Verwirrende Überschrift ("Ein typischer klaatu")

[klaatu]

Heute wieder Lyriker sein,
gar keinen Bock...!

(tief durchatmen)

oueqiuweq kljdflk jaiwu

Einfach mal drauflos getippt,
damit hättet ihr jetzt nicht gerechnet, was?

Wie dem auch sei:


*** Der Text beginnt in 3... 2... 1... ***


Ich halte mein Ohr
an die Risse im Asphalt
und höre Worte wachsen.

Doch
die Buchstaben
v e r w e h e n
wie Pusteblumen.

Denn alles,
was ich je
wirklich sagen wollte
oder sagen werden will,

haben andere längst gesagt.

Das hier
sind alte Narben
auf junger Haut.

Digitales Graffiti

- fast schon vergessen,
noch bevor es geschrieben wurde.

VIELLEICHT

steht hier morgen
etwas völlig anderes.

(Wieder reinschauen lohnt sich!)

Kann aber auch sein,
dass ich mich morgen
einfach umbringe

- und mir dann ein neues Profil erstelle.

(Das süße Leben ist nur ein paar Klicks entfernt!)

Was ich eigentlich ausdrücken möchte,
ist Folgendes:


*** Die sprachlichen Fähigkeiten des Autors
reichen leider nicht aus,
um diesen Gedanken zu übermitteln ***


ACHTUNG!

ZUTRITT VERBOTEN!

PRIVATGELÄNDE!

Zum Schluss verrate ich euch noch
ein ganz persönliches Geheimnis:

Mein größter Traum ist es,
einen gut dotierten Lyrik-Preis zu gewinnen,
damit ich mir vom Preisgeld
endlich eine Schusswaffe zulegen kann.


[Dies war ein Auszug aus einem von mir geschriebenen Theaterstück,
welches zur Zeit exklusiv in meinem Kopf uraufgeführt wird.]

[Ilka-Maria]

Zitat von klaatu

oueqiuweq kljdflk jaiwu

Einfach mal drauflos getippt,
damit hättet ihr jetzt nicht gerechnet, was?

Doch, klaatu. Leider ... seufz. Immer öfter. Und immer öfter so als anders. Das Ergebnis gefällt nicht, stimmt aber immer ... nochmal seufz. Es erinnert mich an ein Chanson der Knef, das davon handelt, dass sie zur Welt kam und es von da an bergab ging.

Weißt du, an allen Ecken schlägt in diesem Land seit Jahren der Alarm an, aber niemanden interessiert es. Ist mit dem Hämmerchen das Glas eingeschlagen und der Knopf gedrückt, herrscht wieder Ruhe. "Weitermachen" heißt die Parole, während die Hütte brennt, aber niemand zum Löschen kommt, weil keiner mehr den Job machen will. Wie so viele andere Jobs auch niemand mehr machen will.

Und in Deutschland brennt mittlerweile mehr als nur eine Hütte. Soviele Alarmanlagen und Feuerwehren haben wir gar nicht, um überall löschen zu können. Der Privatmann muss zum eigenen Wassereimer greifen und mit den Nachbarn eine Kette bilden. Steuern muss er trotzdem zahlen.

[DieSilbermöwe]

Hallo klaatuu,

schon interessant, was andere User in deinen Texten sehen.

Ich lese, was da steht und interpretiere nichts hinein.

Einfach mal drauflos getippt,
damit hättet ihr jetzt nicht gerechnet, was?

Doch.

Schöne Grüße
DieSilbermöwe

[klaatu]

Hallo zusammen,

deinen Kommentar, Ilka-Maria, verstehe ich auch nicht so ganz, aber wenn ihr beide damit gerechnet habt, wird es wohl Zeit, dass ich - ganz nach Boltzmann - durch etwas noch Unbegreiflicheres ersetzt werde.

LG
k

[XRayFusion]

Zitat von Ilka-Maria

Weißt du, an allen Ecken schlägt in diesem Land seit Jahren der Alarm an, aber niemanden interessiert es. Ist mit dem Hämmerchen das Glas eingeschlagen und der Knopf gedrückt, herrscht wieder Ruhe.

In Ihren Worten klingt das Drama um die Lobby des Abreissens. Neben akademischer Bereiche, ist nun das Handwerk wieder gefragt (das Handwerk des Abreissens). Abriss verwischt die Spuren. Fehlen nur noch die Bademeister, um das Reinigen in Unschuld zu ermöglichen.
Typisch ist, dass die Feuerwehr selten (aber gelegentlich) zu Bausstellen ausrückt.

Das Ignorieren kann hier die Hilfe zur Selbsthilfe sein. Zwischen den Realitätsmolekülen (Wirklichkeit) ist viel Platz für anderes (Wahrheit). Die Wirklichkeit zu ignorieren schärft den Blick für Wahrheit.

Viele sind aber auch nur natürlich blöd.

[XRayFusion]

Sehr geehrtes Wesen klaatu,

sehr vermute ich, dass Sie sich vehement wegschreiben wollen, wenn das eigene Ausradieren schon nicht klappt. Ihr lyrisches Teiltheaterstück ist hohe Bastelkunst mit volksnahem Charakter. Das Stück spiegelt sehr schön die naive Arroganz der selbstgefälligen jüngeren Lyrikjugend, die gerne gegenseitig voneinander abschreibt, um sich im Kollektiv schön und gleich individuell zu fühlen.
Ihre Spiegelperspektive ist mutig abgewandt vom zeitgenössischen lyrischen Mainstream, der durch die Staatssteppe gehypt wird, aber nicht revolutionär. Ihren rabulistischen Drohungen wohnt eine sympathische Ruhe inne, die einen scharfen Frieden herbeizerrt.

Irgendwie habe ich Sie bislang verpasst, was gut und schade zugleich ist. Ihr unverschämt süßes Frevelwerk zwingt einem geradezu auf, Ihnen meine freiwillige Freundschaft zu oktroyieren.

Quälen Sie uns weiter liebevoll mit Ihren festplattenfressenden Buchstabenkonstrukten!

[klaatu]

Sehr geehrtes Wesen XRayFusion,

mit Ihrer Vermutung liegen Sie gar nicht mal so falsch. Warum Sie dafür allerdings lächerliche, selbst ausgedachte Worte wie "oktroyieren", "rabulistisch" oder "Lyrikjugend" bemühen müssen, erschließt sich mir leider nicht.

Dennoch werde ich Sie und alle anderen gerne liebevoll weiterquälen!

LG
k

[XRayFusion]

Zitat von klaatu

Warum Sie dafür allerdings lächerliche, selbst ausgedachte Worte wie "oktroyieren", "rabulistisch" oder "Lyrikjugend" bemühen müssen, erschließt sich mir leider nicht.

Was ist an diesen drei Begriffen so neu? Oder ist das eine irreführende Grundfantasie zur Beflügelung Ihres Teiltheaterstücks im Sinne einer Löschbeschleunigung Ihres Durst nach Wortwandelei?

[klaatu]

Sollte nur ein dummer Witz sein wegen der "Lyrikjugend". Hat wohl nicht gezündet, sorry.

[XRayFusion]

Dann lag ich - auf Ihre letzte Einlassung bezogen - mit meiner Zweitfrage wohl nicht so falsch. Das könnte sich zudem als Ursache der fehlenden Zündung herausstellen.
Halten Sie mir wenigstens zu Gute, dass ich zwei Gedankenansätze als Fall-Back gewählt habe. Das lernt man beim Programmieren.

Epilog: Mein Nervenkostüm habe ich aus dem Fundus des Affentheaters ausgeliehen.

[klaatu]

Programmierer sind schon ein ganz besonderer Menschenschlag...