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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen.

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Alt 29.10.2009, 15:03   #1
weiblich ConWire
 
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Dabei seit: 10/2009
Ort: seeseits-endwärts
Alter: 37
Beiträge: 11

Standard Mono no aware*


Als dann unsre Mäntel nicht mehr passten wie sie müssten,
unsre Mützen verstrickten - Phantasie zum hutlos Grüßen,
konnten wir lachen. Aus schnürenden Brüsten,
die Herzen nicht hielten und nichts lag uns ferner mehr zu Füßen.

Auch die Hosen saßen nicht. Standen uns gegenüber zur Schau
und die Trauer zu Gesicht - als wir alle sie küssten.
Sie, die Schöne, die Gute, die Karge, verfluchte Frau,
hielt ihre Söhne - war uns nach Klagen zu Mute und Bangen -

da ließ sie vermessen die Schirme spannen. Herzen zogen stramm
am Vergessen, rieselt eisig von Wangen Erinnerlichkeit.
So war es und ist´s nie, sie ist im Sinn - zwar weit -
doch nichts gewesen - nur Wort - bleibt trist erlesen

zum Abend hin - windet sich - kein Wort! Sieh zum Abend: hin!

Fort.



* jap. Kana もののあはれ: "das Pathos der Dinge"
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Alt 05.11.2009, 17:10   #2
weiblich IsabelG
 
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Dabei seit: 10/2008
Ort: eschwege
Alter: 41
Beiträge: 533

huhu con

frag mich warum hier noch niemand was geschrieben hat, nun ich geb zu es muss sehr lange wirken bis sich die Bedeutung deiner Worte zeigt aber dann ist sie umso besser.

Als erstes mal zum Titel. Er hat mich sehr verwirrt! Ich habe das Wort versucht zu übersetzen weil ich irgendwie das Sternchen übersehen habe
Dachte mir am Anfang - Mono-eintönig, Eintönigkeit, einzelnd *?* und no aware- das ist doch nicht wahrnehmen, no awareness... du siehst schon ich hatte mich da total verheddert, umso besser als ich dann die tatsächliche Bedeutung las.

Zum Inhalt muss ich sagen dass ich es mir wirklich jeden Tag aufs neue durchgelesen habe, da ich zeitweise wirklich Probleme mit einer Interpretation hatte. Da es für mich eher um eine Sichtweise geht bzw. nicht so sehr eine Beziehung (egal welche) im Vordergrund steht, war es umso schwieriger.
Die Metaphern sind so ausgedehnt dass es mich manchmal einen langen Atem gekostet hat. Sehr viele Bilder in sehr kurzer Zeit, mein Kopf ist manchmal nicht schnell genug hinterher gekommen.

In deinem Text geht es für mich um eine Beziehung in der man sich auf natürliche oder unnatürliche Art und Weise auseinander lebt oder driftet, es deutet sich erst klein an und wächst dann immer größer bis einfach alles gemeinsame fort ist und nur ein paar Erinnerungen noch bestehen. Dein Gedicht hat aber nichts trauriges, sondern eher etwas seichtes, ein Aufatmen nach langer Zeit Unterwasser. Jede Strophe steht für sich und ist nur durch etwas dünnes miteinander verbunden, es reißt nicht in der letzten Zeile, viel eher wird es dort als etwas Fragiles erkannt! Das ganze dreht sich noch einmal und für mich war das Ende überraschend weil es so offen war. Zumindest für mich offen denn es verlief nicht so voraussehbar wie ich gedacht hatte.

Zitat:
Sie, die Schöne, die Gute, die Karge, verfluchte Frau,
hielt ihre Söhne - war uns nach Klagen zu Mute und Bangen -
hier hatte ich so meine Problemchen...ich frage mich nun schon seit Tagen für was die "Frau" steht und die "Söhne" und mein Hirn spuckt leider nur Unsinn aus der nicht recht in den restlichen Kontext passen will.

Das einzige was mich ein klein wenig gestört hat sind die Reime und dann wieder verloren gegangenen Reime, mal da plötzlich weg. Das lustige war ja ich hatte viel mehr den Rhythmus an sich gespürt als den Reim und erst nach genaueren Betrachtung mal den Reim verfolgt.
Aber schiebe diesen Kritikpunkt ganz allein meiner Pedanterie zu. Es stört mich nämlich schon an meinen Gedichten wenn sich auf einmal ein Wort zufällig auf das darauf folgende Reimt. Tut aber eigentlich hier nichts zur sache.

So ich denke ich habe alles gesagt. Fehlt nur noch dass ich in Jubel ausbreche aber das lasse ich mal ist auch so schon unschwer zu erkennen was ich von dem Gedicht halte.

See you , see you somewhere.

Isabel
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