Halbe Frau bei Poetry.de

Rosenblüte · 08.03.2013, 22:53

Eine Brust abgeschnitten,
verstümmelt, unsichtbar.
Bin nur noch halbe Frau.
Es fehlt ein Teil von mir.

Mit traurigen Augen
sitz ich hier neben dir
und frag mich bang:
Was will ich hier?

Doch dann berührst du mich
und deine Küsse erwecken mich.
Ich lebe, werd wieder heil
und eins mit dir.

Durch deine Liebe
wurde ich ganze Frau
und als stolze Amazone
geh ich durch deine Tür.

Pit Bull · 09.03.2013, 09:31

Hallo Rosenblüte!

Deine Zeilen haben mich tief beeindruckt.

Dieser chirurgische, doch lebensrettende Eingriff hinterlässt seine Spuren – sichtbare Narben - eine solche Zäsur muss gut verarbeitet sein.

Das scheint Deinem LyrIch - auch unter liebevollen Berührungen - gelungen zu sein.

Deine Zeilen hinterlassen mich zwar optimistisch, jedoch auch nachdenklich im Hinblick auf das allgegenwärtige „Damokles-Schwert“, das über jedem von uns schwebt.

VG Pitti

Rosenblüte · 09.03.2013, 13:21

Hallo Pitti,

heute kommt die Diagnose Krebs nicht mehr zwangsläufig einem Todesurteil gleich. Wer überleben will, muss allerdings viele strapaziöse Behandlungen über sich ergehen lassen. An Körper und Seele bleiben tiefe Narben und im Kopf sitzt die Angst.

Mit dem Verarbeiten ist es so eine Sache. Emanzipation hin oder her, nach einer Brustamputation fühlt sich eine Frau minderwertig. Glücklich, wer liebe Menschen um sich hat, für die dieses Manko nicht so eine große Bedeutung hat.

Lieben Gruß
Rosenblüte

08.03.2013, 22:53	#1
Rosenblüte abgemeldet Dabei seit: 05/2010 Beiträge: 2.163 Meine Gedichte Meine Favoriten	Halbe Frau Eine Brust abgeschnitten, verstümmelt, unsichtbar. Bin nur noch halbe Frau. Es fehlt ein Teil von mir. Mit traurigen Augen sitz ich hier neben dir und frag mich bang: Was will ich hier? Doch dann berührst du mich und deine Küsse erwecken mich. Ich lebe, werd wieder heil und eins mit dir. Durch deine Liebe wurde ich ganze Frau und als stolze Amazone geh ich durch deine Tür.

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09.03.2013, 09:31	#2
Pit Bull Dabei seit: 08/2012 Ort: Berlin Alter: 58 Beiträge: 1.878 Meine Gedichte Meine Favoriten	Hallo Rosenblüte! Deine Zeilen haben mich tief beeindruckt. Dieser chirurgische, doch lebensrettende Eingriff hinterlässt seine Spuren – sichtbare Narben - eine solche Zäsur muss gut verarbeitet sein. Das scheint Deinem LyrIch - auch unter liebevollen Berührungen - gelungen zu sein. Deine Zeilen hinterlassen mich zwar optimistisch, jedoch auch nachdenklich im Hinblick auf das allgegenwärtige „Damokles-Schwert“, das über jedem von uns schwebt. VG Pitti

09.03.2013, 13:21	#3
Rosenblüte abgemeldet Dabei seit: 05/2010 Beiträge: 2.163 Meine Gedichte Meine Favoriten	Hallo Pitti, heute kommt die Diagnose Krebs nicht mehr zwangsläufig einem Todesurteil gleich. Wer überleben will, muss allerdings viele strapaziöse Behandlungen über sich ergehen lassen. An Körper und Seele bleiben tiefe Narben und im Kopf sitzt die Angst. Mit dem Verarbeiten ist es so eine Sache. Emanzipation hin oder her, nach einer Brustamputation fühlt sich eine Frau minderwertig. Glücklich, wer liebe Menschen um sich hat, für die dieses Manko nicht so eine große Bedeutung hat. Lieben Gruß Rosenblüte