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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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12.12.2006, 11:35 | #1 |
Gedanken eines Aussenstehenden
Wenn alle Lichter brennen,
wand’re ich zur Nacht hinaus. Wenn alle Menschen rennen, steh‘ ich fest und kein Applaus für derart eitle Einsamkeit, wenn reifes Schwein dem Schlachter schreit. Wenn alle Menschen schlafen, zähl‘ ich leise ihre Träume. Seh‘ die Stühle – wie sie saßen, betrachte mir die toten Räume. Wenn alle Öfen wärmen, such‘ ich Schutz in Eis und Schnee. Hör‘ Motten, wie sie schwärmen, spür‘ die Blicke, wenn ich geh‘. Wie wenn alle Herzen hoffen, steh‘ ich am Fenster, hauch‘ betroffen Liebesbriefe in die schroffen, kargen, alten Angstgrimassen. Wie wenn jüngster Tag noch offen, seh‘ ich den Mond im Licht verblassen. Und wenn Kinder lauthals lachen, flieg‘ ich schon fort auf ihren Drachen, fass‘ die Träume, lass‘ sie leben, bereit im Jenseits mehr zu geben. Ach, wenn Menschen ehrlich sind, blieb ich doch draußen, wäre Kind, und niemals jemals mehr geblieben. Läs‘ Gedichte, die sie schrieben, tanzt‘ um Feuer, die sie trafen. Wäre wach, solang sie schlafen, und brächt‘ sie sorgsam durch die Nacht. Allein, wenn Gott das je vollbracht, was sorgt mich dann und macht mir Angst? Ich seh‘ die gleichen, treuen Augen, wie ich sie in meinen Träumen finde; ich fass‘ sie an und kann nicht glauben, wie sie aus meinen Händen schwinden. Wie wenn alle Blumen trocknen, bin ich längst dem Tann‘ entschwunden. Wie wenn die alten Düfte locken, zieh‘ ich weiter meine Runden durch stetig düstere Gefilde. Seh‘ zu wie alle Kraft und alles Wilde sich immer mehr im Schwarz verkriecht. Spür‘ erste Nässe, starke Winde, als Sturm schon langsam näherzieht. Wie wenn alle Deiche brechen und Blitze längst ihr Ziel erreichen, wird mich doch kein Schmerz mehr treffen, zu weit entfernt von all den Leiden, zu weit von all dem irdisch‘ Schmerz. Und doch, als wär ich ihresgleichen, bricht mir beim Anblick laut das Herz. Und wenn am Ende die ganze Welt wär‘ still, dann ging, ich weiter, denn soviel bleib ich mir auf immer schuldig. Säh die Träume, wie sie fliegen, säh die Tränen, wie sie steigen, wär gespannt, ob sie die Kraft behalten. Würd' sie tragen, würd' sie halten, auf dass sie an den Himmel reichen. Wie wenn alles längst verloren wär‘, scheint mir das „wenn“ unendlich schwer. Trage mich durch diese Zeilen, umtanze schwere Einsamkeiten, und doch bin ich´s, der draußen friert, während alle Menschen, ungeniert, sich kleiner, warmer Flammen freuen – ich habe Angst, dies zu bereuen. |
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13.12.2006, 02:31 | #2 |
Kann es sein, dass Du vergessen hast, die Audioversion hinzuzufügen, leflo.? FAlls Du Dich schlicht in der Rubrik geirrt hast, dann kann einer der Mods Dein Gedicht an den gewünschten Platz bei den Gedichten schieben...
Don |
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13.12.2006, 12:17 | #3 |
Tipp Nummer 2 ist leider richtig. war des erste was ich reingestellt hab und hab des net so ganz gepeilt. könntet ihrs bitte zu den "Gefühlswelten" schieben?! Vielen Dank!
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13.12.2006, 15:05 | #4 |
[verschoben, da falsche Rubrik]
Don Carvalho -Moderator- |
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