Poetry.de - das Gedichte-Forum
 kostenlos registrieren Letzte Beiträge

Zurück   Poetry.de > Gedichte-Forum > Gefühlte Momente und Emotionen

Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

Antwort
 
Themen-Optionen Thema durchsuchen
Alt 31.05.2007, 20:50   #1
Aesta
 
Dabei seit: 05/2007
Beiträge: 26

Standard Die Krähe

Es sitzt die Krähe atemblind
und starrt aus Augen leer
Die Stadt liegt sirrend unter ihr
die Glocken donnern schwer

Es steigt der Duft der Menschen auf
ihr Reden, Hass und Neid
Die Krähe aber weiss es nicht
den Wind im Federkleid

Sie sieht die Welt und Menschenart
die Städte und ihr Toben
doch sie ist stets für sich allein
sitzt auf den Dächern droben

Die Krähe ist den Menschen nah'
doch immer unter Sternen
zum Nisten kehrt sie stets nach Haus'
in wilde weite Fernen
Aesta ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.06.2007, 09:29   #2
Franke
 
Dabei seit: 05/2007
Beiträge: 539

Genial!
Das swingt und ist einfach nur schön.
Ich liebe es!

Grüße
Manfred
Franke ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.06.2007, 11:14   #3
Suyari
 
Dabei seit: 04/2007
Beiträge: 179

Hallo Anesta,

auch ich finde dein Gedicht nicht schlecht, es lässt sich weitgehend flüssig lesen und die Menschheit mal aus der Sicht einer Krähe zu betrachten ist interessant. =)

M.E. fällt das Gedicht nach S1 und S2 aber stark ab, denn du wiederholst dich und die von mir erwartete (und gewünschte) Pointe fehlt, sodass mich S3 und 4 etwas langweilen.
Der Schluss ist mir persönlich zu einfach, da könnte man viel mehr rausholen.

Zitat:
Die Krähe ist den Menschen nah'
S4V1 ist z.B. völlig unnötig, das weiß der Leser schon und es ist sprachlich sehr einfach.

Also: komprimieren und anderes Ende dann wär's echt gut

Zitat:
doch sie ist stets für sich allein
S3V3
hier würde ich "doch ist sie stets für sich allein" schreiben, dann lässt es sich besser lesen.

Gruß,
Suyari
Suyari ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.06.2007, 18:34   #4
Aesta
 
Dabei seit: 05/2007
Beiträge: 26

Guten Abend

Danke für eure Kritik.

@ Suyari

Zitat:
Anesta
Aesta bitte..

Zitat:
auch ich finde dein Gedicht nicht schlecht, es lässt sich weitgehend flüssig lesen und die Menschheit mal aus der Sicht einer Krähe zu betrachten ist interessant.
Meine Intention lag nicht darin...quasi-naturalistisch die Welt abzubilden, wie sie für eine Krähe ist. Die Krähe ist ein Bild für einen Aussenseiter oder das Aussenseitertum

Zitat:
M.E. fällt das Gedicht nach S1 und S2 aber stark ab, denn du wiederholst dich und die von mir erwartete (und gewünschte) Pointe fehlt, sodass mich S3 und 4 etwas langweilen.Der Schluss ist mir persönlich zu einfach, da könnte man viel mehr rausholen.
"zum Nisten kehrt sie stets nach Haus'
in wilde weite Fernen"

Wieso soll das keine Pointe sein? Das ist die Kernaussage, die eben zuvor noch nicht getroffen wurde. Man ist unter Menschen..aber um zu nisten - also um seine Heimat (seelischer Natur oder wie auch immer ) zu suchen, kehrt man sich von der Menschheit ab.

Zitat:
Zitat:
Die Krähe ist den Menschen nah'

S4V1 ist z.B. völlig unnötig, das weiß der Leser schon und es ist sprachlich sehr einfach.
Kann ich nachvollziehen, dass man es so lesen kann. Aber auch hier muss ich sagen: Es geht um die Betonung eines Gegensatzes "Die Krähe ist den Menschen nah'
doch immer unter Sternen"

die urbane Verlassenheit vs. Natur/Selenheimat blabla.
Aber du hast recht damit, dass eine Wiederholung ist insofern, dass schon gesagt wurde, dass sie eben unter Menshen sitzt und doch alleine ist.


Grüsse
Aesta ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.06.2007, 18:12   #5
Suyari
 
Dabei seit: 04/2007
Beiträge: 179

Hi Aesta
(sry für's falschschreiben, wird nie wieder vorkommen )

Zitat:
Meine Intention lag nicht darin...quasi-naturalistisch die Welt abzubilden, wie sie für eine Krähe ist. Die Krähe ist ein Bild für einen Aussenseiter oder das Aussenseitertum
Das habe ich mir schon gedacht, nur ich fand es halt auch unter dem quasi-naturalistischen Aspekt interessant.
Das du mit der Krähe ein Bild/ einer Metapher schaffen wolltest, dessen bin ich mir bewusst und deine Intention (Außenseitertum usw.) ist für den Leser auch erkenntlich, der ganze Kontext zielt ja daruf ab und du schaffst Kontraste (Einsamkeit/ ausgeschlossen sein - Gemeinschaft der Menschen).

Zitat:
Wieso soll das keine Pointe sein? Das ist die Kernaussage, die eben zuvor noch nicht getroffen wurde. Man ist unter Menschen..aber um zu nisten - also um seine Heimat (seelischer Natur oder wie auch immer ) zu suchen, kehrt man sich von der Menschheit ab.
Naja vermutlich ist es eine Pointe , nur auf mich wirkt sie schwach. Ich kann das nicht wirklich begründen, aber sie ist mir irgendwie zu wenig aussagekräftig, zu flach...ich weiß nicht (mein subjektives Leseempfinden fördert nicht gerade konstruktives Kritisieren )

In diesem Sinne,
Gruß

Suyari
Suyari ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen für Die Krähe




Sämtliche Gedichte, Geschichten und alle sonstigen Artikel unterliegen dem deutschen Urheberrecht.
Das von den Autoren konkludent eingeräumte Recht zur Veröffentlichung ist Poetry.de vorbehalten.
Veröffentlichungen jedweder Art bedürfen stets einer Genehmigung durch die jeweiligen Autoren.