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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

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Alt 21.08.2006, 19:11   #1
Guardian
 
Dabei seit: 12/2005
Beiträge: 597

Standard zigarettenholen, nachts

ausgeleiert sind
die straßen blei-
und ölgepfützt

die glut nahe den
fingern tröstlicher
als sommersterne
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Alt 21.08.2006, 22:00   #2
exmaex
 
Dabei seit: 04/2005
Beiträge: 362

eine momentaufnahme, die mir nicht gefällt.
nein, nicht von umsetzung oder form, sondern der inhalt macht mich extrem melancholisch. das ist gut, schätze ich

ich stelle mich mir vor, ganz allein mit meiner zigarrette zu dunkler stund, schlechte schwummrige straßenlaternen geben ein fiebriges summen von sich, es riecht nach nässe, nassen klamotten. ich friere und bin durchnässt. ich sitz allein in dem verlassenen bushaltestellenhäuschen; verlassen. ich bin ein einzelgänger, jeder kennt mich, aber niemand will mit mir zutun haben, ebensowenig wie ich mit ihnen. gesselschaft leistet mir nur dieser gräßliche zigarettenstummel, eine hassliebe ohnegleichen. ich mag keine beziehungen mit zigaretten, doch das ist eine. naja, ich hab immer noch mein selbstmitleid und meinen stolz, den ich bewusst hervorspiele. warum ich da sitze weiß ich noch nicht, aber ich weiß, dass es nicht das erste mal ist. dieser moment ist fast routine, oder ein déjà vue?
jedenfalls hat es nichts mit zigarettenholen zu tun, da bin ich sicher


das wird wenig mit deiner intention zu tun haben, aber so klare und ernüchternde bilder und gefühle konnt ich nicht für mich behalten.
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Alt 21.08.2006, 22:13   #3
Guardian
 
Dabei seit: 12/2005
Beiträge: 597

ich mag deine lesart, gerade weil sie in so vielen (nicht allen, bis zu den straßenlaternen reden wir noch vom gleichen) punkten von meiner abweicht, sehr schöner kommentar, danke.
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Alt 21.08.2006, 22:22   #4
tagedieb
 
Dabei seit: 07/2005
Beiträge: 520

ausgeleiert sind
die straßen blei-
und ölbepfützt

die glut den fingern nahe
tröstlicher als sommersterne

Also auch ohne meine (dauerhaften und vor allem anmaßenden) Verbesserungen von Guardian-Texten habe sie ganz oft Musik in sich. Der hier auch.
tagedieb ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.08.2006, 22:26   #5
Guardian
 
Dabei seit: 12/2005
Beiträge: 597

nur halb so anmaßend wie du denkst, lieber tagedieb, nur diesmal treffen sich glaube ich unsere vorstellungen, ganz besonders im bezug auf den letzten absatz nicht, deine verarbeitung klingt anders als die in meinem kopf - und das ist gut so.
[randnotiz: schön, von dir zu hören]
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Alt 21.08.2006, 22:28   #6
tagedieb
 
Dabei seit: 07/2005
Beiträge: 520

nichts für ungut

und "ölbepfützt" anstatt "ölgepfützt"?
tagedieb ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.08.2006, 22:36   #7
Guardian
 
Dabei seit: 12/2005
Beiträge: 597

ich glaube ich finde das "b" zu weich, das wort klingt für mich anders, ich finde -gepfützt neutraler als -bepfützt, es klingt für mich abwertender, auch weil ich dabei an beschmutzt denken muss. ich glaub auch, dass ich nochmal darüber schlafen muss.
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Alt 21.08.2006, 22:37   #8
tagedieb
 
Dabei seit: 07/2005
Beiträge: 520

Na dann: Schlaf gut.
tagedieb ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.08.2006, 19:08   #9
Ruth
 
Dabei seit: 08/2006
Beiträge: 201

mir gefällt dein gedicht sehr, es ist für mich etwas seltsam meine gedanken über die gedichte hier aufzuschreiben , weil der autor die kritik ja liest, naja kaum aus unseren köpfen aufs papier herraus gehört uns schon nicht mehr was wir schreiben...
trotzdem, es gefällt mir , sterne sind ziemlich weit weg melancholie guten abend, zigaretten sind ziemlich nah und am ende viel asche
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