Hugo

[FeelLetter]

Hugo.
Hugo, warum starrst du?
Hugo, schau mich nicht so an.
Holz. Holz um mich herum. Natur. Natürlich.
Bauklötze. Aus Holz. Bunt. Fröhlich.
Hugo.
Hugo, beweg dich!
Hugo, tu etwas!
Glas. Glas um mich herum. Durchsehen. Durchgehen. Freiheit.
Fensterbilder. Bilder. Bunt. Fröhlich.
Hugo, lüg mich nicht an!
Hugo, du fühlst nichts. Fühlst nicht. Starrst. Mich an.
Ich muss klingeln. Klingeln, um zu sehen. Ich muss das Gitter betrachten, um zu hören. Ich schnappe nach Luft, das Fenster nur gekippt. Gekippt. Ein Schlitz. Eine Fliege. Frei. Nur eine Fliege. Sie kann raus und rein. Warum fliegt sie rein?
Hugo, hörst du mich?
Ein Telefon. Ein Schlüssel im Schloss. Allein. Mit ihr. Allein.
Hugo, ich vermisse dich.
Hugo, du bist da unten. Ich weiß, du bist da. Flüchte mich zu dir.
Sie schaut mich an. Ein großer Tisch. Viele Stühle. Sie. Und ich. Allein. Ein Fenster. Gitter. Ein Spalt. Eine Fliege.
Ich sehe einen Basketballplatz. Draußen. Im Hof. Durch Glas schauen. Ich sehe Bilder. An weißen Wänden. Weiß. Rein. Bunte Bilder. Projekte. Kreative Hände.
Ihre Hand. Zittrig.
Hugo, starrst du immer noch?
Ich starre.
Auf ihre Hände. Ein Freundschaftsband. In ihr Gesicht. Ein Grinsen. Auf die Uhr. Noch fünf Minuten.
Hugo.
Hugo.
Ich denke an Hugo.
Ein Schlüssel im Schloss. Eine Umarmung. Raus aus dem Raum. Hinter mir. Schlüssel im Schloss.
Glas. Treppen. Holz. Hugo.
Hallo Hugo, hier bin ich wieder.
Ich klopfe an das Glas. Hugo verschwindet in einer Ecke des Aquariums.
„Hast du ihre Narben gesehen?“, flüstere ich leise.
Mädchen.
Ich denke an mein Mädchen. An mein kleines Mädchen. Verdammt, Schwester, sie trennen uns! Du trennst mich. Ich trenne dich. Wir trennen uns. Warum?
Ich gehe. Ohne Schwester. Ohne Hugo.