Fridolins geschütteltes Herbstgedicht bei Poetry.de

Fridolin · 30.09.2011, 08:13

Jetzt kommt der Herbst, der golden heißt,
ich spür Arkadiens holden Geist,
wenn Reben prunken, trächtig.
Der Winzer durch die Gasse fährt,
und bald der Most im Fasse gärt,
vom Feuer trunken, prächtig.

Die Scheuern füllt der Garben Flut,
der Wald entflammt in Farbenglut,
ein Falter noch versunken trinkt.
Sein Weibchen, das in Lüften heiß,
sich wieget in den Hüften leis,
bis es zu Boden trunken sinkt.

Was Bacchus uns zum Leben reicht:
Wie macht's der Saft der Reben leicht,
so köstlich und so wunderrein.
Der Meister in der Kelter waltet,
bald fällt das Laub, die Welt erkaltet:
Wie mundet dann ein runder Wein!

Ex-Kaleidoskop · 30.09.2011, 09:12

Hallo Fridolin,

meine Anerkennung für die Schüttelreime!

Dass du es ein ganzes Gedicht lang durchhältst
und das ganze auch noch einen Sinn ergibt -
eine Geschichte erzählt, und rhythmisch sauber bleibt...

eine echte Leistung!

lg,
Kalei

Fridolin · 01.10.2011, 10:02

Hallo Kalei,

vielen Dank für deine lobenden Worte. Was die Schüttelreime betrifft, ist es mein Bestreben, diese Reimkunst auch auf getragene Formen anzuwenden. Eine Geschichte gut geschüttelt durchzuhalten, erfordert einen langen Atem. Auch mir erschließen sich nicht so ohne weiteres die passenden Reime. Zu meinem Herbstpoem ist im letzten Jahr nur die erste Strophe entstanden, und erst jetzt sind mir die weiteren eingefallen. Dabei kann ich aus einem umfangreichen Vorrat an Schüttelreimen schöpfen, die ich überwiegend im Kopf habe.

LG Fridolin

Shadowcrow · 16.10.2011, 02:05

Hallo Fridolin

Das war für mich ein doppelter Genuss, besonders weil ich gerade zuvor eine deprimierendere Sicht der Jahreszeit gelesen habe :-)

Liebe Grüsse

Shadowcrow

Thing · 16.10.2011, 21:07

Ich stimme in die Lobgesänge ein!

Das ist eine Kunst für sich, die ich neidlos nichtkönnend genieße.

Thing

30.09.2011, 08:13	#1
Fridolin Dabei seit: 04/2010 Beiträge: 1.026 Meine Gedichte	Fridolins geschütteltes Herbstgedicht Jetzt kommt der Herbst, der golden heißt, ich spür Arkadiens holden Geist, wenn Reben prunken, trächtig. Der Winzer durch die Gasse fährt, und bald der Most im Fasse gärt, vom Feuer trunken, prächtig. Die Scheuern füllt der Garben Flut, der Wald entflammt in Farbenglut, ein Falter noch versunken trinkt. Sein Weibchen, das in Lüften heiß, sich wieget in den Hüften leis, bis es zu Boden trunken sinkt. Was Bacchus uns zum Leben reicht: Wie macht's der Saft der Reben leicht, so köstlich und so wunderrein. Der Meister in der Kelter waltet, bald fällt das Laub, die Welt erkaltet: Wie mundet dann ein runder Wein! Geändert von Fridolin (30.09.2011 um 12:05 Uhr)

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30.09.2011, 09:12	#2
Ex-Kaleidoskop abgemeldet Dabei seit: 07/2011 Beiträge: 217 Meine Gedichte Meine Favoriten	Hallo Fridolin, meine Anerkennung für die Schüttelreime! Dass du es ein ganzes Gedicht lang durchhältst und das ganze auch noch einen Sinn ergibt - eine Geschichte erzählt, und rhythmisch sauber bleibt... eine echte Leistung! lg, Kalei

01.10.2011, 10:02	#3
Fridolin Dabei seit: 04/2010 Beiträge: 1.026 Meine Gedichte	Hallo Kalei, vielen Dank für deine lobenden Worte. Was die Schüttelreime betrifft, ist es mein Bestreben, diese Reimkunst auch auf getragene Formen anzuwenden. Eine Geschichte gut geschüttelt durchzuhalten, erfordert einen langen Atem. Auch mir erschließen sich nicht so ohne weiteres die passenden Reime. Zu meinem Herbstpoem ist im letzten Jahr nur die erste Strophe entstanden, und erst jetzt sind mir die weiteren eingefallen. Dabei kann ich aus einem umfangreichen Vorrat an Schüttelreimen schöpfen, die ich überwiegend im Kopf habe. LG Fridolin

16.10.2011, 02:05	#4
Shadowcrow Dabei seit: 10/2011 Ort: Esch-Alzette Beiträge: 49 Meine Gedichte	Hallo Fridolin Das war für mich ein doppelter Genuss, besonders weil ich gerade zuvor eine deprimierendere Sicht der Jahreszeit gelesen habe :-) Liebe Grüsse Shadowcrow

16.10.2011, 21:07	#5
Thing R.I.P. Dabei seit: 05/2010 Beiträge: 34.998 Meine Gedichte Meine Favoriten	Ich stimme in die Lobgesänge ein! Das ist eine Kunst für sich, die ich neidlos nichtkönnend genieße. Thing