sagen? Bei der letzten Strophe stört der "Frauenkenner," das klingt nach Selbstbeweihräucherung und Selbstüberschätzuung; denn alle Frauen kann man nicht "kennen" (und alle will man besser nicht kennen ). Gemeint ist auch hier etwas anderes, nämlich ein Frauenversteher, jemand, der sich in die weibliche Psyche einfühlen kann etc. Die beiden letzten Verse könnte man etwas eleganter fassen: So, jetzt hast du Stoff zum Nachdenken für dieses Wochenende. Wobei ich natürlich keinen Anspruch darauf erhebe, dass du meine Beurteilungen teilst. Besten Gruß Ilka |
16.01.2021, 12:16 | #3 |
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sssssssssuuuuuuuuuuuper danke. Das ist ganz toll von dir und du weißt das ich mir mit Romantik natürlich schwertue + ich freue mich total über deine kritik, bin heute schon früher auf + somit beginne ich mit ST1:
Mein Herz wird sanft, ich bin benommen, wenn ich in deinen Arm genommen. Du duftest frisch wie klares Leben, bringst meine Hände zart zum Beben. Ich gebe dir mit dem Wort sanft mal schon auf jeden Fall recht. Sollte ich nicht lieber in Z2 das Wort wenn verwenden? Weil ich rede ja von einer bestehenden Beziehung… Wie auch immer sie strukturiert ist steht nicht zur Debatte Was das Herz betrifft wird das Wort weich an und für sich immer für die Güte oder das zerfließen verwendet. Das Antonym ist wie du sagtest das Herz aus Stein... Wie du weißt liebe ich Martin Buber. mag sein das ich Nach seinen philosophischen Gedanken eine Winzigkeit davon im Unterbewusstsein habe. |
16.01.2021, 12:48 | #4 |
Forumsleitung
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Deine Variante ist völlig in Ordnung.
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16.01.2021, 19:58 | #5 |
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16.01.2021, 23:50 | #6 |
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Du öffnest deinen weichen Mund
und gibst dich mir zartem Bund, gelöst und frei in deinem Schenken und ohne an dich selbst zu denken. Aber ich möchte noch mehr Aussagen und wie man sieht ist es ein Fehler einen Text wenn man das emotionelle Bedürfnis hat schnell nieder zu schreiben. Und daran hast du mich sehr gut erinnert. Was möchte ich mit ST zwei sagen? Doch dazu ein bisschen später mehr... Ich esse jetzt den 19 % Schlagobers, also 19 % Fett mit einer Milka – Schokolade Sauce und frischen Heidelbeeren. Der Neid zu fett für eine Schlagobers wird mit Schokolade Creme, die man aus mehreren Tafeln Milka im Wasser kocht, so dass es eine dünne Creme wird, also fasst du nicht so aus. Das wird mit dem geschlagenen Obers vermischt und dann werden frische Heidelbeeren darüber gestrahlt und man isst es mit Genuss |
17.01.2021, 16:37 | #7 |
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zum in Z2 vergessen
Du öffnest deinen weichen Mund und gibst dich mir zum zartem Bund, gelöst und frei in deinem Schenken um damit nur an mich zu denken. oder Du öffnest deinen weichen Mund und schenkst uns einen zarten Bund, gelöst, weil frei von jedem Lenken, um damit auch an mich zu denken. |
18.01.2021, 01:15 | #8 |
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Du öffnest deinen süssen Mund
und schenkst uns einen feinen Bund, gelöst, weil frei von falschem Denken, um damit unser Glück zu lenken. |
19.01.2021, 15:46 | #9 |
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Ich denke das ist eine Sensiblere Version Ilka
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19.01.2021, 15:55 | #10 |
Ja hello, mein Lieber,
diese neue Empfindsamkeit Deinerseits gefällt auch mir ausgesprochen gut. Ich finde, das ist "Neuland", auf dem Du Deine sprachliche Kreativität gut zur Geltung bringst. Will sagen: haut auch in der poetischen Umsetzung gut hin. Greets Elysium |
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21.01.2021, 01:33 | #11 | |
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Zitat:
Mein lieber Elysium - Ich gehöre wahrscheinlich zu den feinfühligsten und sensibelsten Grundschülern (was Texte betrifft) in diesem Forum. In einer Arena wo nur die großen Schreiberinnen der deutschen Literatur sich herumtummeln ist es natürlich schwer, das weißt du ja. Und du kannst es auch tagtäglich mit sehr vielen Kopfschmerzen hier nachlesen. Vorerst liebe Grüße Schlaf tief und kuschelig in deinem Polster ralfchen |
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22.01.2021, 00:34 | #12 | |
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Zitat:
hm Auch da ist was dran ich fühle mich irgendwie wie Robyn Sonnen Crusoe der auf dieser Insel gelandet ist als ein Siffbrüchiger und plötzlich entdeckt dass er schwul ist. Glücklicherweise gibt es diesen süßen Insulaner |
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22.01.2021, 07:01 | #13 |
Lol. Aber bloß nicht danach bücken, wenn jemand ne Kokosnuss fallen lässt. Die Eingeborenen nutzen das schamlos aus.
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22.01.2021, 23:51 | #14 |
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Das ist ein wesentlich bedeut- und sinnsamer komme. Vor allem muss man auf diesen Inseln aufpassen wegen den Killerhornissen*) und um den siff Muss man sich eher weniger Sorgen machen.
*die findest du allerdings in meinem Kurzgeschichten Pandämonium Triumvirate Erhellung |
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