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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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12.10.2017, 21:51 | #1 |
Dabei seit: 10/2016
Ort: in einem sagenhaften Haus
Alter: 42
Beiträge: 5.271
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Vom Wald getragen
Was der Wind in hohen Wipfeln rauscht,
wird im Unterholz gleich ausgetauscht. Das Strauchwerk tut's erheitern, der Farn wird es erweitern. Die Heidelbeeren nicken's ab. Das Waldgras hält es gar auf Trab. Auch Pilze dürfen's wissen, das Moos hat kein Gewissen. Die Flechten haben nichts bewahrt, von dem Empfinden jeder Art. Dem Wald bleibt nichts verborgen, kein Kummer, keine Sorgen, nicht Freude, nicht Glückseligkeit. Für alle nimmt der Wald sich Zeit. Trag nur hinein, dein Seelengrab. Er nimmt dir die Betrübtheit ab. Vom Wipfel bis zur Flechte, sie tragen auch das Schlechte. Mal streift dich eine Rute, dann seh darin das Gute. Nun mach auch deine Füße bloß und geh damit durch weiches Moos. Ess eine kleine Heidelbeere, diese nimmt sogleich die Schwere. Ein jeder, noch so kleiner, Zweig hält ganz viel Trost für dich bereit. Du bist ein gern geseh'ner Gast, ob dich nun Frohsinn leitet, oder Last. So ruf es zu, den Kronen: "Im Wald da lässt sich's wohnen!" |
13.10.2017, 08:09 | #2 |
Liebe Unar,
von der obersten Baumkrone mit ihren Blättern, hinunter zum Farn, den Pilzen, dem Moos, sogar den noch kleineren Flechten, sind alle Ebenen von deinem Gedicht durchzogen. In deinen Zeilen lese ich den Wald Wald als Zuhause, Ort des Auffangs, für alle mit ihren ganz eigenen Empfindungen, ein schönes Zuhause. Das sich sehr direkt anfühlen mag (mit bloßen Füßen). Dein Gedicht erinnert mich an meine Kindheit. Ich bin direkt am Wald groß geworden, dass letzte Haus im Dorf ... 10 Jahre lang durfte ich als Kind durch den Wald streifen (ich glaube aber nie Barfuß, die Tannennadeln pieken), Butzen bauen, auf Bäume klettern, kleine Gruben mit Ästen drüber bauen (unterirdische Butze) ... ja, da ließ es sich sehr gut wohnen. Zeilen, die mir besonders gut gefallen haben sind die hier: "nicht Freude, nicht Glückseligkeit. Für alle nimmt der Wald sich Zeit. Trag nur hinein, dein Seelengrab. Er nimmt dir die Betrübtheit ab." Im Wald ist man nicht verloren, er fängt einen auf .. "Ein jeder, noch so kleiner, Zweig hält ganz viel Trost für dich bereit." Liebe Worte sind das. Ich habe dein Gedicht sehr gerne gelesen. Wie ich weiter oben meinte: deine Zeilen erinnern mich an meine Kindheit und auch noch etwas anderes. Liebe Grüße, MiauKuh. |
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13.10.2017, 09:36 | #3 |
Dabei seit: 10/2016
Ort: in einem sagenhaften Haus
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Beiträge: 5.271
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Hallo lieber Freund,
Wenn ich das Gefühl wecken konnte, das dich in deiner Kindheit begleitet hat,
so habe ich wohl mein Ziel erreicht. Schön, dass du dich auch getragen fühlst. Treffen wir uns doch mal im Wald. Er hat viele Augen und Ohren für uns. Der kleine Einblick in deine Kindheit hat mir sehr gefallen und mich an meine erinnert. Hab Dank dafür. naturnahe Unargrüße |
15.10.2017, 12:37 | #4 |
Dabei seit: 11/2014
Ort: Das Meer ist mein Garten aus Kristallen und Träumen ...
Alter: 66
Beiträge: 2.583
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Liebe Unar,
Du weise Naturgeistin hast haarklein erfasst, wie der Wald uns tröstet und liebkost. ( Versard, falls Du hier lesen solltest, sorry, ich weiß, Du bekommst bei dem Wort "liebkosen" Plaque ) Ich aber mag das Wort und der Wald in Deinem Gedicht macht genau das mit uns, wenn wir hineingehen. Und Recht hast Du. Genauso ist es. Und wie gut Du Dir das alles gedacht und erfühlt hast! Und dann auch noch so wunderbar in Worte gefasst. Da möchte ich direkt hinein ins Waldgeschehen ... Herzlichst aus dem wahren Norden ( stand auf einem Schild der Autobahn 208, von Lübeck nach Rostock und umgekehrt und noch weiter ... ) Zaubersee |
15.10.2017, 12:42 | #5 |
Ganz schön was los, bei dir im Wald, liebe Unar.
Mit Wohlgefallen gelesen. LG Schnulle |
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15.10.2017, 13:56 | #6 | |
R.I.P.
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Zitat:
an Waldgedichten komme ich nicht vorbei, denn ich bin in den Wäldern heimisch und ihnen verfallen. 2 kleine Tippfehlerchen hab ich ausgebessert und ich ruhe Dir frohen Herzens zu: Hab Dank für dieses liebe Gedicht! Lieben Gruß von Thing |
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15.10.2017, 18:53 | #7 |
Dabei seit: 10/2016
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Guten Abend Thing,
wie schön, dass du dich so für mein Gedicht begeistern konntest und du es sehr aufmerksam gelesen hast.
Danke, für die Korrektur. Und ich rufe dir ebenso froh zu: Ich freue mich über dein Lob! ein herzlicher Gruß Unar |
15.10.2017, 18:54 | #8 |
Dabei seit: 10/2016
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Vom Wald getragen
Was der Wind in hohen Wipfeln rauscht,
wird im Unterholz gleich ausgetauscht. Das Strauchwerk tut's erheitern, der Farn wird es erweitern. Die Heidelbeeren nicken's ab. Das Waldgras hält es gar auf Trab. Auch Pilze dürfen's wissen, das Moos hat kein Gewissen. Die Flechten haben nichts bewahrt, von dem Empfinden jeder Art. Dem Wald bleibt nichts verborgen, kein Kummer, keine Sorgen, nicht Freude, nicht Glückseligkeit. Für alle nimmt der Wald sich Zeit. Trag nur hinein, dein Seelengrab. Er nimmt dir die Betrübtheit ab. Vom Wipfel bis zur Flechte, sie tragen auch das Schlechte. Mal streift dich eine Rute, dann sieh darin das Gute. Nun mach auch deine Füße bloß und geh damit durch weiches Moos. Iss eine kleine Heidelbeere, diese nimmt sogleich die Schwere. Ein jeder, noch so kleiner, Zweig hält ganz viel Trost für dich bereit. Du bist ein gern geseh'ner Gast, ob dich nun Frohsinn leitet oder Last. So ruf es zu, den Kronen: "Im Wald da lässt sich's wohnen!" |
15.10.2017, 19:16 | #9 |
R.I.P.
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Liebe Unar,
nach langer Zeit endlich wieder ein Austausch! Aus gesundheitlichen Gründen bin ich nicht mehr so intensiv in den Foren wie in den letzten Jahren, aber ich hole nach und auf! Lieben Gruß von Thing |
15.10.2017, 19:23 | #10 |
Dabei seit: 10/2016
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Das ist mir schon aufgefallen, dass du dich leider sehr rar gemacht hast.
Um so mehr hat mich deine Antwort erfreut. Ich hoffe, dir geht es wieder besser und wir lesen uns wieder öfter. Ich wünsche dir von Herzen alles Gute. Deine Unar |
15.10.2017, 19:51 | #11 |
abgemeldet
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Liebe Unar,
dein Gedicht bekommt zwei Ehrenplätze, einen in meinem Herzen und einen auf meiner Favoritenliste. Herzliche Grüße Waldschrat Letreo |
15.10.2017, 20:16 | #12 |
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Liebe Letreo,
ich fühle mich sehr geehrt.
Vor längerer Zeit bekam ich mal eine Postkarte geschickt, so eine: https://buschbellerwald.files.wordpr...oktor-wald.jpg Das sprach mir auch aus der Seele. Ich hoffe mein Gedicht kann ähnliches bewirken. Hab Dank für deine Worte. Kräuterfrau Unar die Weise |
15.10.2017, 20:49 | #13 |
abgemeldet
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Die Karte hab ich mir ausgedruckt.
Dankeschön dafür, liebe Unar. Lieben Gruß Letreo |
15.10.2017, 22:27 | #14 |
R.I.P.
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Der Dr.Wald ist ja reizend!
Mein Wald ist geheimnisvoller. |
15.10.2017, 22:38 | #15 |
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Gern geschehen, Letreo.
Ich mag das Gedicht auch. Da ist alles wahr dran Meiner auch, Thing. Darfst mir gern von deinem berichten. Bei Waldgeschichten werde ich immer schwach. Darin fühle ich mich zu Hause. Gute Nacht ihr zwei! |
16.10.2017, 00:35 | #16 |
R.I.P.
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Liebe Waldfreunde,
wer mag, kann hier ein Waldgedicht von mir lesen. https://www.poetry.de/showthread.php?t=69766 Allen mir wohlgesinnten Lesern eine gute Nacht! Thing |
16.10.2017, 09:43 | #17 |
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Danke für den Link, da werde ich doch sogleich mal hinein lesen.
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16.10.2017, 10:00 | #18 |
Hey Unar,
Ich hatte vergessen zu schreiben, dass ich dein Gedicht zu meinen Favoriten zugefügt habe, weil es mir so zugesprochen hat. Besonders diese eine Zeile mit der kleinen Heidelbeere bleibt in Erinnerung. Darin steckt die Liebe zum Detail, diesem Bewundern des kleinen, aber Vorhandenen. Liebe Grüße, MiauKuh. |
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16.10.2017, 11:11 | #19 |
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Danke für deine lieben Worte, Herr MiauKuh.
Über den Eintrag in deine Liste freue ich mich besonders. Jeder ist willkommen, in meiner kleinen Welt. Ich wünsche dir eine schöne Woche. Deine Unar |
16.10.2017, 23:31 | #20 |
Du hast den Wald, liebe Unar, ist sehr lebendig als einen verständnisvollen Freund gestaltet.
Ein Vers ist kein Jambus "diese nimmt sogleich die Schwere" (und sieh, sie nimmt sogleich die Schwere), auf dem Link sind es zwei (Verse 11 und 12). Sehr gern gelesen. LG gummibaum |
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17.10.2017, 00:11 | #21 |
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Lieber Gummibaum,
wie erfreulich, das auch dich das Gedicht erreicht.
Dein Vorschlag ist gut, ich würde ihn gern übernehmen. Danke dafür. Also, nochmal Neufassung. herzlicher Unargruß |
17.10.2017, 00:13 | #22 |
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Vom Wald getragen
Was der Wind in hohen Wipfeln rauscht,
wird im Unterholz gleich ausgetauscht. Das Strauchwerk tut's erheitern, der Farn wird es erweitern. Die Heidelbeeren nicken's ab. Das Waldgras hält es gar auf Trab. Auch Pilze dürfen's wissen, das Moos hat kein Gewissen. Die Flechten haben nichts bewahrt, von dem Empfinden jeder Art. Dem Wald bleibt nichts verborgen, kein Kummer, keine Sorgen, nicht Freude, nicht Glückseligkeit. Für alle nimmt der Wald sich Zeit. Trag nur hinein, dein Seelengrab. Er nimmt dir die Betrübtheit ab. Vom Wipfel bis zur Flechte, sie tragen auch das Schlechte. Mal streift dich eine Rute, dann sieh darin das Gute. Nun mach auch deine Füße bloß und geh damit durch weiches Moos. Iss eine kleine Heidelbeere, und sieh, sie nimmt sogleich die Schwere. Ein jeder, noch so kleiner, Zweig hält ganz viel Trost für dich bereit. Du bist ein gern geseh'ner Gast, ob dich nun Frohsinn leitet oder Last. So ruf es zu, den Kronen: "Im Wald da lässt sich's wohnen!" |
17.10.2017, 11:44 | #23 |
abgemeldet
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Perfekt!
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17.10.2017, 12:27 | #24 |
R.I.P.
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Iss eine kleine Heidelbeere,
könnte ich mir so vorstellen: Iss eine erste Heidelbeere aber meinetwegen mußt Du nicht umformulieren! Lieben Gruß von Thing |
18.10.2017, 21:14 | #25 |
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Danke Letreo und Dank an Thing, das läse sich sicher auch schön, nun bin ich in der Zwickmühle.
Guts Nächtle ihr zwei. wünscht eure Unar |
02.11.2017, 10:30 | #26 |
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Ganz weit weg gewesen..
Ach, du liebe Zeit...
Da war ich wohl so weit, im Wald spazieren, dass ich doch glatt übersah, der lieben Zaubersee und der lieben Schnulle zu danken. Das ist ja fast nicht mehr gut zu machen. Nun will ich es doch nachholen. @ Zaubersee Liebste Feenfreundin, ich fühle mich immer sehr geehrt, wenn du eines meiner Werklein kommentierst. Hier sprichts dir ja glatt aus der Seele, das freut mich so sehr. Gruß an die einzig wahre Zaubersee, aus dem einzig wahren Norden. @Schnulle Liebe Freundin, immer bist du gern gesehener Gast in meinem Wald. Freut mich sehr, dass dir mein Werk gefällt. Gruß an Schnulle Köhn, bei Unar gern gesöhn. Manchmal sehe ich den Wald vor lauter Bäumen nicht. Sorry! |
Lesezeichen für Vom Wald getragen |
Stichworte |
baum, trost, wald |
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