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Alt 30.03.2020, 10:53   #1
männlich dr.Frankenstein
 
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Standard Der innere Arbeitgeber

Wenn du mal jemand den inneren Schweinehund philosophisch erklären möchtest. Er ist der Arbeitnehmer der so gemütlich an seinem Arbeitsplatz rumsteht und alles macht was er tun soll, um seine Belohnung z.b. die monatliche Bezahlung zu bekommen. Er will auch nicht zu viel machen, denn es geht ihm ja um die Belohnung und am besten ist es, wenn der Weg dahin, nur Tätigkeiten beinhaltet die Spaß machen und schön sind.
Und wenn der Arbeitgeber dann sagt: "Ich könnte mal den Dachboden aufräumen."
Da hört der Arbeitnehmer(Schweinehund) garnicht hin. Es ist ja nicht unbedingt nötig.

Es gibt ja auch so Methoden, der Arbeitnehmer fantasiert mit dem Chef zusammen, was alles möglich ist und der Tag ist rum. Oder der Arbeitgeber hetzt den Schweinehund bis zum Burnout durch die Arbeit und gönnt ihm keine Ruhepause und dann kann er seine Belohnung garnicht genießen und sich was gönnen und auch der erste nicht, weil der Chef aus Fantasien ja nix macht und auch der Arbeitnehmer nix bekommt.

Aber auch sonst ist diese Vorstellung praktisch sich als seinen eignen Mitarbeiter zu sehen.
dr.Frankenstein ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.03.2020, 13:23   #2
weiblich AlteLyrikerin
 
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Lieber dr.Frankenstein,

Deinen Text finde ich interessant und amüsant, weil er einen neuen Blickwinkel auf den sog. "inneren Schweinehund" wirft. Doch deine letzte Anmerkung scheint mir etwas gewagt
Zitat:
Aber auch sonst ist diese Vorstellung praktisch sich als seinen eignen Mitarbeiter zu sehen.
Unsere Rollen als "Mitarbeiter" sind in der ökonomischen Realität sehr starken Entfremdungsprozessen unterworfen (Ausbeutung, Fragwürdigkeit bis Sinnlosigkeit vieler Arbeitsprozesse). Das würden wir bei der Umsetzung Deines Rollenspiels freiwillig, fröhlich auf unser gesamtes privates Leben übernehmen!

Übrigens: Falls meine Quellen stimmen, wurde der Begriff des "inneren Schweinehundes" im Rahmen der Durchhalteparolen der Nazis benutzt, wenn nicht gar erfunden.

Herzliche Grüße, AlteLyrikerin.
AlteLyrikerin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.03.2020, 13:36   #3
männlich dr.Frankenstein
 
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Moin, echt, von den Nazis erfunden. Das Wort erschien mir ja schon seltsam. Es heißt ja nicht inneres Faultier, darum dachte ich (der Begriff hat sich ja trotzdem eingebürgert, also muss er ja gut sein) das ja Schwein und Hund eher für das wahre Selbst stehen.

Nein, nein, so meine ich das nicht. Schließlich bist bin ich ja auch mein eigener Arbeitgeber und ich such mir ja die Arbeiten aus, als Arbeitgeber brauche ich gewissermaßen die Vision vom gemachten Abwasch zum Bleistift oder von einer Litfaßsäule auf dem Alexanderplatz und der Mitarbeiter der ich ja auch bin, sollte von dieser Vision überzeugt werden und natürlich sollte er auch die Kompetenz haben, sonst muss ich ihn zur Weiterbildung schicken.
Einige Arbeiten macht er ja von selbst, weil sie sich immer wiederholen.

Wiederum beute ich mich bestimmt auch manchmal aus, wenn ich als Arbeitgeber dem Arbeitnehmer irgendwas aufbürde was zu viel für ihn ist. Visionen haben ist ja leicht. Nur die ganze Arbeit.
dr.Frankenstein ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.03.2020, 13:41   #4
weiblich AlteLyrikerin
 
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Beiträge: 1.706

Zitat:
Nein, nein, so meine ich das nicht.
Das glaube ich dir sofort! Aber ich liebe es, über alle Implikationen einer Aufforderung nachzudenken.
AlteLyrikerin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 31.03.2020, 01:22   #5
männlich Ex-Ralfchen
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Beiträge: 17.302

hi F -

der i.S ist sicher der bessere teil des menschen, denn: schweine und hunde sind wesentlich bessere wesen als der mensch.dass das wort von den nazis stammt wusste ich nicht. auch sehe ich das teilweise ein wenig anders obschon du damit ziemlich interessant auf den einen + ein wenig auf den anderen arbeitgeber bezug nimmst. finde ich ebenso wie AL interessant. ich war nur kurze zeit nachdem ich die GLuVA wegen geldmangel verlassen musste nur 3 jahre angestellt. ein J als werebassistent und 2 jahre im marketing einer tageszeitung. dann startete ich meine werbeagentur unND HATTE MIT 25 jahren schon 20 mitarbeiter. da gabs nie einen druck und ich liess die menschen die entscheidungen treffen. wir trafen einander gesellschaftlich noch mehrer jahre nacHCDEM ICH DAS werkl verkauft hatte. das KB vom macintosh macht mich wahnsinnig. hab zu große hände. muss wieder zum win10 rechner, der ja wieder aufgestellt ist.

ciao
r
Ex-Ralfchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.04.2020, 08:31   #6
männlich dr.Frankenstein
 
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Ort: Zwischen den Ostseewellen ertrunken
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Beiträge: 5.467

Tschuldigung das meine Antwort so lange wärte. Das finde ich auch gut, auf Implikationen hingewiesen zu werden, erweitert meinen Horizont.

Ja also bist du ein guter Arbeitgeber. Hattest du auch mal Mitarbeiter die du für Idioten gehalten hast?
Da müsst ihr ja allerhand Werbung gemacht haben.
Auf jeden Fall noch interessant als Gegenteil der Implementierung des Stressfaktors.

Ich glaube ja manchmal hängt man, also im Alltag so in einer von beiden Rollen fest und der andere Teil wird nich ernst genommen oder als Strafe gesehen. Dabei können ja auch beide Freunde sein. Wie in deinem Beispiel mit der kleinen Tastatur.

Irgendwas wollte ich noch schreiben?

Ah jetz. Das Wort haben die Amis über die Nazis gesagt, hab ich jetzt wieder gehört.


Mfg
dr.Frankenstein ist offline   Mit Zitat antworten
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