Scherbenhaufen der Vergangenheit

[Windhauch]

Wenn ich aufhöre zu staunen
hören die Sterne auf zu funkeln
die Welt wird all ihren Zauber verlieren
und meine Augen den Glanz glücklicher Tage

Aus meiner Seele wird das Lebendige weichen
der Missmut übermächtig und das Leben verblassen
die körperlichen und geistigen Kräfte werden schwinden
daliegen werde ich, kraftlos, verbittert und vergrämt

Dann kann die Zeit, jener uralte Greis
mich mit seiner kalten Hand widerstandslos greifen
meinen geschundenen Geist und Leib

durch einen kleinen Tropfen Leben schleifen
hindurch Krankheit, Alter und Tod
und auf den Scherbenhaufen der Vergangenheit werfen

zu längst vergangener Jugend und Schönheit
ausgelöschten Armeen und verrosteten Rüstungen
verfallenen Königreichen, überwucherten Burgruinen
und in Asche versunkener Städte

Aber halte ein Schicksal
es ist noch nicht soweit
warte ein wenig, hab keine Eile
denn Du weißt, wir werden uns wiedersehen

Verspüre ich doch tief in mir
daß ich nach dem Leben verlange
siehst Du noch dies kleine Licht in mir
schau nur, wie die Zuversicht, der Lebensmut
diese Glut zur Lebenslust neu entfachen

Noch bin ich stark und erhaben
magst Du auch der Herrscher
über Vergangenheit und Zukunft sein
hinfort mit deiner alten Knochenhand

weiche, denn der Augenblick

gehört nur mir allein