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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft.

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Alt 21.02.2006, 18:04   #1
kata
 
Dabei seit: 12/2005
Beiträge: 59

Standard Geträumte Orgie

Kritik erwünscht zu:



Meine wilde Zärtlichkeit benetzt deine Haut
und öffnet eine stürmische Leidenschaft
aus dunkelroter Lust und Sinnestaumel.

Öffne mir die Tür zu deiner seidenen Brust,
meine Hände sind im feuchten Schnee und
die Sterne schmelzen auf meiner heißen Haut.

Mein Herz ist verflucht von heftigen Bränden
und geknechtet im Morphium deiner Küsse,
zerfressen im mir seit Tagen vor Verlangen.

Dein orangenes Lächeln lässt mich fallen und
deine warme Stimme streicht mein Haar wie
der Wind, in dem ich mein Innerstes verliere.

Radium meiner Augen hast du mir gestohlen,
berührst mich ungezähmt in scharfer Ekstase
und im Raum erzittern zwei Streifen Nacktheit.
kata ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.02.2006, 18:11   #2
Darwinist
Gast
 
Beiträge: n/a

Hallo. :-)

Kritik, versuchte (und wirklich kleinkariert):

Eine "wilde Zärtlichkeit" stelle ich mir schwierig vor, weil ja doch .. na ja. :-)

"Öffne mir die Tür zu deiner seidenen Brust"

Passt, finde ich, vom Bild her gar nicht. Eine seidene Brust ist doch etwas zartes, das sicher nicht - zmd will meine Vorstellung da nicht so recht - hinter einer materiell schweren und festen Tür verschlossen ist. Nein, das passt nicht. (meines Erachtens!)

Einen Schnee "feucht" zu nennen, finde ich irgendwie doppelt gemoppelt. Ich meine, dass Schnee feucht ist, weiß doch eigentlich... jeder.

Und was ein orangenes Lächeln ist, hätte ich auch gern konkretisiert, weil: das kenne ich nicht.

Klingt jetzt alles ein bisschen schroff von mir, tut mir leid, stehe unter Zeitdruck. Was ich aber schön finde, sauschön, und was für alles entschädigt:

"zwei Streifen Nacktheit" - was für ein Bild! Ganz groß! Das ist Poesie. Sehr schön.

d.
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Alt 21.02.2006, 19:26   #3
TobiL.
abgemeldet
 
Dabei seit: 12/2005
Beiträge: 280

Hallo Kata.

@Kata: Ich finde dein Gedicht gut gelungen. Vielleicht eine nicht gerade übliche Beschreibung des Lustspiels, aber es hat seine eigenen Reize.

@Darwinist: wilde Zärtlichkeit stellst du dir schwierig vor? Du Ärmster

"Öffne mir die Tür zu deiner seidenen Brust" ist doch ein wunderbarer Satz! Stell dir doch nur mal einen wohlgeformten Frauenkörper vor, bedeckt von einem Hauch von nichts! Oh man! Das ist doch geil!

Und feuchten Schnee gibt es natürlich! Ist dir noch nie die unterschiedliche Konsistenz des Schnees aufgefallen? Achte nächstes Mal drauf, wenn es schneit.

Das mit dem orangenen Lächeln habe ich auch nicht verstanden. Bin ich wenigstens nicht alleine.

Wie gesagt, ein wildes Gedicht.
TobiL. ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.02.2006, 19:48   #4
Copper
 
Dabei seit: 02/2006
Beiträge: 14

Tag allerseits! Bin ganz neu und beim Stöbern...

Ein orangenes Lächeln? Alles eine Frage der Beleuchtung. Gefällt mir gut!
Copper ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.02.2006, 20:02   #5
Darwinist
Gast
 
Beiträge: n/a

Ja, dann konkretisiere doch mal bitte einer: wilde Zärtlichkeit. Bitte. Egal, wie arm ich bin.

Die Brust, ob seiden oder nicht, ist ja schon außen. Erstens also: warum eine Tür öffnen? Etwa die Bluse? Und mir gefällt rein nicht die Verbindung von "Tür" und "seiden". Das hinkt. Ich Armer.

Zum Schnee: es gibt trockenen?

d.
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Alt 21.02.2006, 20:08   #6
TobiL.
abgemeldet
 
Dabei seit: 12/2005
Beiträge: 280

Wilde Zärtlichkeit ist die Verbindung von Geist und Körper (Zärtlichkeit) und wildem Sex (wild). Nur weil sich jemand wild liebt, heißt es doch nicht gleich, dass es nicht zärtlich sein kann. So ist mein Verständnis.

Wenn dir die Verbindung von Tür und seiden nicht gefällt, heißt es doch nicht, dass es nicht funktioniert. Klar muss erst die Wäsche weg gehaucht werden, damit man an die seidenen Brüste kommt. Die Tür, die geöffnet werden muss.

Naja... Schnee ist entweder nass / feucht (sehr matschig, leicht klebrig und schwer) oder trocken (pappig, zerfallend und leicht).
Es ist ja klar, dass es nicht wörtlich zu nehmen ist.

Grüße vom Reichen.
TobiL. ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.02.2006, 20:19   #7
Darwinist
Gast
 
Beiträge: n/a

Okay, mir wird deutlich: ich habe mich inpräzise ausgedrückt. Keine Ironie.

Warum mir die Tür nicht gefällt. Weil sie während des ganzen Gedichtes versucht ist, Bilder zu erzeugen. Und manches gefällt mir sehr gut (ich denke noch immer großen Verlangens an die letzte Zeile: "zwei Streifen Nackt" - drei Worte für die Ewigkeit), und weil ich eben so erfreut bin ob ihres Anspruchs, kein 08/15-Gedicht - wer das jetzt als Verweis auf minelie´s zusammengeklautes Zeug sieht, ist .. scharfäugig -, stört mich die zu öffnende Tür immens. Warum? Billige Alltagsphrase. Wenn man schon Metaphern bemüht, wenn man auf teilweise schöne Art Allegorien erzeugt, warum dann plötzlich so ein abgeschmacktes Bild? Ja, ich finde den Gedanken schön, die seidene Brust verdeckt zu wissen, sich das Ertasten dieser "verdienen" (blödes Wort) zu müssen. Aber dann plötzlich ein - in dem ganzen Kontext überhaupt nicht passendes - !Bild! zu bemühen, dass zwischen all diesen Bildern eigentlich schon kein Bild mehr ist, finde ich: schade.

Und wenn ich ein Gedicht nicht wörtlich nehmen darf, was _dann_? Klar, du redest vom übertragenen Sinn, aber dann muss es wörtlich trotzdem passen. Aber ich will mich nicht an so einer Lappalie wie dem "feuchten Schnee" aufhängen, weil das einfach zu sekundär ist.

Abschließend zur wilden Zärtlichkeit - jo, wenn ich philosophisch rangehe, ist alles möglich. Sauberer Schmutz, dreckige Sauberkeit, gleichgültige Liebe, liebe Gleichgültigkeit, etc. Und dann halt auch wilde Zärtlichkeit - jo mei, finde ich trotzdem zu verkrampft. Aber vielleicht liegt es auch an meiner Asexualität, wer weiß.

d.
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Alt 21.02.2006, 20:29   #8
Ra-Jah
gesperrt
 
Dabei seit: 12/2005
Beiträge: 481

Kata, deine literarischen Ergüsse sind -wie immer- elysische Genüsse.
Meine Augen werden ganz feucht. Ich danke dir, auch wenn ich nur mit Worten küsse.
Ra-Jah ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.02.2006, 20:32   #9
TobiL.
abgemeldet
 
Dabei seit: 12/2005
Beiträge: 280

Ich sehe es anders.

Mehr kann / will ich gerade dazu nicht sagen.

Peace, Tobi.
TobiL. ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.02.2006, 00:38   #10
kata
 
Dabei seit: 12/2005
Beiträge: 59

Für die Auseinandersetzung mit meinem Werk bedanke ich mich ganz herzlich

Ich wäre eine schlechte Dichterin, wenn ich jedes Wort, jedes kryptisches Bild, Neogolismen und jede Metapher
(wie z. B."orangenes" Lächeln oder "saueres" Gesicht, auch den Unterschied zwischen dem nassen und trockenen Schnee, oder noch näher und deutlicher seidene Haare einer männlichen Brust erklären müsste.

Liebe Grüße an alle
Kata
kata ist offline   Mit Zitat antworten
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