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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt.

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Alt 26.10.2023, 15:16   #1
weiblich ftatateeta
 
Dabei seit: 11/2022
Beiträge: 313

Standard wieder Krieg

das Monster Krieg hebt wieder seine Pranken
ringsum ertönt das wüste Wutgeschrei
wir glaubten lange damit sei’s vorbei
dem Frieden gälten jedermanns Gedanken

doch nein zersplittern sehen wir die Schranken
der Menschlichkeit es herrscht die Barbarei
die Brücke zur Vernunft brach längst entzwei
und alles was so fest schien kommt ins Wanken

auch diesmal wie seit Tausenden von Jahren
sind es die Schwächsten deren Herz zerreißt
die kleinen Kinder müssen schon erfahren
was sterben und beim Sterben zusehn heißt

wie sollen wir für sie die Zukunft wahren
wenn Hass so tief sich in die Welt verbeißt
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Alt 02.11.2023, 18:34   #2
männlich Nordasche
 
Benutzerbild von Nordasche
 
Dabei seit: 08/2022
Ort: Berlin
Beiträge: 48

Standard Vernunft und Krieg

Hallo ftatateeta,
Grausamkeit gehört zum Krieg. Die Frage ist, wie es dazu kommen konnte. Wie hätte der Krieg vermieden werden können, wie kann er beendet werden, mehr drohen oder mehr nachgeben, kämpfen bis zur Durchsetzung der Menschenrechte oder Kompromisse schließen?

Menschlichkeit ist dabei ein Ziel, Vernunft die Voraussetzung für den Weg dahin. Jeder Akteur (Kämpfer und Waffenlieferer) verfolgt mit Vernunft eigene, nicht immer nur bösartig unmenschliche Ziele.

VG Nordasche
Nordasche ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.11.2023, 16:11   #3
weiblich ftatateeta
 
Dabei seit: 11/2022
Beiträge: 313

Hallo Nordasche.

Die nüchternen Fragen, die du stellst, sind natürlich berechtigt. Sie sind jedoch Sache der Strategen. Ich gehe davon aus, dass auch Aggressoren vom Schlage Putins ihre Vernunft nicht ausschalten. Im Gegenteil. Das „Kampfgeschehen“ selbst entwickelt aber eine Eigendynamik, die archaische vernunftfreie Verhaltensweisen freisetzt. Bei den Kämpfern, deren eigene Angst die inhärente Grausamkeit verstärkt und bei den Unterstützern allenthalben, von denen jeder überzeugt ist, im Recht zu sein. Das alles ist so alt, manchmal möchte man am Entwicklungsstand des homo sapiens verzweifeln.

Danke für dein Interesse.

Gute Grüße
ftatateeta
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Alt 10.11.2023, 11:45   #4
weiblich DieSilbermöwe
 
Benutzerbild von DieSilbermöwe
 
Dabei seit: 07/2015
Alter: 61
Beiträge: 6.721

Hallo ftatateeta,

ein tieftrauriges und so wahres Gedicht. Danke dafür.

LG DieSilbermöwe
DieSilbermöwe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.11.2023, 11:50   #5
männlich Eisenvorhang
 
Benutzerbild von Eisenvorhang
 
Dabei seit: 04/2017
Ort: Erzgebirge
Alter: 38
Beiträge: 2.692

hallo ftata,

wenn ich so in die natur schaue und in die geschichte der menschen..
überall gibt es krieg und schon immer gab es krieg. dann keimt der gedanke auf, dass der wunsch nach frieden und ruhe eine moralische illussion ist.

auch so in bekanntschaften oder was auch immer: der mensch hat selten aufrichtige motive. er lügt, er intrigiert, er neidet, er manipuliert etc.
in meinen jüngeren jahren hatte ich immer angst vor weltkrieg oder vor schlimmen dingen.

mittlerweile ist es mir wurst. regel nummer eins im leben: wir alle müssen sterben, wir wissen nur nicht wann.

und offensichtlich lassen sich kriege wie in ukraine oder nun israel nicht vermeiden. krieg ist anscheinend geil. die "combat-footage" verherrlicht den mist ja auch.

lg
Eisenvorhang ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.11.2023, 14:01   #6
weiblich ftatateeta
 
Dabei seit: 11/2022
Beiträge: 313

Zitat:
Zitat von Eisenvorhang Beitrag anzeigen
wir alle müssen sterben
Schon, Eisenvorhang. Aber es ist ein Unterschied, ob ein Kollateralschaden in Gestalt eines Kindes vor deinen Augen verblutet oder ein Soldat süß und ehrenvoll (um mal zynisch zu sein) im Häuserkampf sein Leben verliert. Fürs Vaterland, wie Horaz immerhin eingeschränkt hat. Aber darauf lässt sich jedweder Kriegsgrund reduzieren. Von Propagandaministern oder combat- footage Verfassern
Deine fatalistische Sicht der Dinge in allen Ehren, aber ich komme nicht damit klar, dass der homo sapiens, um mich zu wiederholen, Konflikte immer noch nach Art der Troglodyten lösen will.

Gute Grüße
ftatateeta
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Alt 11.11.2023, 14:03   #7
weiblich ftatateeta
 
Dabei seit: 11/2022
Beiträge: 313

Dank und Gruß dir, DieSilbermöwe

ftatateeta
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Alt 11.11.2023, 18:28   #8
männlich Eisenvorhang
 
Benutzerbild von Eisenvorhang
 
Dabei seit: 04/2017
Ort: Erzgebirge
Alter: 38
Beiträge: 2.692

Ich verstehe durchaus, weshalb dieses Thema Dich emotional berührt. Kriege in großem Ausmaß sind seit jeher ein Teil unserer Geschichte. Betrachtet man die Vereinigten Staaten, so könnte man fragen, wie viele Jahre sie bereits in Kriegszustände verwickelt waren; über 250 Jahre möglicherweise? (Ist geschätzt)

In vergangenen Zeiten waren öffentliche Folter, Hexenverbrennungen – sogar von Kindern –, die Zurschaustellung von Schande und Verbannung alltägliche Erscheinungen und das in Unabhängigkeit von Kultur und Staat. Diese Liste ist schier endlos. Ich möchte keineswegs behaupten, dass derartige Grausamkeiten heute nicht mehr existieren. Hier gibt es nichts zu relativieren.

Die Hexenverfolgung beispielsweise hat zwar eine andere Form angenommen, doch vieles ist nicht mehr so öffentlich präsent wie einst. Die Öffentlichkeit hat sich sehr verändert. Gewiss hast Du recht, wenn Du die Auswirkungen auf Kinder ansprichst, und ich stimme Dir in diesem Punkt zu. Wir sind jedoch keine Augenzeugen mehr der Geschehnisse direkt vor unserer Haustür. Dass Gräueltaten dennoch anderswo geschehen, als Kollateralschaden sozusagen, erfahren wir lediglich durch die Medien. Sich darüber zu empören und Mitgefühl zu zeigen, ist essenziell. Vergleicht man jedoch die heutige Kultur von Krieg und Folter mit der vergangenen, so erkennt man einen kleinen Fortschritt, respektive eine Veränderung zum positiven.

Der nächste Weltkrieg, sollte er kommen, wird vermutlich mit atomaren Waffen geführt, und niemand weiß, was danach sein wird. Dies zu ändern, liegt außerhalb unserer Macht. Unsere Lebensspanne ist begrenzt, und obgleich wir auf einer Art globaler Müllhalde leben, ist es dennoch nicht falsch, sich auf das Positive zu besinnen – und Positives existiert durchaus: In den heutigen Krisengebieten unterstützen sich Menschen gegenseitig mehr als früher. Damals wollte niemand in Mitverantwortung gezogen werden. Heutzutage gibt es mehr echte Anteilnahme und Unterstützung als in der Vergangenheit. Auch wenn dies nur ein Tropfen auf den heißen Stein sein mag, so bewirkt doch die Summe dieser kleinen Taten über die Zeit hinweg eine Veränderung. Dies bedeutet, dass wir stark und geduldig sein sollten und durch unser Handeln den Repressionen entgegenwirken müssen. Damit weniger Unschuldige involviert werden.
Eisenvorhang ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.11.2023, 12:04   #9
weiblich ftatateeta
 
Dabei seit: 11/2022
Beiträge: 313

Zitat:
Zitat von Eisenvorhang Beitrag anzeigen
Kriege in großem Ausmaß sind seit jeher ein Teil unserer Geschichte. ...
Der nächste Weltkrieg, sollte er kommen...
War forever also. Das haben wir schon immer so gemacht war das Totschlagsargument (pun intended) meiner Oma.
Aber ich entnehme deinem Beitrag gern mal das Positive: stark und geduldig sein - okay. Und die Dummheit unserer Spezies ignorieren, obwohl sie bekanntlich hoffnungslos und lebenslänglich ist.

LG
ftatateeta
ftatateeta ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.11.2023, 12:31   #10
männlich Eisenvorhang
 
Benutzerbild von Eisenvorhang
 
Dabei seit: 04/2017
Ort: Erzgebirge
Alter: 38
Beiträge: 2.692

Es gibt sicher Sauerampfer-Omas, die alles totschlagen wollen.

Ich schätze, dass solche Argumente nicht beabsichtigen etwas tot schlagen zu müssen, sondern Fürsorge sind. Das Eliminieren unnötiger Last.
Das ist halt das Coole an Omas.
Meine war allerdings ein Sauerampfer!

Hab eine schöne Woche, Tatee
Eisenvorhang ist offline   Mit Zitat antworten
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