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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 31.03.2005, 21:19   #1
Inline
 
Dabei seit: 07/2006
Beiträge: 626

Standard Die Ente fangen

Ich frage den Mann am See, warum er die Ente nicht fängt.
Er soll aufstehen,-schnell sein,-die Ente fangen

Aber er sitzt starr, das in seinen Augenbrauen befindliche Eis taut nicht, Er schweigt.

Vielleicht hört er nicht - ich halte ihm mein Handy vor die Nase,
auf dessen Anzeige steht: "Du sollst die Ente fangen! Bitte"
Das Bild bleibt das selbe.

Nachts weine ich, ich habe es nicht geschafft.

Am nächsten Morgen stehe ich am Ufer: Mann und Ente sind verschwunden.
Ich denke mir "Dieb".

Ich denke mir Dieb, weil ich Angst hatte, die Ente selber zu fangen.

Die Ente selber zu fangen, fällt mir so schwer.

Mein Herz zu öffnen drängt mich in einen überfüllten Raum.

Öffnet es die Liebe?- Sie schlängelt sich erfahrungsgemäß über die Anhöhe zu den Wolken nahe der Sonne, stürzt dann über der tiefsten Stelle des Meeres ab
-und kann nicht schwimmen
-und kann oft nicht schwimmen
Sie ist so unzuverlässig wie der Wetterbericht.
Nötig, wie der Regenschauer nach langer Dürre,
Kalt, wie der Bruch durch den zugefrorenen See,
Zauberhaft, wie das Wetterleuchten, genauso verwechselbar,
unnachgiebig wie der Frost letzten Winter,
Sanft, wie der Sohnenstrahl der dich bei deinen trübsten Gedanken überrascht, und dir die Zuversicht gibt, die dir nicht mehr zu bewältigen erscheint, von der dir deine Eltern immer abgeraten haben.
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