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Alt 09.12.2008, 23:47   #1
kenjin
 
Dabei seit: 08/2008
Beiträge: 36

Standard Insha'Allah - So Gott will

Insha'Allah - So Gott will!

Ist es nicht eines der Bereiche,namentlich die "Religionen" dieser Erde und eventuell "Erfindung", die am meisten fasziniert, da der "Raetselspass" endlos scheint? Eine Thematik die ueber die Jahrhunderte immer und immer wieder diskutiert, aber nie ein Ende zu haben scheint. Es spielt nicht im geringsten eine Rolle, ob man eine "Konfession" ausgesprochen, oder zu den "Agnostikern/Ignostikern", oder letzten Endes, sich zu den "Atheisten" zaehlt. Wahrlich fuer alle genannten Gruppen, haelt genau jenes Thema, reichlich Zuendstoff bereit, fuer hitzige Diskussionen, in denen ein jeder etwas beizutragen hat. Ob nur im einfachsten Sinne, also eine Ablehnung, oder Zuneigung, oder mit schlagkraeftigen Argumenten der "Theologie".

Interessant, wird dieser Bereich des menschlichen Denkens, aber ein jeher nur, durch die ausgeloeste Begeisterung, im Rahmen eines Pro und Kontra. Sollte ein erneutes Mal, ein Diskurs stattfinden, so manifestieren sich Schlachten, die von edlen Recken aller "Ueberzeugungsrichtungen", mit erhobenen Fahnen, bis "zum bitteren Ende" ausgefochten werden. Ein Kampf, dem Tic-Tac-Toe gleich, ohne Gewinner und Verlierer.
Doch, alsbald sich am Horizont erneute Fronten erheben, entbrennt erneut ein schillernder Zwist, der seit langen Zeiten, die "Glaubenskrieger" motiviert, ihre Schwerter zu wetzen, um "blutig" ihren seit Aeonen gefochtenen Kampf, auf ein Neues auszutragen.

Was aber nun, vermag eine derartige Inbrunst auszuloesen?
Ist es der kleine Stich im Hinterkopf, der uns ueberfordert mit unserem Menschsein und zur „Religion“ in irgend einer Form treibt?

Wie klein ist doch die menschliche Seele am Tage ihrer Geburt, wird sie doch geworfen in ein Sein, das sie bei weitem nicht fassen, nicht begreifen kann, bis zum Ende ihrer Tage. Die kleine Entitaet, die ihren organischen Koerper ueber einen Zeitraum ausbildet, auf dem Boden raeckelt, nichts wissend nichts verstehend, zu beginn geleitet nur durch „ihres Gleichen“. Und doch haben auch sie nichts, was Sie ihrem „Kleinen“ geben koennten.
So wandert der kleine Mensch, zum Anbeginn seines Lebens, tapsend in Duesertnis. Aber, die Frage was es ist, foerdert es erst sehr spaet zu Tage, lernt was die anderen "grossen Wesen" ihm lehren. Eventuell, geben die "Grossen" ihm zeitig ein Ziel und Meinung, geben ihm, was sie "Religion" nennen. Doch der Morgen wird grauen, moeglicher Weise nicht bei allen, denen es sich die Frage stellt, nach seinem Sinn.
Oh, wie entaeuschend ist die Antwort, auf eine Frage auf die es keine Antwort gibt.
Nach all den Jahren, nach all den Erfahrungen, nun letztendlich, keine Erkenntnis auf das allumfassende "Wie".

Zweifellos, nicht ein jeder moechte den "Hintergrund" seiner "Existenz" erfahren.

Der moderne Homo Sapiens Sapiens, gebildet, studiert, oder auch nicht, will der „Geschichte“ auf den Grund gehen.
Speziell in der westlichen Hemisphaere, stoesst man schnell auf das ein oder andere Buch, welches einem die Loesung verspricht. Sei es nun "Koran", "Bibel" und "Tora", sie alle versprechen Erklaerung des Lebens, im Grunde genommen, die selbe Art und Weise. Oh, wie fuerchten wir doch uns selbst und unser Ende und hier, Heureka, stehen in Wort und Schrift all die Antworten. Sie bieten uns Wegweiser, Deutung, die den Durst nach der grossen Frage zu stillen suchen. Sie sagen uns unisono, wir sind nicht allein, es wird ueber uns gewacht und nur der, der grosse und gute Taten vollbringt, wird „Erloesung“ seines „irdischen Daseins“ erlangen und dem Leid des Lebens entfliehen.
Jene Attribute sollen wir uns zu eigen machen, die "goettlich" sind, die in den "Schriften" immer erneut auf den zeigen, dem "Schoepfer der Himmel und der Erde". Wie angenehm die Versprechen, fuer die, die den Worten folgen, so schrecklich werden die Folgen sein, derer die sie missachten!

Die Schwierigkeit besteht nun darin, blind zu gehorchen, oder ueber diese Ueberlieferungen nachzudenken.
Im Ansatz, warum benoetigt der Mensch ueberhaupt einen "Schoepfer"? Uns ist die Kausalitaet gelaeufig. Jede Wirkung muss zwangslaeufig eine Ursache besitzen, so auch fuer unser "Universum". Ein Knall und es ward Licht? Da steht die moderne Physik im Dunkel und die "Weltreligionen" koennen hier Punkten, da sie durch eine hoehere "Wesenheit", die Entstehung unserer Erde und des Universums, einigermassen plausible erscheinen lassen. Nicht nur das, auch wird uns ein Verhalten erklaert, welches wir annehmen sollten, um unser befristetes und mit einer fuer, emotional begabte Wesen wie uns, schrecklichem Ereignis fuer die, die es miterleben, dem "Tod", endet.

Jene "Schriftstuecke", die sie doch Antwort versprechen, werfen vermehrt Fragen auf.
Da die Prinzipien, der "grossen Religionen", alle auf Erloesung enden und sich nur durch Nuancen unterscheiden, im Allgemeinen aber stets die selbe Aussage treffen, so moege mir verziehen werden, werfe ich sie allesamt in einen Topf.

Immer im dunkel nicht wissend was es ist und nicht einmal befaehigt mit einem eigenen Willen, schreitet der Mensch voran, ward geboren im Unwissen, nach kurzer Zeit wissend, dass sein Lebensende, ein trauriges und leidvolles Ereignis sein wird, ist ihm nun eine Weisheit zugestellt, die einem Fabrikatsfehler aehnelt, wie seine Spezies.
Allem voran ein "Gott", "der/die Angerufene". Unsere "grosse Religionen", erzaehlen uns wieder und wieder, von dem „allmaechtigen, allwissenden Wesen“, dass, all das, was wir als „Realitaet“ bezeichnen, schuf.
Nun hat uns dieses "Wesen" verkuendet, meist durch Erscheinung, gegenueber eines "normalen Menschen", dass es existiert und expliziet nur diesem „einem Menschen“, seinen „Willen“ offenbart. Ein „normaler Mensch“ kehrt zurueck, vom „Ort einer Offenbarung“ und erklaert, er verkuende nun eines "Gottes Wort", ein Wort, welches man in "allen Religionen" findet, gut zu sein, rechtschaffend zu sein, Diener des Glaubens zu sein, um belohnt zu werden mit“ Leben, ewigen Leben“.
Meine stark begrenzte Auffassungsgabe, wird hier schon in die Schranken verwiesen.

Die Aussage ist, wiederholt, identisch, sei ein guter braver und moralischer Mensch, so wird dir, die Pforte "zum ewigen Leben" gewaehrt, waerend dem, der nicht glaubt, unsagbares Leid erleben wird.

Schwierig zu verstehen ist nun:
*Eine allmaechtige Wesenheit, mochte angebetet werden, von bei weitem unterlegenen und ohnmaechtigen Menschen
*Eine allmaechtige Wesenheit, die die Menschen nach seinem Vorbild erschuf, die dem Menschen Eigenschaften wie, Liebe, Gutmuetigkeit, Vergebung, Rechtschaffenheit, Moral, Zorn, Neid, Hass, Egoismus, die also genauso schlecht/gut sein muss wie die Menschheit selbst
*Eine allmaechtige Wesenheit, die eine Welt erschuf in der Fortbestand durch Morden und Verzehren anderer Zwang ist
*Eine allmaechtige Wesenheit die bei der Erschaffung ihrer Welt im Sinne hatte, unzaehliges Leid in den Lebewesen, durch furchtbare "Krankheiten" zu saehen
*Eine allmaechtige Wesenheit, die es gestattet sich das ewige Leben durch den "Kauf guter Taten" zu erstehlen und die sich ehrlich dem wehren, bestraft
*Eine allmaechtige Wesenheit, die die Menschheit aufgrund eines unfreien Willens, keine Wahl zur Handlung laesst
*Eine allmaechtige Wesenheit, die nicht gesehen werden will von ihren Untertanen

So offenbart sich nun „Gott“ seinen Untertanen und schenkt uns „Erloesung“, wen wir glauben, an seine Worte geschrieben in „seinem Buche“.

Ist nicht vielleicht "Religion," die fiktive Antwort fuer uns „kleine Menschen“, die wir allein gelassen in einem „Kosmos“, in einem Grossen dahintreiben, geworfen in ein „Leben“, ungefragt und ungewollt?
"The gap" das gefuellt wird, um uns die „Welt“ auszumalen, mit den Worten, die „Gott“ fuer uns schrieb, vor langer Zeit, um „Pandoras vermaledeites Geschenk“ zu ertragen, die „Hoffnung“ auf ein „mehr“ im Leben, um nicht zu vergehen in einer „Leere,“ zu wissen, unser "Tod" ist nur der "Anfang"?
Zu Lebzeit im Unglueck, brauchen wir den Halt den uns unser „Glaube“ schenkt und ist nur der „Riemen“, der uns vor uns selbst, beim Blick in den „Abgrund“, den letzten Halt verspricht?

In modernen Zeiten, erfanden wir das Buch, welch nun einhergeht mit alter Ueberlieferung, ein Altbekannter, ein guelden funkelnder Koerper, der im Dieseits die Seele haelt. Wir fanden Gott und erfinden ihn erneut. Jetzt ist er ein anderer, aber Pergament und Tinte zeugen schon von dem "Neuen Gott" und diesmal koenne wir ihn greifen...
Und wir alle wollen ihn greifen!
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