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Humorvolles und Verborgenes Humorvolle oder rätselhafte Gedichte zum Schmunzeln oder Grübeln. |
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27.02.2011, 04:12 | #1 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Altstadtbesuch in Düsseldorf
Von wegen Pille-Kitsch und Putzeratz!
Behutsam machte Petra hier Rabatz, versenkt vergnügt und wenig kümmerlich, (weil unterhopft und ausgedörrt) in sich sechs Düssel-Alt vom Fass - das ging ratzfatz am wohlbekannten Altstadtburgesplatz und Deutschlands längstem Freilufttresen - dazu drei Killepitsch und Ratzeputz mit Schwung, als wär das nix gewesen. Zum Wohl des Leibes und willkommnen Schutz des Magens und der andern Innerei'n gabs leckres Blaukraut, Knödel noch dazu (nicht zu vergessen eine Hax vom Schwein, - dann gab die liebe Petra Ruh. Nee, Ruh gab sie noch lange nicht: Schreib über Killepitz, den Göttertrank, bidde, bidde, ein Gedicht, ich sag dir herzlich Dank. Na gut, ich bin in mich gegangen, hab paar Verse eingefangen: Und wenn du glaubst, mein Schatz, in finstrer Nacht, da hätt ein Englein dir gewunken, und wenn du wiederwinkst mit aller Macht, bist halb zur Seite schon gesunken - dann hast du Killepitsch getrunken. Und stehst du schief, den Pulli aufgeribbelt, der Vater Rhein an deinen Füßen schleckt, der Busen und auch sonst noch alles wibbelt, dein holdes Antlitz jeden Freund verschreckt - dann hast du Düssel-Alt gesüppelt. Wenn hilflos tanzen all die Hirnsynapsen, du ernsthaft denkst, der Himmel stünd dir offen, wenn deine Lungenbläschen krampfhaft japsen, selbst Fremde dir auf deinen Rücken klapsen, dann hast du Ratzeputz gesoffen. Der Killepitsch ist ein Gedicht, am Rhein, in Düsseldorf, geschrieben; selbst Heinrich Heine wollte nicht hier weg und wäre gern geblieben, wär nie nach Frankreich emigriert, hätt sich das Mädel nicht geniert beim Killepitsch in trauten Stunden - so ist er nach Paris entschwunden, trinkt dort Champagner, Kir Royal, und möcht am liebsten noch einmal fünf Alt plus Himm`l und Ääd genießen, sein Glück mit Pitschekill begießen. |