Noch ein Lied für Poeten

[Lewin]

Noch ein Lied für Poeten

Ein Poet bläst die Trompete,
zwei dann noch den Dudelsack,
wieder einer spielt die Flöte.
Narren schreiben Schabernack.

Manche können sich nur leiden,
andere die ganze Welt.
Ich lieg zwischen diesen beiden.
Jeder so, wie’s ihm gefällt.

Heine müssten alle mögen,
Morgenstern und Ringelnatt.
Nur Komments*, die vielfach drögen,
und Gedudel, hab ich satt.



*Komment: das Wie, die Art und Weise, etwas zu tun

[Thing]

Zitat von Lewin

Noch ein Lied für Poeten

Ein Poet bläst die Trompete,
zwei dann noch den Dudelsack,
wieder einer spielt die Flöte.
Narren schreiben Schabernack.

Manche können sich nur leiden,
andere die ganze Welt.
Ich lieg zwischen diesen beiden.
Jeder so, wie’s ihm gefällt.

Heine müssten alle mögen,
Morgenstern und Ringelnatt.
Nur Komments*, die vielfach drögen,
und Gedudel, hab ich satt.



*Komment: das Wie, die Art und Weise, etwas zu tun

Lieber Lewin,

das hast Du fein spitz komponiert!
Aber der zweite Vers - hmm, hmm - den kannst Du so nicht stehen lassen, fürchte ich.
Denn er liest sich in Gedanken so:

Zwei bläst dann noch den Dudelsack, wo doch blasen korrekt wäre. So ganz schnell fällt mir nichts Passendes ein, aber Dir bestimmt.
Daß es überdies metrisch paßt.
(Zwei flöten ihren Dudelsack fällt sicher aus dem Metrum).

Habs mit Hochvergügen gelesen!


Lieben Gruß
von
Thing

[Ex-Lichtsohn]

menno, so ein schickes Textblättlein und dann so ein blödes Sternchen

---> *

dummerweise hilft mir die drunterstehende Erläuterung nicht wirklich weiter und ich muss googeln

und jetzt ist die Stimmung im A....

schade

hoffentlich haben die anderen mehr Glück damit

Alles Liebe
Lichtsohn

[Sylvester]

Hallo Lewin,

ich weiß nicht, ob Du mit Deinem Lied allgemein Poeten oder Hobbypoeten gewisser Foren meinst, aber ich habe mich durchaus wiedergefunden.

Die letzten beiden Verse: very nice.

Gruß,

Sylvester

[Lewin]

Hallo Thing,
das aufmerksame Lesen kann man dir nun wahrlich nicht absprechen. Und da du wieder mal recht hast, zunächst mein Dank an dich. Also: da der Dudelsack ja eine Sackpfeife ist, habe ich mich nun (60%) für die nachfolgende einfache Variante entschieden:

Noch ein Lied für Poeten

Ein Poet bläst die Trompete,
der pfeift auf dem Dudelsack,
wieder einer spielt die Flöte.
Narren schreiben Schabernack.

Manche können sich nur leiden,
andere die ganze Welt.
Ich lieg zwischen diesen beiden.
Jeder so, wie’s ihm gefällt.

Heine müssten alle mögen,
Morgenstern und Ringelnatt.
Nur Komments, die vielfach drögen
und Gedudel, hab ich satt.

Eine Variante (40%) wäre noch gewesen:

Ein Poet bläst die Trompete
und der zweite Dudelsack…

Dann hätten sich noch dieser und jener angeboten, da wären aber größere Umbauten fällig geworden.
Für den Rest auch noch vielen Dank.
Herzlich grüßt
Lewin.

[Lewin]

Hallo Lichtsohn,
danke auch dir. Vielleicht hätte ich den Text ohne Stern und Kurzerläuterung einfach so im Glauben anbieten sollen, dass alle meinen, Komments wären der Plural einer Kurzform von Kommentar, da sich aber dahinter leider auch Gedankengut (Burschenschaften) verbirgt, das mir nicht liegt, wollte ich es so nicht stehen lassen.
Schade, dass ich dir den Lesegenuss gestört habe.
Herzlich grüßt dich dennoch
Lewin.

[Lewin]

Hallo Sylvester,
natürlich maße ich mir nicht an, die Poeten ohne dieses Hobby- davor kritisch zu bewerten oder in meine Zeilen einzubeziehen. Bei denen geht es mir wie wahrscheinlich allen, ob sie uns gefallen oder nicht. Und da lasse ich mich persönlich auch nicht vom so genannten Zeitgeist verführen. Für mich muss es sich lesen lassen, verständlich sein, (manches beim zweiten Mal), muss mein Interesse erwecken und es sollte klingen. Einiges darf laut sein, anderes leise, je nach Thema.
Bei uns Hobbypoeten sehen wir schon auf mehr, wird fehlerfrei geschrieben, holpert es, wird nicht zu abschweifend getextet, erreicht man den oder die Leser, hat man selbst seine Formulierungen richtig gewählt, nicht überzogen, stimmen Thema und Worte halbwegs überein usw.
Natürlich kann man auch mit groben Worten das Thema Liebe behandeln, aber dann muss man schon ein ganz großer Könner sein.
Ich habe mich ja auch einbezogen und wenn du dich irgendwo findest, freut es mich.
Danke dafür und für das „very nice“
Herzliche Grüße
Lewin.

[Stachel]

Hallo Lewin,

ich bin nicht ganz so kritisch wie Thing. Dem Leser darf ruhig eine Transferleistung zugetraut werden. Mich hat es jedenfalls nicht gestört und ich hatte es bis zum Blick in die Kommentare überlesen.

Mir ist aber eine weitere Idee für deine S1 gekommen:

Ein Poet bläst die Trompete,
zweie spielen Dudelsack,
wieder einer pfeift die Flöte.

Grüße sendet
Stachel

[Thing]

Zitat von Stachel

Hallo Lewin,

ich bin nicht ganz so kritisch wie Thing. Dem Leser darf ruhig eine Transferleistung zugetraut werden. Mich hat es jedenfalls nicht gestört und ich hatte es bis zum Blick in die Kommentare überlesen.

Mir ist aber eine weitere Idee für deine S1 gekommen:

Ein Poet bläst die Trompete,
zweie spielen Dudelsack,
wieder einer pfeift die Flöte.

Grüße sendet
Stachel

Finde ich prima!

[Lewin]

Hallo Stachel, hallo Thing,
manchmal kommt man auf die nahe liegenden Dinge nicht. Also: zweie ist insofern stimmig, weil es meiner Vorstellung, dass es nicht nur einer ist, genau entspricht. Das übernehme ich, weil es auch zu meinem Sprachschatz gehört und dem Charakter des Gedichtes gerecht wird. Mit dem zweiten Teil „pfeift die Flöte“ komme ich nicht zurecht. Das müsste man ironisch meinen und so hatte ich es nicht vorgesehen. Mit dem „spielt die Flöte“ drückt man eher das Zarte, Sanfte, Frühlingshafte aus. Aber auch, wenn man schon mal ein gutes Flötenkonzert erleben durfte, käme einem nicht in den Sinn zu sagen „pfeift“. Mir jedenfalls nicht.
Danke euch beiden und herzliche Grüße von
Lewin.

[Stachel]

Ich kann dich gut verstehen, Lewin. "Flöte pfeiffen" passt nur, wenn man es nicht so ernst nehmen möchte. Da aber in der Strophe von Narren die Rede ist, hatte ich einen lustigen Bezug für vertretbar erachtet. "Spielen" sollte jedenfalls in meinem Vorschlag nicht zweimal vorkommen.

Einen hätt ich noch:

zweie dudeln Pfeifensack,
wieder einer spielt die Flöte

Es ist etwas verballhornt und möglicherweise für dich ebenfalls zu wenig ernsthaft. Aber wie auch immer, ich wollte es noch loswerden.

[Lewin]

Hallo Stachel,
schön, dass du dich nochmals gemeldet hast. Geht natürlich gar nicht:

Ein Poet bläst die Trompete,
zweie spielen Dudelsack,
wieder einer spielt die Flöte.

Zweie dudeln Pfeifensack ist auch nicht so der Kracher. Eher:
Zweie pfeifen Dudelsack. Es sind ja schließlich Dudelsackpfeifer. Einzahl = Mehrzahl.
Dennoch will ich noch etwas überlegen; im Moment habe ich Besuch, da fehlt mir die Ruhe.
Ich komme darauf abschließend zurück.
Gruß Lewin.