Gedicht #137 (B5)

[InRotenTränen]

#137 Buch5

Ich baue mir Brücken durch die Welten
und wandere durch alle Gebirge und Täler.
In meinem Sein bin ich stets bescheiden,
doch reicht mein leichtes und ruhiges Leben nicht.

Wenn ich mich langweile oder sogar in die Leere verliere,
schlag ich mit aller Gewalt ein Feuer in die Nacht.
Ich bin so vergänglich, wie mein Wille es will
und kann durch jeden Herzschlag ganz zerbrechen.

Die Liebe und die Freude bewahre ich in Erinnerungen
und sehe leider zu oft zurück in die Vergangenheit,
denn dort wo Sonne scheint, gibt es die dunkelsten Schatten.
Die Sehnsucht bezwingt in mir jeden guten Gedanken.

Im leeren Raum schwebe ich still umher
und kein Denken entsteht in dieser unheimlichen Ruhe.
Ich bin nicht mehr und lerne mich aufzulösen.
Ich spür, ich muss etwas opfern um mich zu befreien.

Ich bin mir selbst mein Opfer in dieser Not
und rette mich vom Tod ins Leben durch Blut.
Ich hasse es, doch bewahrt es mich vorm ungewollten Sterben
und es scheint egal wie tief die neuen Wunden sind.

Ich lebe mein Theaterspiel in tödlichen Kreisgedanken,
doch erkenne, dass ich in Freundschaft Zuflucht finde
und baue mir wieder neue Brücken durch neue Welten
und weiß jetzt, dass ich nicht nur wandere sondern auch entdecke.