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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen.

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Alt 06.10.2016, 18:28   #1
männlich Moonchild
 
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Standard Superfrau/-mann

Niemand nennt uns Superfrau, oder -mann,
doch darauf kommt es auch nicht an.
Nicht Film und Fernsehen sind unsere Bühne.
Wir sind auch nicht der der Starke,
der Tollkühne.

Man nimmt uns kaum wahr und
wenige kennen unsere Taten.
Trotz allem kümmern wir uns ganz und gar,
um die wirklich wichtigen Dinge,
bewahren so manchem vor größerem Schaden!

Ruhm und Ehre werden uns nicht zu teil,
darin finden wir auch nicht unser Seelenheil.
Nein, wir machen die Drecksarbeit,
abseits von großem Glamour.
Wer Hilfe benötigt, dem helfen wir immer!

Ein Lächeln ist oft unser einziger Lohn,
wir brauchen keinen goldenen Thron.
Zu wenige gibt es,
die so Denken und Handeln auf dieser Welt.
Es dreht sich nicht alles ums große Geld!

Geändert von Moonchild (06.10.2016 um 20:18 Uhr)
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Alt 06.10.2016, 20:58   #2
weiblich Ilka-Maria
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Dieses Gedicht ist für mich eine Herausforderung - nicht formal, sondern inhaltlich; denn ich bin der Meinung, dass es ein völlig falsches, klischeehaftes Bild vom Beruf des Schauspielers aufstellt. Der Star wird als Superfrau oder Supermann gedacht, als Selbstdarsteller, der nach Glamour, dem goldenen Thron und dem großen Geld strebt. Ihm entgegengesetzt wird das Bild des hilfreichen und bescheidenen Durchschnittsmenschen, der allein sich um die wichtigen Dinge des Lebens kümmmert, von dem es aber leider zu wenige gibt. Perfekter kann Schwarzweiß-Malerei kaum ausfallen.

Abgesehen davon, dass wir alle seit Kindesbeinen Schauspieler sind, also jeder Mensch die Kunst des Verstellens mehr oder weniger gut beherrscht, würden die wenigsten von uns freiwillig auf eine Schauspielschule gehen, wenn sie wüssten, was für eine harte Lehre das ist. Hat es ein ausgebildeter Mime zu einem Engagement geschafft, wird die Sache nicht leichter. Nämlich nicht die Buchhalterin oder der Fließbandarbeiter, die sich nach Feierabend in die gemütlichen Fernseh- oder Kinosessel setzen, haben die Drecksarbeit gemacht, sondern der Star musste sich im Schlamm wälzen, durch schmutzige Gassen rennen, sich mit Antagonisten prügeln, auf verschwitzten Pferden reiten, Staub atmen, Fechtkämpfe bestehen, oftmals zwischen zwei Sets wechseln, stundenlang in der Maske sitzen und obendrein - um eine Rolle glaubhaft zu präsentieren - seinen Körper monatelang malträtieren. "Nebenbei" noch meterhohe Stapel neuer Drehbücher lesen und sie mit dem/den Produzenten und dem potentiellen Regisseur diskutieren. Und das ist nur eine kleine Auswahl dessen, was dieser Beruf mit sich bringt, in dem kein Tag wie der nächste ist.

Glaube mir: Ich würde das nicht machen wollen. In diese Welt muss man hineingeboren werden (was oft der Fall ist, da gibt es nicht ohne Grund Dynastien) oder von der Schauspielerei besessen sein.

Welche Aussage mit den Gedicht getroffen werden sollte, ist mir klar, aber die dafür gewählte Gegenüberstellung finde ich völlig ungeeignet. Dafür hätten sich die Sportreporter (weibliche Kollegen eingeschlossen), die in Hundertschaften von den Fernsehsendern zu Großereignissen geschickt werden, obwohl jeder einzelne von ihnen über nichts anderes als dieses eine Ereignis berichten kann, aber dennoch fürstlich auf Kosten der Zwangsgebührenzahler entlohnt wird, besser geeignet. So sehen Traumjobs aus!

Nix für ungut. Aber die Schauspielerei eignet sich nicht für Dein Gedicht, dazu ist der Job zu hart.

Besten Gruß
Ilka
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Alt 06.10.2016, 23:16   #3
männlich Moonchild
 
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Hallo liebe Inka-Maria.
Das ist deine Interpretation des Textes. Dies wollte ich aber damit nicht ausdrücken! Es geht hier nicht um den Schauspieler per se, sondern um die fiktionale Person, die von Film und Fernsehen geschaffen wurde. Die waren Superfrauen, bzw. Männer sind meiner Meinung diejenigen, die sich im Ehrenamt, oder gemeinnützig engagieren.
Ich würde mir nie anmaßen, den Beruf des Schauspielers, oder sonstige Berufe abzuwerten!

Beste Grüße
Moonchild
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Alt 06.10.2016, 23:32   #4
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Moonchild Beitrag anzeigen
... sondern um die fiktionale Person, die von Film und Fernsehen geschaffen wurde. Die waren Superfrauen, bzw. Männer


Filme bilden das Leben ab, und Schauspieler versuchen, die Probleme der Menschen in deren Alltag nachzustellen. Sie fühlen sich in diese Menschen ein.

Du scheinst die "Übermenschen" zu meinen, eben Superman, Spiderman, Dark Knight usw. Aber das ist Phantasy. Außerdem vermischst Du den Schauspieler mit der Figur, die er darstellt. Superman, Spiderman usw. haben mit Glamour und dem großen Geld nichs zu tun, sie sind lieber damit beschäftigt, die Welt vor dem nächsten Untergang zu retten.

Eigentlich tun sie nichts anderes als der Buchhalter, der täglich seiner Pflicht genügt, und die Hausfrau, die einmal pro Woche die Hemden ihres Gatten bügelt, damit er adrett an seinem Arbeitsplatz erscheinen kann: Das, was notwendig ist, die Welt am Laufen zu halten.

Aber egal, die Botschaft Deines Gedichtes habe ich dennoch verstanden. Vielleicht kommt es alleine darauf an.

Liebe Grüße und gute Nacht,
Ilka
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Alt 06.10.2016, 23:47   #5
männlich Moonchild
 
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Ich hoffe und denke, dass wir uns darauf verständigen können, dass die Botschaft des Gedichtes trotzdem herüber gekommen ist .

Liebe Grüße und gute Nacht,
Moonchild
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Alt 08.10.2016, 18:44   #6
weiblich DieSilbermöwe
 
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Beiträge: 6.711

Zitat:
Zitat von Moonchild Beitrag anzeigen
Hallo liebe Inka-Maria.
Das ist deine Interpretation des Textes. Dies wollte ich aber damit nicht ausdrücken! Es geht hier nicht um den Schauspieler per se, sondern um die fiktionale Person, die von Film und Fernsehen geschaffen wurde. Die waren Superfrauen, bzw. Männer sind meiner Meinung diejenigen, die sich im Ehrenamt, oder gemeinnützig engagieren.
Ich würde mir nie anmaßen, den Beruf des Schauspielers, oder sonstige Berufe abzuwerten!

Beste Grüße
Moonchild
Mit der Erklärung habe ich das Gedicht verstanden; bei waren fehlt ein "h", nicht weil ich auf Rechtschreibfehlern herumreiten will, sondern weil es dann verständlicher wird, weise ich darauf hin.
DieSilbermöwe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.10.2016, 21:07   #7
weiblich Eiskönigin
 
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Das erinnert mich an das Lied "Die wahren Helden" von den Wise Guys
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Alt 09.10.2016, 02:45   #8
männlich Moonchild
 
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Zitat:
Zitat von DieSilbermöwe Beitrag anzeigen
Mit der Erklärung habe ich das Gedicht verstanden; bei waren fehlt ein "h", nicht weil ich auf Rechtschreibfehlern herumreiten will, sondern weil es dann verständlicher wird, weise ich darauf hin.
Ich würde den eingeschlichenen Fehler gerne korrigieren, leider ist Dies jedoch nicht mehr möglich.
Moonchild ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.10.2016, 02:47   #9
männlich Moonchild
 
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Zitat:
Zitat von Eiskönigin Beitrag anzeigen
Das erinnert mich an das Lied "Die wahren Helden" von den Wise Guys
Wenn dem so ist, dann ist es Zufall. Ich kenne zwar die Band, aber kaum ein Lied, geschweige denn die dazugehörigen Texte.
Moonchild ist offline   Mit Zitat antworten
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