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Sonstiges Gedichte und Experimentelles Diverse Gedichte mit unklarem Thema sowie Experimentelles.

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Alt 11.03.2013, 13:42   #1
männlich Schmuddelkind
 
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Standard Einerlei

Hast du denn schon die Nacht gekostet?
Sie treibt so träg im Mai.
Der Mond klingt heute so verrostet,
als wärs ihm einerlei.

Die Pappeln tanzen lustlos Ska
und werden allgemein.
Die Sterne funkeln hell und klar
und fügen sich nicht ein.
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Alt 11.03.2013, 14:42   #2
weiblich Ex Carina M.
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Liebes Schmuddelkind,

welch ein genialer Gedanke, diie Pappeln Ska tanzen zu lassen.

Allerdings musste ich mich erst einmal schlau machen, was Ska eigentlich ist.
Deine schönen und oft auch tiefgründigen Texte sind mir aber keineswegs einerlei.
Ich lese dich gern.

Lieben Gruß,
Carina
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Alt 11.03.2013, 14:43   #3
männlich El Machiko
 
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Frei nach dem motto egal is 88 was?
Naja solang weilig muss dat nich sein. Es gibt ja noch die Enkelkinder und die wollen das eh nicht sehen.
Mir tut nur die jetzzige genereation an rentner zu dieser zeit, in diesem land und auf diesem planeten leid, den sie werden nie wieder die möglichkeit haben den wert der playstation zu erkennen.
El Machiko ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.03.2013, 15:47   #4
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Schmuddelkind Beitrag anzeigen
Der Mond klingt heute so verrostet, ...
Wieder so eine ausgefallene Idee, Schmuddel ... ein mutig gesetztes Bild. Ich warte schon auf die Einwände der kompromisslosen Realisten.

Ska musste ich auch erst mal nachsehen; sieht aus wie gymastische Übungen.

LG
Ilka
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Alt 11.03.2013, 16:08   #5
weiblich Ex Carina M.
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Zitat:
Der Mond klingt heute so verrostet,
Guter Mond, du gehst so stille.

Was ich damit sagen will ist, der Gang des Mondes ist manchmal rostig.
Ex Carina M. ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.03.2013, 20:07   #6
männlich Schmuddelkind
 
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Danke für die lieben Kommentare!
Freut mich sehr, dass es euch so gut gefällt. Mir gefällt es nämlich auch und das ohne zu wissen, wieso eigentlich genau.

Zitat:
welch ein genialer Gedanke, diie Pappeln Ska tanzen zu lassen.
Ja, manchmal tun sie das.

Zitat:
Frei nach dem motto egal is 88 was?
Naja solang weilig muss dat nich sein. Es gibt ja noch die Enkelkinder und die wollen das eh nicht sehen.
Mir tut nur die jetzzige genereation an rentner zu dieser zeit, in diesem land und auf diesem planeten leid, den sie werden nie wieder die möglichkeit haben den wert der playstation zu erkennen.
Da konnte ich den Bezug zu meinem Gedicht nicht so gut erkennen. Wie hast du das gemeint?

Zitat:
Ich warte schon auf die Einwände der kompromisslosen Realisten.
Ja, hab heute wieder so einen Einwand zum Gedicht eines anderen Users gesehen. Wer nicht versteht, dass es in der Lyrik eben nicht darum geht, exakt und wahrheitsgetreu zu beschreiben, läuft an der Sache vorbei. Aber ich lasse sie laufen...

LG
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Alt 11.03.2013, 20:28   #7
männlich El Machiko
 
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Hmm. wegen nacht gekostet und Mond verrostet dachte ich es geht um sex nach den wechseljahren oder wie sieht das in deinen augen aus?
....
Verdammt was meinst du dann?
El Machiko ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.03.2013, 20:33   #8
männlich Schmuddelkind
 
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Du hast ja Assoziationen!

Nee, das meinte ich nicht (mit dem Problem habe ich mich noch nicht beschäftigt). Aber ich finde es interessant, was man alles in so einem Text erkennen kann; macht die ganze Sache lebendig und reich.

LG
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Alt 11.03.2013, 20:49   #9
weiblich strubbel
 
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Also, auf diese Assoziation bin ich auch gar nicht gekommen. Auf jeden Fall gefällt mir dein Gedicht richtig gut. Gerade die Bilder, die du verwendest, sorgen dafür, dass jeder an etwas anderes denkt.

Doch, richtig klasse
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Alt 11.03.2013, 21:27   #10
männlich Schmuddelkind
 
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Hallo strubbel,

danke auch für deine positive Einschätzung.

Zitat:
Gerade die Bilder, die du verwendest, sorgen dafür, dass jeder an etwas anderes denkt.
Du hast absolut recht: Ich denke, es ist vage aber nicht beliebig und das macht den Reiz hier aus. Ich könnte darüber sinnieren, was ich mir dabei gedacht habe. Aber warum? Das ist eine psychologische, keine literarische Frage und zerstört doch nur die Vielfalt.

LG
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Alt 11.03.2013, 21:39   #11
weiblich strubbel
 
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Das stimmt total. Ich habe auch Gedichte mit so vagen Bildern geschrieben, dass jeder an etwas anderes denkt und das selbst ich manchmal beim späteren Lesen an etwas völlig anderes denke, als ich ursprünglich im Sinn hat. Gerade das, finde ich, macht Lyrik aus. Und wenn man es erklärt, dann lässt man diese Fantasiemöglichkeiten platzen. Das muss nicht sein
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Alt 12.03.2013, 12:46   #12
männlich Schmuddelkind
 
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Stimmt genau. In der Lyrik haben wir die seltene Chance, den Beschränkungen unserer kleinen Welt zu entkommen.
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Alt 12.03.2013, 14:20   #13
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Schmuddelkind Beitrag anzeigen
Stimmt genau. In der Lyrik haben wir die seltene Chance, den Beschränkungen unserer kleinen Welt zu entkommen.
Ist diese Chance wirklich so selten? Zeugt die Pop-Musik nicht vom Gegenteil? Da sind massenhaft gute Texte und Umsetzungen dabei.

Abgesehen davon folgte die Lyrik den größten Teil ihrer Geschichte Beschränkungen unterschiedlicher Art. Und machte die Menschen glücklich. Weil sie auf feste Formen vertrauen und dadurch von der Willkür des Alltags Verschnaufpausen einlegen konnten.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.03.2013, 14:27   #14
männlich Schmuddelkind
 
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Zitat:
Ist diese Chance wirklich so selten? Zeugt die Pop-Musik nicht vom Gegenteil? Da sind massenhaft gute Texte und Umsetzungen dabei.
Das zähle ich mal großzügig zur Lyrik hinzu. Aber die Sache ist doch die: wir sind so verloren in unseren Routinen, dass wir uns eine andere Welt kaum mehr vorstellen können, gar nicht daran denken. Die Philosophie und die Künste sind da zwei Refugien der bedrängten Seele, die nicht bedrängt sein, sondern gestalten will. Und beides steht jedem offen.

Zitat:
Abgesehen davon folgte die Lyrik den größten Teil ihrer Geschichte Beschränkungen unterschiedlicher Art. Und machte die Menschen glücklich.
Ich sehe darin keinen Widerspruch: die Beschränkung in der Form (der sich letztlich jeder Poet doch freiwillig unterwirft) ist ein Leitfaden zur Entfaltung der Kreativität. Man kann ihm folgen und auf Gedanken stoßen, die man im völlig freien Raum vielleicht nicht gefunden hätte oder man kann ihn ignorieren und sich seine Welt völlig aus sich selbst heraus bilden.
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Alt 18.03.2013, 12:28   #15
männlich Ex John D.
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Hey Schmuddelkind,

dein Gedicht hat mir sehr gut gefallen,
mich würde interessieren wie du dich beim schreiben gefühlt hast
bzw welche Empfindungen dabei eingeflossen sind.
Auf mich persönlich macht es einen sowohl sehnsuchtsvollen als auch
unbeschwerten Eindruck. Eine gelungene Mischung mit sehr kreativen Bildern!

liebe Grüße

John Dee
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Alt 18.03.2013, 20:57   #16
männlich Schmuddelkind
 
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Hallo John,

danke für deinen Kommentar! Freut mich sehr, dass das Gedicht dich angesprochen hat.

Zitat:
mich würde interessieren wie du dich beim schreiben gefühlt hast
bzw welche Empfindungen dabei eingeflossen sind.
Ich denke, es war ein Gefühl, das ich nur so beschreiben kann wie ich es mit diesen Bildern getan habe. Ich kann eigentlich nur werten: es war kein sehr angenehmes Gefühl, das in einer ziemlich einzigartigen Situation hoch kam.

Ich denke, letztendlich hat mich eine selbstverständliche Sache beschäftigt: die Welt dreht sich nicht um mich. Das ist keine weltbewegende Erkenntnis und doch wird sie in bestimmten Situationen relevant und tritt dann deutlich zu Tage. Manchmal ist das beruhigend, doch manchmal ist es schwer zu akzeptieren.

In diesem Fall wollte ich vielleicht einfach die Schicksalsergebenheit ausdrücken, die sich daraus in manchen Situationen ergibt. Die Umwelt macht einfach ihr Ding und ich kann nichts daran ändern. Dem Mond und anderen Dingen ist es gleichgültig, wie ich dazu stehe und ich glaube, dass das ein Teil der Empfindung war, die ich zum Ausdruck bringen wollte - vielleicht auch die Sehnsucht, doch etwas mehr bewegen zu können; da hast du recht.

LG
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