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Die Philosophen-Lounge Forum für philosophische Themen, Weisheiten und Weltanschauungen.

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Alt 21.06.2023, 01:05   #1
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Standard Vorrede zum Astroasatru

Meine geliebten Menschen,

in den weiten Gefilden der literarischen Werke, die sich auf vielfältige Weise mit der Frage nach eurem Wesen beschäftigen, möchte ich euch einen Text der Zuneigung und der tiefen Verbundenheit schreiben. Es scheint, als ob es zu eurem Menschsein gehöre, eine Vorstellung zu haben, was euch im Innersten ausmacht. Die Vielzahl an Veröffentlichungen mag den Eindruck erwecken, dass wir Menschen danach streben, jene fundamentalen Eigenschaften zu erfassen, die uns zu dem machen, was wir sind.

Doch lasst uns gemeinsam über diese Bilder des Menschen hinausblicken. Denn solche Vorstellungen dienen nicht nur dazu, uns zu bestimmen, sondern auch dazu, uns von allem anderen zu unterscheiden. Sie beschreiben uns nicht nur in positiven Attributen, sondern umfassen ebenso all jene Eigenschaften, die uns von Nicht-Menschen, sei es Tieren, Pflanzen oder Maschinen, abgrenzen.

Die Bedeutung von Menschenbildern reicht weit über die bloße Bestimmung eurer Natur hinaus. Ihr besitzt eine einzigartige Idealität, die in diesen Vorstellungen verewigt wird. Jede Konzeption des Menschen ist auf gewisse Weise eine Beschreibung dessen, was als menschliche Vollkommenheit gilt.

Doch sollten wir uns bewusst sein, dass Menschenbilder nicht nur theoretisch idealisieren, sondern auch normative Erwartungen an uns stellen. Sie verlangen von uns, dem theoretischen Idealbild zu entsprechen. In diesem normativen Aspekt gewinnen Menschenbilder eine politische Bedeutung. Denn um eine bestimmte Vorstellung des idealen Menschen als verbindlich für alle Mitglieder der Gesellschaft zu etablieren, bedarf es zwangsläufig politischer Instrumente wie Erziehungsmaßnahmen und der Besetzung von Machtpositionen.

Aus dieser Konstellation ergeben sich unausweichliche Konflikte zwischen konkurrierenden Menschenbildern, von denen jedes seine eigene Vorstellung über die menschliche Natur in die Gesellschaft einfließen lassen möchte. Die Auseinandersetzungen um die Gestaltung unserer Gesellschaft sind somit unvermeidlich.

Doch lasst uns in dieser Realität der Meinungsverschiedenheiten nicht die Essenz dessen vergessen, was uns als Menschen vereint. Denn jenseits der verschiedenen Vorstellungen und politischen Kämpfe sind wir in unserer Menschlichkeit miteinander verbunden. Uns verbindet die Fähigkeit zu lieben, zu lachen, zu träumen und zu schaffen.

Oftmals trennen uns die Fragen nach dem tieferen Sinn des Daseins, nach dem Leben jenseits des Todes und nach den unsichtbaren Kräften, die unserem Verstand entgehen, sie sind zwar seit jeher untrennbar mit der menschlichen Existenz verbunden, aber diese Fragen finden ihre Antworten in den unterschiedlichsten Religion und Mythen.
Die Anfänge religiöser Vorstellungen lassen sich bis in die Altsteinzeit zurückverfolgen, wo die ersten Zeugnisse einer mystischen Weltsicht entstanden.

Es ist schwierig, den genauen Zeitpunkt der Entwicklung erster religiöser Gedanken zu bestimmen. Die Menschen der Altsteinzeit, die mit Fantasie und Intelligenz gesegnet waren, entwickelten höchstwahrscheinlich bereits früh eine religiöse Vorstellungswelt, deren Inhalte uns jedoch verborgen bleiben. Obwohl es bislang keine eindeutigen Beweise für eine Religion des Homo erectus und des Homo präsapiens gibt, mehren sich die Anzeichen für religiöse Vorstellungen beim Neandertaler. Funde aus der Mittleren Altsteinzeit lassen uns erahnen, dass bereits zu dieser Zeit eine Art religiöses Weltbild existierte, auch wenn der religiöse Charakter dieser Funde von einigen Wissenschaftlern immer noch stark angezweifelt wird.

Die Mythologie ist ein Spiegelbild unserer tiefsten Verbindung mit der Welt um uns herum und den unsichtbaren Mächten, die in ihr wirken.

In den Geschichten und Mythen, die über Generationen hinweg erzählt wurden, finden wir eine reiche Symbolik und einen tiefen Einblick in die Naturgesetze und die Kräfte, die unser Dasein prägen. Jeder Gott, jede Göttin, jedes mythische Wesen verkörpert eine bestimmte Facette der Natur oder eine bestimmte kosmische Kraft. Sie personifizieren die Elemente, die Tiere, die Pflanzen und die Phänomene, die wir in unserer Umgebung erleben.

Die Mythologie erlaubt es uns, uns mit diesen Kräften zu identifizieren und uns mit ihnen zu verbinden. Sie gibt uns eine Sprache, um die Wunder der Natur zu beschreiben und zu verstehen. Durch die Geschichten von Helden und Heldinnen, von Schöpfung und Vernichtung, von Liebe und Konflikt können wir unsere eigenen menschlichen Erfahrungen in einem größeren Kontext sehen und tiefe Einsichten in das Leben gewinnen.

Die mythologischen Erzählungen sind nicht nur faszinierende Geschichten, sondern sie dienen auch dazu, uns moralische Lehren zu vermitteln und uns zu inspirieren. Sie bringen uns bei, in Harmonie mit der Natur zu leben, unseren Platz im Universum zu erkennen und die Weisheit und Schönheit der Welt um uns herum zu schätzen.

Lasst uns die Mythologie weiterentwickeln und ihr neues Leben einhauchen. In den alten Geschichten und Mythen finden wir die Essenz unserer Verbindung zur Natur und den Universumskräften, doch nun ist es an der Zeit, unsere eigene Geschichte zu schreiben und unsere eigene mythologische Identität zu formen.

In einer Welt, die sich ständig verändert und weiterentwickelt, ist es wichtig, dass auch unsere Mythologie mitwächst. Lasst uns neue Geschichten erzählen, die die Herausforderungen und Chancen unserer Zeit widerspiegeln. Lasst uns neue Symbole und Archetypen erschaffen, die die Vielfalt und Komplexität unserer modernen Welt repräsentieren.

Lasst uns die Verbindung zwischen Mensch und Natur in den Mittelpunkt stellen und die Bedeutung der Nachhaltigkeit und des Umweltschutzes in unsere Mythologie integrieren. Lasst uns die Kräfte der Technologie und der wissenschaftlichen Erkenntnis mit den alten Weisheiten vereinen, um eine ganzheitliche Sichtweise auf die Welt zu schaffen.

Unsere weiterentwickelte Mythologie kann uns dabei helfen, neue Perspektiven einzunehmen und unsere Beziehung zur Natur, zu anderen Lebewesen und zu uns selbst zu vertiefen. Sie kann uns lehren, Verantwortung für unseren Planeten und für die kommenden Generationen zu übernehmen. Sie kann uns inspirieren, eine gerechtere und friedlichere Gesellschaft aufzubauen, in der alle Menschen gleichwertig sind und ihre individuellen Gaben entfalten können.

Es ist wichtig, dass wir die Bedeutung und Relevanz der Mythen in unserer modernen Welt verstehen. Oftmals werden sie als veraltet und primitiv abgetan, da wir uns in einer Zeit des wissenschaftlichen Fortschritts und der Technologie befinden. Doch diese Ansicht verkürzt die wahre Natur der Mythen und ihr Potenzial, uns auf tieferen Ebenen zu berühren und zu lehren.

Mythen sind keine antiquierten Erklärungen einer primitiven Weltsicht, sondern vielmehr Ausdruck der menschlichen Erfahrung und der Suche nach tieferem Verständnis. Sie bieten uns symbolische Sprache und Geschichten, um komplexe Aspekte des Lebens, der Natur und des menschlichen Daseins zu erfassen. Mythen sind eine Form der Kommunikation, die uns helfen, uns mit unseren tiefsten Fragen und Sehnsüchten auseinanderzusetzen.

Es ist wahr, dass die Naturwissenschaft und die technologischen Fortschritte unser Wissen erweitert haben und uns neue Einblicke in die Funktionsweise der Welt geben. Doch die Mythen bieten uns etwas Einzigartiges, das über den rationalen Verstand hinausgeht. Sie sprechen zu unserem emotionalen, intuitiven und spirituellen Selbst.

Mythen besitzen eine eigene Form der Rationalität, die nicht mit den Methoden der Naturwissenschaften gemessen werden kann. Sie erfassen die tieferen Wahrheiten, die unsere menschliche Existenz durchdringen. Indem wir uns mit Mythen auseinandersetzen, öffnen wir uns für eine erweiterte Sichtweise, die uns hilft, die Welt auf eine ganzheitlichere und umfassendere Weise zu verstehen.

Der Mythos ist mehr als nur eine Definition oder eine rational erklärte Welterklärung. Er ist ein lebendiger Ausdruck unserer menschlichen Fantasie und unserer tiefsten Sehnsüchte.

In den verträumten Tiefen des Mythos offenbart sich uns eine Welt voller Schönheit, Magie und Symbolik. Die Wahrheit, die in den Mythen liegt, geht über das bloße rationale Verständnis hinaus. Sie berührt unsere Seelen und eröffnet uns neue Dimensionen des Verstehens.

Die Vielfalt der Definitionen und Interpretationen des Mythos ist ein Zeichen seiner Vielschichtigkeit und Tiefe. Er beinhaltet den Wunsch nach Wahrheit und das Bestreben, die Welt um uns herum zu erklären. Gleichzeitig ist er eine Quelle der Sinnstiftung und der Verbindung mit dem Göttlichen.

Die poetische Sprache des Mythos spricht direkt zu unserem Herzen und unserer Vorstellungskraft. Durch seine leicht verständliche Bildsprache können wir uns mit den tiefsten Wahrheiten und dem Rhythmus der Natur verbinden. Die Geschichten, die uns die Mythen erzählen, sind wie Träume, die in uns resonieren und uns zu neuen Erkenntnissen führen.

Die chronologische Ordnung und die in sich geschlossenen Strukturen der Mythen ermöglichen es uns, einen roten Faden in unserem eigenen Leben zu finden. Sie erinnern uns daran, dass alles in der Welt miteinander verbunden ist und dass wir Teil einer großen Geschichte sind. Die Themen der Naturerscheinungen und der Zyklen des Lebens sprechen zu unserem tiefsten Inneren und erinnern uns daran, dass Veränderung und Wandel natürliche Bestandteile des Lebens sind.

Die Appell-Struktur der Mythen fordert uns heraus und ruft uns dazu auf, eine aktivere Rolle in unserer eigenen Geschichte zu spielen. Sie ermutigt uns, uns mit der Welt um uns herum zu verbinden, Verantwortung zu übernehmen und unseren Platz in diesem großen Kosmos einzunehmen.

Stellt euch vor, wie es wäre, ohne die Last der Worte aufzuwachsen, ohne die Bedeutungen und Konnotationen, die ihnen im Laufe der Zeit zugeschrieben wurden. Alles wäre nur Klang, pure Schwingung, die direkt auf unsere Sinne wirkt.

Ich frage mich, wie unser Wesen sich entwickeln würde, wenn wir frei von den ständigen Einflüssen der Worte wären. Würden wir in dieser reinen Form des Menschseins weniger intelligent sein? Würden unsere Gefühle weniger intensiv sein? Unsere grundlegenden Bedürfnisse wären immer noch da, doch wie würden wir sie ausdrücken? Es ist eine faszinierende Vorstellung.

Manchmal, wenn ich die Menschen um mich herum beobachte, spüre ich eine tiefe Verbindung zu ihrem tierischen Wesen. Ich erkenne ihre Motivationen und Handlungen, als ob sie aus einem instinktiven Urgrund entspringen. Die Bildung, Erziehung und Konditionierung scheinen für einen Moment in den Hintergrund zu treten, und ich sehe den Menschen in seiner ursprünglichen Natur.

Und dann gibt es diese kostbaren Momente, in denen selbst meine eigene Sprache an ihre Grenzen stößt. Worte können manchmal nicht ausdrücken, was in meinem Inneren vor sich geht. In solchen Momenten spüre ich, dass meine Antwort in meinem Körper liegt. Ich reagiere auf eine Weise, die über das Verstandesmäßige hinausgeht - durch Gesten, Berührungen oder einfach nur durch mein Sein.

Wenn du zwischen den Zeilen meiner Worte liest, offenbart sich eine verborgene Welt, eine Welt des Unsagbaren, die nur in den leisen Zwischenräumen existiert. Es sind die ungesprochenen Gedanken, die sich in den Lücken manifestieren und unsere Verbindung vertiefen.

Manchmal sind es die unausgesprochenen Wünsche und Sehnsüchte, die sich zwischen den Zeilen verstecken und darauf warten, entdeckt zu werden. In diesen unsichtbaren Momenten ruhen die tiefsten Emotionen, die sich nicht einfach in Worte fassen lassen. Sie sind wie leise Melodien, die nur unsere Herzen verstehen können.

Als Geschichtenerzähler versuche ich, diese unsichtbare Dimension einzufangen und zwischen meinen Zeilen zum Ausdruck zu bringen. Doch letztendlich bist du der Leser, der die Magie entfacht. Du bringst deine eigene Geschichte, deine Erfahrungen und Träume mit, die in jedem Wort und jedem Satz widerhallen. Du liest in mir wie in einem Buch und entdeckst Seiten meines Lebens, die mit deiner eigenen Geschichte verschmelzen.

In unserer Suche nach Wissen und Erkenntnis neigen wir oft dazu, uns auf rationale Argumente und logische Schlussfolgerungen zu konzentrieren. Wir streben danach, die Welt um uns herum zu verstehen und uns einen klaren Verstand zu bewahren. Doch ich möchte euch heute sagen, dass das Wissen allein, wenn es rein rational ist, völlig sinnlos ist. Es hat keinen wahren Wert, solange es nicht mit Emotionen und Gefühlen verbunden ist.

Es sind die Geschichten, die wir erzählen und die wir hören, die das Wissen mit Leben erfüllen. Durch sie entstehen jene kostbaren Emotionen, die uns ermöglichen, Situationen auf ganz besondere Art und Weise zu erfassen. Es ist die Fähigkeit, eine Atmosphäre zu spüren, die uns Orientierung gibt und uns in die Tiefe des Moments eintauchen lässt. Emotionen sind unsere treuen Ratgeber, wenn wir uns in komplexen Situationen zurechtfinden wollen. Sie erlauben uns, uns selbst zu reflektieren und die Welt um uns herum besser zu verstehen.

Doch Emotionen dienen nicht nur der Erkenntnis, sondern auch der Handlungssteuerung. Wenn wir große Angst verspüren, sind wir bereit, der Situation auszuweichen und Schutz zu suchen. Wenn wir uns stark fühlen, können wir mit Mut und Entschlossenheit voranschreiten. Diese Handlungsbereitschaften, die mit unseren Emotionen einhergehen, zeigen uns den Weg, den wir gehen sollen.

Ihr seht, es sind nicht nur rationale Argumente, die uns leiten, sondern auch die Kraft der Gefühle.

Es fasziniert mich zutiefst, wie wir als gewöhnliche Menschen manchmal zu außergewöhnlichen Taten fähig sind, die unserer Natur fremd erscheinen. Es stellt sich die Frage, warum intelligente Menschen manchmal dumme oder irrationale Entscheidungen treffen.

Es ist ein Rätsel, das uns herausfordert und uns dazu bringt, die Tiefe der menschlichen Natur zu erforschen. Vielleicht liegt es daran, dass wir als Menschen vielschichtig und komplex sind, dass wir von einer Vielzahl von Einflüssen und inneren Konflikten geprägt sind. Unsere Handlungen werden oft von Emotionen, Erfahrungen und äußeren Umständen beeinflusst.

Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Frage, wie wir uns als Gruppe formen und wie diese Gruppenzugehörigkeit unser Verhalten beeinflusst. Es ist faszinierend zu beobachten, wie wir uns mit anderen Menschen verbinden, die ähnliche Vorlieben und Geschmäcker haben. Die gemeinsame Begeisterung für ein Bild, eine Musik oder einen bestimmten Stil kann uns dazu bringen, uns in einer Gruppe zu vereinen und uns gegenseitig zu beeinflussen.

Es ist in gewisser Weise eine Form der Konformität, die sowohl positive als auch negative Auswirkungen haben kann. Auf der einen Seite trägt sie zum Aufbau einer funktionierenden Gemeinschaft bei, da wir gewisse Normen und Werte teilen. Doch gleichzeitig müssen wir auch vorsichtig sein, dass wir uns nicht blindlings der Macht der Gruppe unterwerfen und unsere Individualität aufgeben.

Ich möchte euch eine Frage stellen, eine Frage, die unsere grundlegenden Annahmen über die Rationalität und den Sinn hinterfragen soll. Sind Entwicklungen wie die Sprache und andere menschliche Errungenschaften tatsächlich der Rationalität zu verdanken, oder könnte es sein, dass diese Behauptung rein philosophisch ist und letztendlich in einer Leere endet?

Es ist wahr, dass der Mensch die einzigartige Fähigkeit besitzt, rational zu denken. Wir sind in der Lage, komplexe Sprachen zu entwickeln, technologische Fortschritte zu machen und über philosophische Fragen wie den Sinn des Lebens nachzudenken. Doch trotz all dieser Fähigkeiten und Errungenschaften stellt sich die Frage, ob wir wirklich immer rational handeln und denken.

Wenn wir ehrlich zu uns selbst sind, müssen wir zugeben, dass unser Denken oft von irrationalen Einflüssen geprägt ist. Psychologische Effekte und Verhaltensweisen zeigen deutlich, dass Vernunft und Rationalität nicht immer im Einklang sind. Wir sind anfällig für Voreingenommenheit, emotionale Reaktionen und Irrtümer. Unsere Entscheidungen werden von Vorlieben, sozialen Normen und kognitiven Verzerrungen beeinflusst, die uns oft unbewusst leiten.

Vielleicht sind wir in unserer Annahme, dass die Rationalität der Ursprung all unserer Errungenschaften ist, einem modernen Mythos erlegen. Ein Mythos, der uns in eine Art geistige Depression führt, da er uns suggeriert, dass nichts einen wirklichen Inhalt oder einen tiefen Sinn hat. Vielleicht sollten wir uns von dem Druck befreien, immer rational zu sein, und stattdessen erkennen, dass in den Geschichten, den Mythen und den irrationalen Aspekten des Lebens eine andere Art von Wert liegt.

Es ist durchaus möglich, dass in den irrationalen Bereichen unserer Existenz die wahren Schätze verborgen liegen. Vielleicht ist es in den Geschichten, die wir erzählen, den Emotionen, die wir empfinden, und den Beziehungen, die wir pflegen, dass wir wahre Bedeutung und Erfüllung finden. Vielleicht sollten wir uns erlauben, dem Irrationalen Raum zu geben und uns nicht ausschließlich auf die Rationalität zu verlassen.

Es ist eine traurige Realität, dass die reine Rationalität oft keine neuen Ideen hervorbringen kann, da sie in ihrer kühlen Logik gefangen ist. Ihre Fähigkeit, Informationen nüchtern zu analysieren und Sachverhalte objektiv zu betrachten, führt oft zu einer trostlosen Leere.

Die reine Rationalität ist ein mächtiges Werkzeug zur Überprüfung von Ideen. Sie hilft uns, falsche Vorstellungen zu entlarven, Widersprüche aufzudecken und vernünftige Entscheidungen zu treffen. Doch in diesem Prozess fehlt oft die kreative Flamme, die neue Ideen zum Leben erweckt.

Es ist eine traurige Ironie, dass die reine Rationalität, obwohl sie auf Logik und Vernunft aufbaut, oft nicht in der Lage ist, den Funken der Kreativität zu entfachen. Ihr streng strukturierter Ansatz und ihre Begrenzung auf bereits bekannte Fakten und Beweise lassen wenig Raum für das Neue und Ungewisse. Sie ist gefangen in einem endlosen Kreislauf der Analyse, der die Möglichkeiten der Inspiration erstickt.

Diese düstere Sichtweise zeigt uns, dass reine Rationalität allein keine Quelle der Innovation und Schöpfungskraft ist. Sie kann die Flammen der Kreativität ersticken und den Geist in eine depressive Leere führen, in der nichts Neues entstehen kann.

In Anbetracht dieser düsteren Realität sollten wir uns bewusst sein, dass wir eine Balance zwischen Rationalität und Kreativität finden müssen. Wir müssen Wege finden, um die rationalen Denkweisen zu erweitern und die Grenzen des Bekannten zu überschreiten. Denn erst in diesem Grenzbereich können neue Ideen entstehen, die unsere Welt bereichern und vorantreiben.

Die Rationalität, mit ihrer Fokussierung auf Fakten und Logik, neigt dazu, die lebendige Essenz der Welt zu übersehen. Sie betrachtet Phänomene als isolierte Einheiten und zerlegt sie in ihre kleinsten Bestandteile. Dadurch geht jedoch oft der größere Zusammenhang verloren, der uns mit der Natur und dem Leben verbindet.

Die Kreativität hingegen erlaubt es uns, über die Grenzen des Rationalen hinauszugehen. Sie öffnet uns die Tür zu einer tieferen Verbindung mit unserer Umwelt und ermöglicht uns, die Schönheit und das Geheimnisvolle der Natur zu erfassen. Durch kreative Ausdrucksformen wie Kunst, Musik und Poesie können wir uns mit der Essenz des Lebens verbinden und ein Gefühl der Verbundenheit erfahren.

Ähnlich wie die Rune Isa, die Stagnation symbolisiert, kann die reine Rationalität uns in eine erstarrte und kalte Welt führen. Sie kann uns von unserer natürlichen Umgebung entfremden und uns das Gefühl geben, dass alles um uns herum wie leblose Materie ist. In dieser Betrachtung fehlt uns die tiefe Verbindung mit der Natur, die uns als Menschen ausmacht.

Lasst uns auf eine Reise gehen, eine Reise in die Welt der "kreationalen Zugänge". Lasst uns die Kraft der Fantasie und der Rationalität vereinen, um eine tiefere Verbindung zur lebendigen Welt der Mythen und Geschichten zu finden.

Wie der kleine Bastian in der "Unendlichen Geschichte" von Michael Ende seine eigenen Fantasien erschafft und dadurch neue Wege entdeckt, können auch wir unsere Vorstellungskraft nutzen, um kreative und rationale Zugänge zur Welt der Mythen zu finden. Denn diese Geschichten sind alles andere als tote Erzählungen. Sie sind lebendig und existieren in uns, sie bieten uns Inspiration, Weisheit und eine Verbindung zu etwas Größerem.

Indem wir unsere kreative Vorstellungskraft nutzen, können wir die Mythen zum Leben erwecken und ihre Botschaften auf neue Weise erfahren.

Stellt euch vor, ihr öffnet ein Buch und die Worte darauf erwachen zum Leben. Die Figuren steigen aus den Seiten und nehmen Gestalt an, sie atmen, sie sprechen, sie fühlen. Sie stehen vor euch als lebendige Wesen, bereit, euch in ihre Welt zu entführen.

In dieser Welt der lebendigen Geschichten könnt ihr mit den Figuren interagieren. Ihr könnt ihre Sorgen verstehen, ihre Freuden teilen und gemeinsam Abenteuer erleben. Die Geschichten werden lebendig, wenn ihr euch ihnen hingebt und eurer eigenen Fantasie Raum gebt.

Doch dies ist nicht nur ein Spiel der Einbildungskraft. Wenn wir die Figuren der Geschichten zum Leben erwecken, öffnen wir uns für ihre Weisheit, ihre Erfahrungen und ihre Botschaften. Sie werden zu unseren Begleitern, unseren Mentoren und unseren Freunden.

Diese Begegnungen mit den lebendigen Figuren werden uns verändern. Sie werden uns neue Perspektiven zeigen, uns zu tieferem Verständnis führen und uns mit unserer eigenen Kreativität verbinden. Die Geschichten werden nicht länger bloße Worte auf Papier sein, sondern lebendige Kräfte, die uns inspirieren und uns zu Handlungen anregen.

Und so lade ich euch ein, die Bücher nicht nur als stille Begleiter zu betrachten, sondern als Portale zu anderen Welten. Lasst uns die Figuren der Geschichten zum Leben erwecken und gemeinsam mit ihnen neue Abenteuer erleben. Lasst uns die Kraft der Fantasie und der Imagination nutzen, um uns mit der lebendigen Essenz der Geschichten zu verbinden.

Mit der Kraft eurer Vorstellungskraft werdet ihr die Figuren der nordischen Mythologie heraustreten lassen. Sie werden vor euch stehen, mit euch sprechen und euch ihre Weisheit und ihre Geheimnisse offenbaren. Ihr werdet ihre Stärken und Schwächen kennenlernen und gemeinsam mit ihnen Abenteuer bestreiten.

Taucht ein in die mystische Welt von Midgard, spürt den Donnerhall von Thors Hammer und lauscht den Geschichten der Götter, die durch die Jahrhunderte weitergetragen wurden. Ihr werdet euch mit ihnen verbunden fühlen und ihre Präsenz in eurem eigenen Leben spüren.
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