Liebe

[Füllfeder]

Mitten in der Stille des Tages,
fällt ein Schweißtropfen zu
Boden.
Ein Lidschlag –

Mit der Feder malt sie Serifen
auf ein schwarzes Papier,
kaum sichtbar.
Liebe –

Die Uhr in weiter Ferne,
wenn man liebt.
Die Zeit bleibt stehen.
Ein Ausatmen –

Das Blatt segelt langsam
zu Boden.
Sie hebt es nicht auf.
Unbeweglich –

Ein Kuss in den Nacken.

Hallo, ich grüße dich

Netter Einstand.
Ja, Liebe kann so sein - sie zeigt sich in vielen Formen.
Du hast eine herausgesucht, die wir Poeten und Lyriker lieben =)


Ich wünsch dir hier alles Liebe!
sk bzw. TA

[Füllfeder]

Meine liebe sk,
(*freu*), was für ein schönes Bild Du hier hast, so hübsch!
Danke für das schöne erste Kommentar, Danke!
lg ff

[Franke]

Hallo Füllfeder!

Da haben wir ja das erste Gedicht!

Als ich den Titel gelesen habe, hatte ich schon die schlimmsten Befürchtungen, was den Text angeht, denn als innovativ kann man die Überschrift beileibe nicht bezeichnen.

Aber vom Gedicht war ich dann doch angenehm überrascht. Es handelt sich hier um eine stille Betrachtung von Liebe ohne großes Getöns und das kann man durchaus so stehen lassen.

Allerdings würde ich den letzten Satz weglassen, das ist mir dann doch zu direkt und zerstört mir dieses stille Bild.

Noch eine Anmerkung: Müsste es in Strophe 2 nicht "Streifen" heißen?

Ein Einstieg, der Lust auf mehr macht!

Liebe Grüße
Manfred

[apnoe]

liebe füllfeder,
dein gedicht ist eine fast elegisch lange sekunde, eine momentaufnahme. und sie gefällt mir ganz gut, trotz der einfachheit oder wegen...

aber, es gibt ein paar dinge, die besser ankommen, wenn man sie vermeidet.
zuerst: der titel: liebe ist so häufig benutzt wie das a vom alphabet.
das wort liebe in allen varianten würde ich auch im text vermeiden, weil es zum beispiel dieses poetische bild der s2 einfach wie mit einem dampfhammer zerquetscht.
nicht ganz so gut gefällt mir der etwas erzwungen gleichmäßig wirkende aufbau.(- wort, letzte zeilen)
aber die idee an sich ist hübsch, einen kuss in den nacken zu beschreiben, wenn man gerade voll konzentriert ist.

ich weiß nicht, ob du mit dieser kritik etwas anfangen kannst, aber ich denke, du könntest dadurch noch etwas mehr strukturierte tiefe in deine aussage hinein bekommen.
lieben gruß, gern gelesen.
a

nö, franke, es heißt sicher serifen..

[Füllfeder]

Hallo Franke,
ja, der Titel... wenn ich ein Gedicht sehe, das diesen Titel trägt, klicke ich es zumeist nicht an. Einfach, weil es zumeist schon tausendfach gelesen worden ist. Aber, ich hatte einfach Mal Lust mich einzureihen.
Es heißt schon Serifen. Das sind die hüschen Schnörksel bei den alten Buchstaben. In der Kalligrafie sind das Serifen.
Der Kuss in den Nacken... ja, hab ich auch lang überlegt, aber dieser Kuss WIRD BEKOMMEN. Das ist ja das Schöne. Mein Mann hat das gerade getan, als das Gedicht zu Ende war. Das fand ich passend. Herzlichen Dank für die schnelle Kritik, lg Cori

Hallo Apnoe,
ich hab ja Franke schon einiges dazu geschrieben. Ich weiß, der Titel ist Kotze und das brauchen wir nicht zu beschönigen. Ich finde es wiederum schön, dass Dir der Kuss in den Nacken gefällt. Du hast genau die Situation erkannt - in die Konzentration hinein ein Kuss. Schön. Das ist fein. Ich weiß schon, was Du bemängelst. Ich schmeiße in die Stille und Ruhe das Wort LIEBE. Aber, die schwingt doch immer mit, egal, was man tut. Das meinte ich.
DAnke, al cori

[michlana67]

=) einfach schön

[Füllfeder]

Hallo Lana...

"einfach schön" das ist auch Dein Kommentar,
vielen Dank dazu.

Al ff

[Kirmesbollo]

hallo füllfeder,
für mein empfinden, und nur unter diesem gesichtspunkt betrachte ich
deinen text, ist das auch ein gelungener einstand.
mich störte der titel auch nur solange, bis ich mich überwunden hatte,
das gedicht selbst zu lesen.
ja, eine gelungene momentaufnahme, unaufdringlich, unkitschig, unpathetisch
und meiner meinung nach kann es ausnahmsweise halten, was der so oft
misbrauchte titel verspricht.
schönes dingen, das: der kirmesbollo

[Füllfeder]

Hallo Kirmesbollo,
verzeih, das ist normalerweise nicht meine Art, aber ich bin heute leider nicht in der Verfassung (ich erwähnte schon einen Todesfall) viel zu schreiben,---
Ich danke Dir. Das ist mein Stil. Ich schreibe stinknormale Sätze herunter und hoffe, dass sie irgendwie berühren könnten. Fakt ist, wenn sie mich berühren, dann ist die Welt schon Mal in Ordnung. Das hier war ein Situationsbericht. Ich schreibe selten in der Ich-Form, wenn ich über mich schreibe. Aber, das hier, das ist meines. Danke!
lg Füllfeder