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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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14.09.2011, 23:08 | #34 |
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Es ist ein unpersönliches Verb der Sorte "regnen". Ein solches Verb tritt nur in der 3. Person mit "es" auf. Beispiel: "es regnet" ist korrekt, "ich regne, du regnest" nach den Regeln nicht.
Weitere Beispiele: es geschieht, es gewittert, es tagt, entsprechend dann: es nachtet. --- "Des Nachtens Singen" ist - wie ich finde - fürchterlich überkonstruiert. Etwas singt - da ist ein Singen. Soweit ok. Was singt da? Das Nachten? Naja. Aber nun: mit wessen Singen haben wir es zu tun? Mit dem Singen des Nachtens. Autsch. Und jetzt noch den Genitiv nach vorne holen: wessen Singen? des Nachtens Singen, nicht zu verwechseln mit des Tagens Singen... Nee, Nee, Nee. Echt nicht. Muß nicht. Tut weh. Überhaupt nicht schön. |
14.09.2011, 23:23 | #35 | |
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Zitat:
Wieso kann niemand sagen: "Des nachtens träumte mir ..." Wo ist bei diesen Umschreibungen der Unterschied zwischen "am Tag" und "in/während der Nacht"? Begriffe wie "nächtlich" oder "nachts" sind doch auch nur aus einer Grundform entstanden. |
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14.09.2011, 23:28 | #36 |
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Du verwechselst hier vielleicht Verben und Substantive?
Substantive: Nominativ - Genitiv der Tag - des Tag(e)s die Nacht - der Nacht (des) Nachts, nur als Zeitangabe, unregelmäßige Form, wahrscheinlich parallel zu "des Tages" -> "tages" -> "tags" entstanden Verben: Infinitiv - Gerundium - Genitiv des Gerundiums regnen - das Regnen - des Regnens tagen - das Tagen - des Tagens nachten - das Nachten - des Nachtens "des Nachtens" ist der Genitiv des substantivierten Verbs (Gerundiums) "nachten", nicht der Genitiv des Substantivs "die Nacht" --- "Des Tages" ist korrekt, wenn auch gehoben. Vgl. Stefan George: Des tages sei er im gehölz verschwunden · Des abends aber an den strand gekommen · |
14.09.2011, 23:34 | #37 |
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Ja, das hatte ich auch schon so gesehen, daß man zwischen Substantiven und Verben unterscheiden muß.
Trotzdem hatte mir die dichterische Variante so gut gefallen, daß ich nach Schlupflöchern gesucht habe. Okay, ich bin offensichtlich gescheitert. |
14.09.2011, 23:37 | #38 |
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Nee wieso?
"Des Nachtens" ist korrekt gebildet. Objektiv so. Es ist aber überkonstruiert und scheußlich, und das ist mein subjektives Empfinden. Nicht einmal George hätte so konstruiert. |
14.09.2011, 23:42 | #39 |
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14.09.2011, 23:47 | #40 | |
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George sagt mir von seiner Geisteshaltung überhaupt nicht zu (Ich bin der große elitäre Dichter-Priester, auf die Knie vor mir, Geschmeiß), aber lyrisch war er ein Schwergewicht.
Zitat:
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14.09.2011, 23:49 | #41 |
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langsam geht es gegen 24 uhr und ich fühle mich schon übernachtens...ihr lieben menschen.
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14.09.2011, 23:50 | #42 |
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Auch mich umfängt bald schwarzen Nachtens Schnarchen, wohlauf zu neuen Tagens neuem Treiben.
Scheußlich oder was? Aber grammatisch korrekt. |
15.09.2011, 06:13 | #43 |
R.I.P.
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ja, es nachtet, bis ich umnachtet bin.....
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15.09.2011, 07:22 | #44 |
Ihr dürftet jetzt alle in etwa wissen,wie es meinen Deutschlehrern ging und denen,in deren Unterricht ich sonst noch Texte geschrieben habe.....xD
Erst wird getrauert,dass viele alte Ausdrucksweisen nicht mehr zu lesen oder zu hören sind,Dinge die geläufig sind,werden auch ,,überkonstruiert" und niemand stört sich so wirklich daran,weil man es kennt und dann taucht mal so etwas auf und eine schwerwiegende Aussage ist,dass man die Toten ruhen lassen solle....Ihr verwirrt mich......Wobei ich da gar ncihts wirklich konstruiert habe,ich ,,arbeite" selten an einem meiner Text,ich schreibe sie einfach und das meist in sehr kurzer Zeit^^ Aber ja über Ästhetik lässt sich streiten und wenn ich diese Zeile ändern sollte,steht da einfcah nicht mehr das,was es sein sollte. |
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15.09.2011, 07:33 | #45 |
R.I.P.
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Doch!
Mich stört das gräßliche und verbotene "in etwa". ETWA bedeutet ungefähr. In etwa darf lediglich in zeitlichem Bezug - in etwa fünf Minuten geht mein Zug - oder metrischem Bezug - in etwa 100 Metern Abstand kommt das nächste Gatter - benutzt werden. In in etwa einer Stunde muß ich da oder dort sein... ist das fein? Selbst dann, wenn es der neue Doofe Duden erlaubt, ist es unfein und verboten. Wütend: Thing |
15.09.2011, 07:55 | #46 |
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Hallo Farbenlehre,
ich will noch einmal dazu sagen, daß ich das Gedicht als Ganzes nicht schlecht finde. Es ist nur dieser eine Ausdruck, der mir nicht hinunter will. Das ist letztlich subjektiv. Am Ende entscheidet der Autor, wie er sich ausdrücken will, und der Leser entscheidet, wie er dazu steht. Also nix für ungut. |
15.09.2011, 08:26 | #47 |
R.I.P.
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nachten
Ich geh so fürbaß hin
und suche einen Sinn. Ich möchte ihn so gern betrachten. Er will mich nicht umnachten, will mir nicht tagen. Er entzieht sich meinen Fragen. Jetzo zieh ich sinnlos weiter, mal traurig und mal heiter. Steht der Sinn in hoher Pflicht? Ach wo! - Denn ihn, den gibt's ja nicht. |