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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen.

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Alt 25.09.2011, 10:33   #1
männlich Erich Kykal
 
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Standard Herbstgedanke Nr.7

Es blättert der herbstliche Windfall
im Buche der kahlenden Bäume,
und wie deren Blätterdach sind all
verloren mir tröstliche Träume.

Ich fühle das Sterben der Tage
beinah wie das Sterben in mir,
und stelle behutsam die Frage:
Welchen Sinn hatte alles dies hier...

So lautet der Seelen Beweislast,
die wir ins Tagtägliche bluten,
und unser Spiegelbild weiß fast
um das Größere, das wir vermuten.
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Alt 25.09.2011, 11:02   #2
Ex-Odiumediae
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Beiträge: 1.151

Zitat:
Zitat von Erich Kykal Beitrag anzeigen
Es blättert der herbstliche Windfall
im Buche der kahlenden Bäume, Im Buche? Das verstehe ich nicht, wie ist das gemeint?
und wie deren Blätterdach sind all […] sind all verloren mir […] ließ mich stocken, der Satzbau ist sehr gewöhnungsbedürftig.
verloren mir tröstliche Träume.
Zitat:
Zitat von Erich Kykal Beitrag anzeigen
Ich fühle das Sterben der Tage
beinah wie das Sterben in mir,
und stelle behutsam die Frage: Diese Strophe find ich wunderbar, sie hätte meiner Meinung nach als einzelnes Gedicht vielleicht sogar bessere Wirkung entfaltet. Einzig das „behutsam“ stört mich etwas, denn ich beziehe es auf körperliche Tätigkeiten, weniger auf Sprech- oder Denkhandlungen. Das mag auch nur mein eigenwilliges Verständnis des Begriffes sein.
Welchen Sinn hatte alles dies hier...
Zitat:
Zitat von Erich Kykal Beitrag anzeigen
Dies ist aller Seelen Beweislast, In diesem Vers scheint mir metrisch etwas nicht zu stimmen. Das liegt vermutlich am veränderten Versfuß, denn nun ist er jambisch, weshalb ich über „Seelen Beweislast“ stolpere, obwohl die doppelte Senkung nicht zum ersten mal auftaucht.
die wir ins Tagtägliche bluten,
und unser Spiegelbild weiß fast
um das Größere, das wir vermuten.
Ich habe mehrmals versucht, dass Gedicht zu sprechen, aber ich finde den richtigen Rhythmus, die Melodie nicht. Es scheint sich beinahe um ein weiteres Experiment zu handeln, metrisch wie reimlich.
Weiterhin finde ich, die Nummerierung im Titel verleiht dem Gedicht eine gewisse Willkürlichkeit (als sei sollte betont werden, es sei bloß irgendeines von vielen), ist das gewollt?
Ex-Odiumediae ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.09.2011, 11:20   #3
männlich Erich Kykal
 
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Beiträge: 876

Hi, Odi!

Ja, ich habe schon so viele Herbstgedichte gemacht, dass mir schon kein vernünftiger Titel mehr einfallen wollte.
Zudem stehen um die nämliche Jahreszeit sehr viele Herbstgedichte in den Foren, was auch zu einer gewissen Beliebigkeit führt, die ich reflektieren wollte.

Das Buch der Bäume...wenn der Wind durch die wiegenden Kronen geht, wenden sich die Blätter, fast wie Buchseiten, in denen man "blättert".

Der Reim "sind all" ist gewöhnungsbedürftig, zweifelsohne.

S1 und 2 entstanden heute morgen, nachdem ich S3 gegen 2h noch quasi als Gedankenblitz hingehudelt hatte.
Das Versmaß in S3 wird geändert. So, schon passiert. Ist es jetzt besser so? Ich hab's nach Gefühl korrigiert, da ich bis zum heutigen Tage nicht weiß, was einen Jambus von einem Trochäus von einem Daktylus von einem Was-weiß-ich unterscheidet. Hab's nie gelernt, weil's offenbar nie nötig war.

LG, eKy
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
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