Metamorphose I

[Miju]

Durch kräftige Wurzeln wächst ein Stamm
Ein Ast, eine Knospe, ein Blatt wächst heran
Versorgt durch die starken Wurzeln wird es groß
Erträgt tapfer die Dürre und jedes Windes Stoß
Es flattert, es zerrt, es trotzt jeglicher Last
durchlebt seine Zeiten fest verbunden mit dem Ast
Wandelt sich leuchtend gelb und rot und braun
Unfähig weiter zu trotzen, löst es sich vom Baum
Es ist die Luft, die das Blatt eine Weile noch hält
Bis es langsam wiegend auf den Boden fällt

[Nubo Catrik]

Liebe Miju,
ich finde deine Metamorphose I sehr gelungen. Deine Verse lassen das Ganze weniger wie ein schlimmes, zu ertragendes Schicksal aussehen, als vielmehr ein notwendiges Ende der "Beziehung" zwischen Blatt und Baum im natürlichen Zyklus der Natur. Trotzdem scheust du dich auch nicht, die am Ende des Lebens des Blattes eingetretene Schwäche zu erwähnen, die den "Strapazen" des Blattes erst ihre Würde verleiht.

[luegemol]

Hallo Miju

Habe dein Gedicht gerne gelesen, es liest sich schön rund.

Gedanklich gestolpert bin ich über

es trotzt jeglicher Last

Einer Last trotzen? Als Blatt? Vielleicht liesse sich ein sinnreicherer Reim auf 'Ast' finden?

Wünsche dir eine gute Nacht!