Super?markt

[Jürgen Jost]

Ein Schreckensort, das ist und bleibt,
der Markt, der uns zum Wahnsinn treibt.
Einkaufswagen sind nicht lenkbar,
jedoch ist Rudelbildung denkbar.

Bück-Dich-Ware, enge Gänge,
der Einkauf zieht sich in die Länge.
En vogue ist Hack im Extrapack,
der 30-Euro-Aufschnittsack.

Kunden drängeln, schieben, warten,
zahlen Brot mit Plastikkarten.
Tiefkühlware taut dir auf,
der Kassenwahn nimmt seinen Lauf.

Kinder schrei’n nach Quengelware,
nimm dir drei, zahl‘ zwei und spare.
Wieder Payback-Punkte sammeln,
an der Schnellkaufkasse gammeln.

Letzte Kupfermünzen suchen,
während Hinterleute fluchen.
Reicht dann doch nicht zum Bezahlen,
die Kundenschlange leidet Qualen.

Es ist nicht weit zum Herzinfarkt,
warum nur heißt er Supermarkt?

[Candlebee]

Herzlich Willkommen, Jürgen Jost, in der poetry-Runde.

Dein erster Beitrag ist gelungen,
hab deine Zeilen mal gesungen.
Mit Melodie vom "Supermarkt",
vor dem man alle Wagen parkt.
Ich hab mich köstlich amüsiert
und bin sogleich dorthin spaziert.
Mein Körbchen war nicht wirklich voll,
denn die Preise sind zu doll.
Wie Faust aufs Auge deine Worte.
Mein Markt ist einer deiner Sorte.

Wenn ich mehr solcher Zeilen von dir zu lesen bekomme, sind meine Tage gerettet.

Grüße zu dir, Candlebee