Sterne auf Asphalt

[cute_fighter]

Mein Blick hinab ersucht
zerbrochen bloß dein Firmament.
Gefunden und von mir verflucht,
bleibt’s Zeiten Träne, die verrennt.

Ich wollt’ sie fassen, gold
in klamme Finger legen.
Doch Schreiber waren mir nicht hold,
sie gaben niemals ihren Segen.

In Worten suchte ich vergebens,
unfassbar weit Entferntes.
Atemzüge deines Lebens.

Sätze aber,
sie driften
aus.einandern.

[evilsuperbitch]

wenn man sich dafür entscheidet, wörter wie hold oder firmament etc. zu gebrauchen, schlingert man stets gerne in einen leicht feierlich älteren sprachstil rein, was gefährlich ist, da die langeweile akut möglich wird. ziel sollte es vielleicht sein, gerade wörter wie hold, die heutzutage selten verwendet werden und im verdacht stehen, etwas kitschig zu sein, zu erneuern, modernisieren, in eine moderne, leichte sprache einbetten, damit sie interessant wirken, frischer denn je.

gruß. esb.

[cute_fighter]

Ja, hört sich interessant an Herr evil.
Ich mag 'Firmament'... werde an der Idee festhalten, solche Wörter einmal in eine gänzlich 'andere' Sprache einzubetten.

Danke.

Liebste Grüße.

[Blaubart]

Ich teile die Kritik von evilsuperbitch, würde sie aber nur auf die beiden ersten Strophen beziehen.

In der dritten und vierten findet sich diese etwas angestaubte Note nicht. Die beiden finde für sich recht gut gelugen, auch wenn ich sie schon aus rhytmischen Überlegungen nicht in ein Gedicht stecken würde.

LG, Blaubart

Hallo cute_figther,

du hast nun doch was Gereimtes hier ins Forum gestellt.
... ich wollt sie fassen, gold?
du sprachst vorher von Tränen und nun gold? Ich weiß nicht recht, aber irgendwie passt das nicht zueinander.
vielleicht so: ich wollte sie nicht lassen,
in klamme Finger legen.
Doch Schreiber konnten es kaum fassen ...
Nur ein Vorschlag!

Timo

[cute_fighter]

Blaubart... Ja, es passt nicht ganz zusammen, aber eigentlich war das sogar Absicht. Leider ist mir der Übergang nicht ganz so gut gelungen, denn dieses Angestaubte sollte nach und nach verschwinden und am Ende auch die Reime auseinander brechen...

Timo, du reißt den Vers leider vollkommen aus dem Kontext.

Ich wollt’ sie fassen, gold
in klamme Finger legen.

Das Komma sagt eigentlich alles. Zeilenumbruch heißt nicht, dass der Vers in sich gebrochen ist und für gewöhnlich ließt man diese Absätze auch kaum, außer sie sind für die Betonung von großer Bedeutung.
Zu dem Gereimten... Ließ dir mal meine gaaanz alten Gedichte durch. Du wirst sehen: Sie sind alle gereimt. Meine gaaanz alten Kommentare: Du wirst sehen, in allen spreche ich mich gegen ungereimte Gedichte aus... So ändert sich Sprachgefühl und Geschmack. Heute schreibe ich überwiegend ungereimt, was Gereimtes aber nicht ausschließt.
Trotzdem danke für den Vorschlag und deinen Komm!

Liebste Grüße )