Ein Vulkan erzählt

[gummibaum]

Noch grünt mein Hang auf Aschengrau,
und in den stillen Mund,
von Schnee gerändert, schaut das Blau
bis auf den Fels am Grund.

So freundlich mild wirkt dieses Bild,
dass man es dankbar schaut
und traulich auf des Berges Schild
sich seine Hütte baut.

Doch tief im Krater, unterm See,
bedrängt mich wirres Blut,
umspannt ein Herz aus Stein das Weh
und birst an seiner Glut.

Hoch auf schießt leuchtend in die Nacht
verflüssigtes Gestein,
und eine rote Aderpracht
gerinnt ins Tal hinein.

Verbrannt ist alles Leben, nackt
und aschfahl das Gestein.
Doch pulst mein Blut jetzt leicht im Takt
und lässt mich friedlich sein...

[Ex-Richmodis]

Lieber Gummibaum,

da kribbelt es in mir vor beim Lesen deines Gedichts.

https://de.wikipedia.org/wiki/Vulkaneifel

Dort in der Vulkaneifel bin ich früher oft gewandert.
Obwohl dort seit über 10000 Jahren kein Ausbruch mehr war, ist an den Maaren immer noch die Spannung, die du beschreibst, spürbar durch die aufsteigenden vulkanischen Gase in den Gewässern, die durch Blasenbildung zu sehen sind.

Und die Vulkane können auch wieder aktiv werden. Und das bei uns vor der Haustür. Das wissen viele gar nicht.

Ich habe dieses Gedicht gern gelesen. Nicht nur der Inhalt, auch die elegante Sprache und Wortwahl und die Bilder (stiller Mund, von Schnee gerändert). Kann ich was lernen.

LG Richmodis

[gummibaum]

Liebe Richmodis,

danke für dein Lob und die Informationen. Naturgewalten begeistern mich einfach. Ich war noch nie bei einem Ausbruch dabei. Aber fühle manchmal so ähnlich.

LG gummibaum

[Gylon]

Lieber gummibaum,
ich habe deine Beiträge bereits vermisst und schon brichst Du wieder mit Wortgewalt aus. Super!

Liebe Grüße Gylon

[gummibaum]

Das ist mein vulkanisches Temperament. Danke, lieber Gylon.

LG gummibaum