Deutschland Jammertal?

[Moonchild]

Heute schon gejammert?
Mit Kollegen auf Arbeit drei Stunden diskutiert,
wie schwer man es in der Firma hat und das völlig ungeniert?

Heute schon gejammert?
Über deinen deutlich zu geringen Lohn?
Zum Trost gönnst du dir ein nagelneues Smartphone?

Heute schon gejammert?
Lebensmittel werden immer teurer,
dass sahst du in einem Bericht,
auf deinem 110“ UHD Ungeheuer?

Heute schon gejammert?
Der Firma geht es schlecht,
jede Lohnerhöhung tut dir als Chef weh?
Traurig fährst du in deine Stadtrandvilla,
mit deinem 7er BMW?

Heute schon gejammert?
Wir im Konzern müssen kräftig sparen,
vorsorglich für die nächste Krise?
Ist das seit Jahren der Gewinnmaximierung,
die einzige Devise?

Heute schon gejammert?...

[Thing]

Hallo, moonchild -

Du bedienst hier leider nur Klischees.

LG
Thing

[Ilka-Maria]

Zitat von Moonchild

Heute schon gejammert?
Der Firma geht es schlecht,
jede Lohnerhöhung tut dir als Chef weh?
Traurig fährst du in deine Stadtrandvilla,
mit deinem 7er BMW?
...

Das kenne ich anders. Chefs jammern nicht über Gehaltserhöhungen, wenn ein Mitarbeiter sein Gehalt wert ist. Sie klagen über Ausfallzeiten des Pesonals durch Blaumachen, ungerechtfertigte Krankschreibungen, zehn bis zwanzig Zigarettenpausen pro Tag vor der Haustür, die pro Mitarbeiter locker zu zwei Ausfallstunden führen, Ausfallzeiten durch Schwätzchen, stundenlanges Surfen im Internet und private Telefongespräche, Materialschwund wegen Selbstbedienung für private Zwecke , und zwar vom Büromaterial bis hin zum teuren Werkzeug. Bei meinem letzten Arbeitgeber war es einmal im Jahr, nämlich zu Beginn der Sommer- und Gartenparty-Zeit, "normal", eine Wagenladung Besteck und Brotteller einkaufen zu lassen, weil diese Dinge aus der Firmen-Küche auf wundersame Weise verschwanden. So mancher Teller mit Essensresten verblieb allerdings in der Küche, jedoch im Treteimer, weil man sich nicht bücken musste und es keines weiteren Handgriffs bedurfte, das lästige Ding lozuwerden: Einfach fallen lassen war einfacher und schneller, als die Essensreste zu entsorgen und den Teller in die Spülmaschine zu stellen.

Wer angsichts dieser Einstellungen des Personals gerne Chef sein will, muss ein dickes Fell haben oder total irre sein.

[Thing]

Oder die junge Mitarbeiterin, die ausgerechnet einen Tag nach der Probezeit geschwängert wird.

[Moonchild]

Zitat von Thing

Hallo, moonchild -

Du bedienst hier leider nur Klischees.

LG
Thing

Das mag schon sein liebe Thing, aber sind es wirklich nur Klischees? Das sind Aussagen die ich so teilweise täglich höre und selbst erlebe, bzw. erlebt habe, auch wenn ich sie medienwirksam etwas überspitzt darstelle
Aber im Grunde haben sie ihre Richtigkeit. Außerdem ist jeder Text eine Frage, keine Aussage. Wer sich hier inhaltlich nicht wiederfindet, fühlt sich auch nicht angesprochen?!

Zitat von Ilka-Maria

Das kenne ich anders. Chefs jammern nicht über Gehaltserhöhungen, wenn ein Mitarbeiter sein Gehalt wert ist. Sie klagen über Ausfallzeiten des Pesonals durch Blaumachen, ungerechtfertigte Krankschreibungen, zehn bis zwanzig Zigarettenpausen pro Tag vor der Haustür, die pro Mitarbeiter locker zu zwei Ausfallstunden führen, Ausfallzeiten durch Schwätzchen, stundenlanges Surfen im Internet und private Telefongespräche, Materialschwund wegen Selbstbedienung für private Zwecke , und zwar vom Büromaterial bis hin zum teuren Werkzeug. Bei meinem letzten Arbeitgeber war es einmal im Jahr, nämlich zu Beginn der Sommer- und Gartenparty-Zeit, "normal", eine Wagenladung Besteck und Brotteller einkaufen zu lassen, weil diese Dinge aus der Firmen-Küche auf wundersame Weise verschwanden. So mancher Teller mit Essensresten verblieb allerdings in der Küche, jedoch im Treteimer, weil man sich nicht bücken musste und es keines weiteren Handgriffs bedurfte, das lästige Ding lozuwerden: Einfach fallen lassen war einfacher und schneller, als die Essensreste zu entsorgen und den Teller in die Spülmaschine zu stellen.

Wer angsichts dieser Einstellungen des Personals gerne Chef sein will, muss ein dickes Fell haben oder total irre sein.

Mit dem was du schreibst Ilka-Maria, hast du durchaus recht. Ich bin zwar kein Arbeitgeber in dem Sinne, habe allerdings trotzdem Verantwortung in einer Firma, für einige Mitarbeiter. Ähnliche Situationen, bzw. Episoden könnte ich auch erzählen...aber das lasse ich hier lieber mal.
Nebenbei wurde allerdings auch der Mitarbeiter und/oder Konsument in dem kleinen Text berücksichtigt!

Zitat von Thing

Oder die junge Mitarbeiterin, die ausgerechnet einen Tag nach der Probezeit geschwängert wird.

Diese Aussage kann ich nur schwer nachvollziehen! Auf einige Beispiele mag das zutreffen.
Jedoch werden heutzutage Mitarbeiter (Männer/Frauen) zum Großteil entweder befristet eingestellt und die Befristung wird oft verlängert, oder sie werden über eine Leihfirma vermittelt! Wenn also gerade die Frauen, nach einigen, manchmal vielen Jahren "fest" übernommen werden und anschließend schwanger werden...wo liegt das Problem?
Irgendwann müssen sie ja schwanger werden, wenn sie Nachwuchs in die Welt setzen möchten und die biologische Uhr tickt nun mal. Außerdem klagt doch dieser Staat über die zu niedrigen Geburtenraten!...

LG Moonchild

[Ilka-Maria]

Stimmt. Nach dem Abschicken meines Kommentars kam mir ins Bewußtsein, dass es sich bei dem Gedicht um Fragen handelt.

Richtig ist auch, was Helmut Kohl während seiner Kanzlerzeit bereits gesagt hat: "In Deutschland wird auf hohem Niveau gejammert."

Vielleicht ist das aber normal, denn der Mensch geht immer vom Standard der Gesellschaft aus, in der er lebt. Während in den 60er Jahren ein gebrauchter Opel 1200 der ganze Stolz eines gutverdienenden Facharbeiters war, musste es zwanzig Jahre später ein Mercedes sein. Wer heute etwas darstellten will, gibt sich aber auch mit dieser "Nuckelpinne" nicht mehr ab, sondern legt sich einen Porsche oder Jaguar zu. Urlaub im schönen Bayern auf einem Bauernhof, um mal wieder mit Tieren hautnah in Berührung zu kommen? Nö, es muss Ayers Rock, San Diego, eine Foto-Safari in einem afrikanischen Nationalpark oder eine Aida-Kreuzfahrt sein.

[Versard]

Ilka Maria, meinst du die Krankschreibung nach 26 Tagen durcharbeiten und der fehlenden Möglichkeit weiter Schmerzmittel zu nehmen weil die Toleranzgrenze überschritten ist? Oder die Zigarettenpause die man auf 3 Minuten eingrenzen muss weil das Telefon klingelt, ein Bewohner schellt oder der Obrigkeit gerade danach ist ihre Humanressourcen dazu zu verballern ein Klo zu entstopfen?

[Ilka-Maria]

Zitat von Versard

Ilka Maria, meinst du die Krankschreibung nach 26 Tagen durcharbeiten und der fehlenden Möglichkeit weiter Schmerzmittel zu nehmen weil die Toleranzgrenze überschritten ist? Oder die Zigarettenpause die man auf 3 Minuten eingrenzen muss weil das Telefon klingelt, ein Bewohner schellt oder der Obrigkeit gerade danach ist ihre Humanressourcen dazu zu verballern ein Klo zu entstopfen?

Versard, ich meine die Extremfälle, die jedoch zunehmen, wenn sich das Betriebsklima verschlechtert, was von den Vorgesetzten oft genug ignoriert wird, aber kein Betroffener den Mumm hat, darüber zu sprechen. Was die Zigarettenpausen angeht: Am Hinterausgang gibt es kein Telefon, und sowie mehr als zwei Personen dort zusammentreffen, gibt es mehr zu bequatschen, als in drei Minuten möglich ist. Diese "Treffs" finden aus einem einfachen Grund statt: Immer mehr Büros werden mit Sprinklern ausgestattet, wodurch das Rauchen am Arbeitsplatz nicht mehr möglich ist.

Mit anderen Worten: An solchen Entwicklungen sind nicht nur die Arbeitnehmer schuld; jedoch geht ein solches Verhalten zulasten der anderen Mitarbeiter, die in dieser Zeit die Ausfallzeiten ihrer Kollegen kompensieren müssen.