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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

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Alt 27.07.2016, 01:10   #1
weiblich Taro
 
Benutzerbild von Taro
 
Dabei seit: 07/2016
Alter: 28
Beiträge: 72

Standard Tierheim

Stunde um Stunde vergehen die Stunden,
ich ziehe im Käfig bedacht meine Runden

ich denke, es bleibt mir sonst nichts auf dieser Welt,
ein Lebensinhalt, der stetig fällt.

Die Menschen entscheiden sich nicht für mich,
ich bin alt und krank, mich lässt man im Stich.

Immer wieder beschleicht er mich,
der einsame Gedanke: hier sterbe ich.

__________________________________________________ _______________
Anmerkung: Das ist mein erstes Gedicht, ohne weitere Überarbeitung. Zerreißt es nicht es nicht in der Luft.
Taro ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.07.2016, 21:49   #2
weiblich Ex-Dabschi
abgemeldet
 
Dabei seit: 05/2014
Beiträge: 2.371

Liebe Taro,

den Inhalt Deines Gedichtes finde ich sehr traurig, aber gut, dass Du dieses Thema hier zur Sprache bringst. Alte und kranke Tiere, die vor sich im Tierheim dahin vegetieren, sind wirklich bedauernswerte Geschöpfe.

Als ich meine ersten Gedichte schrieb, hatte ich von der Metrik überhaupt keine Ahnung. Allmählich begann ich, die Verslehre zu „studieren“.

Ich würde Dir gerne einen Vorschlag für Dein Gedicht unterbreiten, ohne dass es den Sinn verliert. Ich hoffe, dass es mir gelingt und dass Dir meine Version zu Deiner Vorgabe auch gefällt.

Von Runde zu Runde vergehen die Stunden,
ich lecke im Käfig bedacht meine Wunden
und denke, es bleibt mir sonst nichts auf der Welt,
ein Leben im Kerker, das mir nicht gefällt.

Die Menschen, die kommen, beachten mich nicht.
Ein Tier alt und krank ihrem Wunsch nicht entspricht.
Und immer und wieder beschleichen mich sehr
Gedanken, hier sterb‘ ich, mein Herz fühlt sich schwer.

Liebe Grüße
Dabschi
Ex-Dabschi ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.07.2016, 08:33   #3
weiblich DieSilbermöwe
 
Benutzerbild von DieSilbermöwe
 
Dabei seit: 07/2015
Alter: 61
Beiträge: 6.716

Hallo Taro,

für dein erstes Gedicht finde ich es nicht schlecht. Du bringst das, was dich bewegt und dem Leser nahegehen soll, ohne Pathos und ohne Anklage rüber, und das ist gut gemacht.

Dabschi hat es etwas feingeschliffen, aber der Kern bleibt.
DieSilbermöwe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.07.2016, 08:57   #4
männlich Nöck
 
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Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662

Zitat:
Anmerkung: Das ist mein erstes Gedicht, ohne weitere Überarbeitung. Zerreißt es nicht es nicht in der Luft.
Diese Ungeduld oder auch "Nachlässigkeit" besaß ich zu Anfang auch. Möglichst schnell wollte ich mein neues Werk präsentieren und bekam, nicht anders zu erwarten, negative (aber doch konstruktive) Kritik.

Lass dir Zeit und lies dir dein Gedicht mehrmals laut vor. Wenn du ein einigermaßen ausgeprägtes Rhythmusgefühl hast, wirst du die Stolperstellen schnell entdecken. Damit meine ich z.B. eine unterschiedliche Anzahl und den Wechsel von betonten und unbetonten Silben in zusammengehörenden Versen. Dabschi hat das in ihrem sehr guten Vorschlag getan, merkst du den Unterschied beim laut Lesen?

Mach weiter so, du bist auf dem richtigen Weg, weil du die Flinte nicht direkt ins Korn geworfen hast

Liebe Grüße
Nöck
Nöck ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.07.2016, 09:35   #5
Thing
R.I.P.
 
Benutzerbild von Thing
 
Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

Ich schließe mich Silbwermöwe an.

Beste Grüße:
Romulus Thing

Geändert von Thing (28.07.2016 um 10:57 Uhr) Grund: Tippfehlerkorrektur
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Alt 28.07.2016, 09:46   #6
weiblich Ilka-Maria
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Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.104

Die Perspektive ist unsinnig.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.07.2016, 10:53   #7
weiblich Taro
 
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Alter: 28
Beiträge: 72

Zitat:
Zitat von Dabschi Beitrag anzeigen
Liebe Taro,

den Inhalt Deines Gedichtes finde ich sehr traurig, aber gut, dass Du dieses Thema hier zur Sprache bringst. Alte und kranke Tiere, die vor sich im Tierheim dahin vegetieren, sind wirklich bedauernswerte Geschöpfe.

Als ich meine ersten Gedichte schrieb, hatte ich von der Metrik überhaupt keine Ahnung. Allmählich begann ich, die Verslehre zu „studieren“.

Ich würde Dir gerne einen Vorschlag für Dein Gedicht unterbreiten, ohne dass es den Sinn verliert. Ich hoffe, dass es mir gelingt und dass Dir meine Version zu Deiner Vorgabe auch gefällt.

Von Runde zu Runde vergehen die Stunden,
ich lecke im Käfig bedacht meine Wunden
und denke, es bleibt mir sonst nichts auf der Welt,
ein Leben im Kerker, das mir nicht gefällt.

Die Menschen, die kommen, beachten mich nicht.
Ein Tier alt und krank ihrem Wunsch nicht entspricht.
Und immer und wieder beschleichen mich sehr
Gedanken, hier sterb‘ ich, mein Herz fühlt sich schwer.

Liebe Grüße
Dabschi
Hallo Dabschi,

ich habe dein Gedicht ungefähr zwanzig Mal gelesen - es gefällt mir so gut! Du hast was richtig feines aus meiner Gedichtidee gemacht! Und ja, alles hat seinen ursprünglichen Sinn behalten, ich bin wirklich begeistert.
Danke dafür!
Daran sieht man, dass ich noch in den Startlöchern stehe, was Lyrik betrifft
Taro ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.07.2016, 10:55   #8
weiblich Taro
 
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Beiträge: 72

Zitat:
Zitat von DieSilbermöwe Beitrag anzeigen
Hallo Taro,

für dein erstes Gedicht finde ich es nicht schlecht. Du bringst das, was dich bewegt und dem Leser nahegehen soll, ohne Pathos und ohne Anklage rüber, und das ist gut gemacht.

Dabschi hat es etwas feingeschliffen, aber der Kern bleibt.
Vielen Dank, da habe ich immerhin noch etwas Gutes zustande bekommen!
Taro ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.07.2016, 10:56   #9
weiblich Taro
 
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Beiträge: 72

Zitat:
Zitat von Nöck Beitrag anzeigen
Diese Ungeduld oder auch "Nachlässigkeit" besaß ich zu Anfang auch. Möglichst schnell wollte ich mein neues Werk präsentieren und bekam, nicht anders zu erwarten, negative (aber doch konstruktive) Kritik.

Lass dir Zeit und lies dir dein Gedicht mehrmals laut vor. Wenn du ein einigermaßen ausgeprägtes Rhythmusgefühl hast, wirst du die Stolperstellen schnell entdecken. Damit meine ich z.B. eine unterschiedliche Anzahl und den Wechsel von betonten und unbetonten Silben in zusammengehörenden Versen. Dabschi hat das in ihrem sehr guten Vorschlag getan, merkst du den Unterschied beim laut Lesen?

Mach weiter so, du bist auf dem richtigen Weg, weil du die Flinte nicht direkt ins Korn geworfen hast

Liebe Grüße
Nöck
Die Idee mit dem laut vorlesen ist gut, das habe ich beim und nach dem Schreiben des Gedichts nicht gesagt - ist aber absolut sinnig. Danke für den Tipp!
Und danke, werde ich natürlich nicht!
Taro ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.07.2016, 10:57   #10
weiblich Taro
 
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Beiträge: 72

Zitat:
Zitat von Thing Beitrag anzeigen
Ich schlißw mich Silbwermöwe an.

Beste Grüße:
Romulus Thing
Dann auch an dich ein Dankeschön!
Taro ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.07.2016, 10:57   #11
weiblich Taro
 
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Beiträge: 72

Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Die Perspektive ist unsinnig.
Weshalb?
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