Das Letzte

[tribesant]

Würgende Hände
an deinem Herzen.
Und plötzlich enden
deine Schmerzen.

Wenn dein Herz nicht mehr klopft
und es auch nicht mehr pocht,
dann ist die schwarze Kugel eingelocht
und der letzte hartnäckige Rest des feuchten Sandes in deiner Sanduhr tropft,
in Form einer letzten Träne,
des lieben Lebens letzte Häme,
ins bodenlose, weite Leere,
ins uferlose, kalte Meere.

[tagedieb]

"Was zärtlich begann wird Schmerz. / ... / Zerren, stechen, umklammern mein Herz." (DerBlick: "Deine Nägel")

"Ich schrei nach Schmerzen, / ... / nicht nur in meinem Herzen," (Christina Wild: "Der Schrei nach Schmerz")

"Dicht und dumpf fühl ich den Schmerz / er befindet sich mitten in meinem Herz." (Rino Fantini: "Ich lieb(t)e")

"Ganz tief in deinem Herzen / ... / ... / und gibt dich Preis den Schmerzen" (lichtelbin: "Der Neid... eine Homage an meine Schwester")

"Bei des Lebens schmerzen, / ... / bei meinem Kranken Herzen" (mephisto: "Der Schwur")

"Die Küsse sind bitter und schmerzen, / soweit sind gerissen die Herzen." (Michael Lüttke: "Wenn ich dich liebe")

Ich weiß jetzt, was wirklich klischeehaft ist: Sich über Herz-Schmerz-Reime aufzuregen - auch wenn sie inflationär sind. Sorry. Ich tu's auch nie wieder.

edit: Apropos. "Das Letzte" ist ein toller Titel.

[tribesant]

Ich muss dir schon Recht geben, dass der Herz-Schmerz-Reim nicht besonders einfallsreich ist. Jedoch taucht er diesmal nicht im Kontext eines Liebesgedichtes auf, welche an sich schon sehr inflationär sind, sondern in dem eines Gedichtes, welches sich mit dem Tode befasst. Vieleicht ist das ja eine kleine Entschädigung und schwächt das Bild eines einfallslosen Schreibers ein wenig in dir ab.

Danke für dein Lob den Titel betreffend. ich habe zuerst überlegt, das Gedicht "Sterben" zu nennen. Das wäre mir dann aber doch zu eindeutig gewesen.