Pechschwoazi Nocht

[jokal]

Pechschwoazi Nocht

Pechschwoazi Nocht ,
min Schicksoi vabandlt,
wos host den gmocht ?

Ziagst ma in Vorhong zua,
es is do vü zboid,
mecht nu gern lebm,
i bi nu net z`oit.

Mond hüf ma, nu is net z`spot,
bitt sche, moch ma d`Nocht
nu oamoi zum Tog.

Los aus Nocht, i mog net
und do ziagts mi hi,
i wü goar net dort sei,
wo i hiatzt bi.

Ziag net au Nocht,
schnö los mi sausen,
mog nu net kemma,
mia fongts au zum Grausn.

Meine Gedonkn san wirr,
mei Lebm ziagt vabei,
du ziagst mi hi,
i wü do nur dobleibm,
bittsche, geh los mi do frei.

Wos soid den des wern,
wonn i am end nimma bi,
muass den dös sei,
muass i do hi ?

D`Nocht fongt s`rumorn au,
geh zah di net long,
s`wird glei ois guat,
wos bist den so bong?

Nu wü i mi spreizn,
i mog net, i schrei,
daun heri an Schnoitza
und ois is vabei.

[Georg C. Peter]

Lieber Jokal,

da ich Deine Gedichte (zu 95% ) lesen und verstehen kann (diverse Österreich- Urlaube),
bin ich hin und weg von Deiner starken Reimkunst.

Das ist spannend bis zu letzten Zeile, authentisch, sympathisch und wortstark.
Woher am Ende der "Schnoiza" (Schnalzer) kommt, bleibt ungewiss.

Aber auch diese Zweideutigkeit gehört zu den Stärken Deiner Schreibkunst.
Das Düstere und Unheimliche passt wunderbar zu Deinem Stil.

Servus,
der Pfinztal- Schorsch

PS:
Auch bei diesen Zeilen wäre eine Übersetzung hilfreich. Mit einer kurzen PN an Ilka-Maria kannst Du das problemlos umsetzen.

[jokal]

Servus Schorsch,

erst einmal vielen Dank für deine positive Bewertung. Zu diesem Gedicht muss ich leider sagen, dass es keinen erfreulichen Ursprung hat (Freitod einer guten Bekannten). Dabei habe ich versucht mich im Gedanken in sie hinein zu versetzen. Na ja, dabei ist halt das rausgekommen.
Der Schnoitza ist der Knall beim Einschlag in ein Großfahrzeug.

Eigentlich mag ich solche Verse gar nicht, aber dann und wann reißt`s mir auch so was heraus.

Servus von Jokal